St. Marien-Krankenhaus zu Marien Gesellschaft Siegen umfirmiert

Die St. Marien-Krankenhaus Siegen gGmbH und ihre Tochtergesellschaften vollzogen im Frühjahr eine komplette Reorganisation einschließlich einer vollständigen Umfirmierung. Das Unternehmen wurde vor fast 160 Jahren gegründet und ist seit 1988 eine gemeinnützige GmbH mit Sitz in Siegen. „Es ist insbesondere in den letzten Jahren stark gewachsen, was sich jedoch in den Strukturen nicht wiederfand“, heißt es in einer Pressemitteilung des Klinikums.

Unter dem neuen Dach „Marien Gesellschaft Siegen gGmbH“ strafft das Unternehmen, das in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz circa 2.000 Menschen beschäftigt und einen Umsatz von jährlich etwa 160 Millionen Euro erwirtschaftet, nun seine Prozesse und bildet zugleich seine Strukturen transparent ab.

Kern der Reorganisation sei der Umbau der St. Marien-Krankenhaus Siegen gem. GmbH zur Marien Gesellschaft Siegen gGmbH gewesen. Innerhalb dieser Gesellschaft werden die Marien Kliniken mit dem St. Marien-Krankenhaus Siegen und den Marien Medizinische Zentren sowie das Marien Hospiz Louise von Marillac betrieben. Letzteres wurde 2018 gegründet.

Nicht minder gravierend seien die Änderungen bei der der Tochtergesellschaft GSS Gesundheits-Service Siegen gem. GmbH gewesen. Aus ihr ist die Marien Pflege gGmbH entstanden. Darunter laufen die Senioreneinrichtungen „Marienheim“ in Siegen, „Haus St. Elisabeth“ in Netphen, „Haus Mutter Teresa“ in Niederfischbach, „Haus St. Raphael“ in Burbach und „Haus St. Klara“ in Friesenhagen. Seit 2018 errichtet das Unternehmen zudem die Einrichtung „Haus St. Anna“ in Netphen. Außerdem wurden dort Bereiche abgespalten und in zwei neu gegründete Gesellschaften übergeführt:
Das Therapiezentrum und die Ambulante Rehabilitation firmieren jetzt unter dem Namen Marien aktiv gGmbH. Das Café Albertus Magnus, der Kiosk im Krankenhaus und der Veranstaltungsservice werden nunmehr in der Marien Service GmbH geführt. Die MVZ Medizinisches Versorgungszentrum am St. Marien-Krankenhaus Siegen GmbH als zweite ursprüngliche Tochtergesellschaft erhält den Namen Marien Ambulant gGmbH. In dieser Gesellschaft werden 15 Facharztpraxen in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Altenkirchen betrieben.

Flankiert wurde die Reorganisation von Stärkungspaketen insbesondere in Medizin und Pflege. Die Digitalisierung wurde als Handlungsfeld definiert. Gleichzeitig wurde die Geschäftsführung geändert: Die Konzerngeschäftsführung setzt sich aus Hauptgeschäftsführer Dipl.-Kfm. Hans-Jürgen Winkelmann, Geschäftsführer Dipl.-Ökon. Christoph Rzisnik und Prokurist Dipl.-Jur. Dipl.-Theol. Hubert Berschauer zusammen.

Weiterhin wurde der Markenauftritt modernisiert und auf die sechs Geschäftsbereiche „Marien Kliniken“, „Marien Pflege“, „Marien Ambulant“, „Marien Aktiv“, „Marien Hospiz“ und „Marien Service“ ausgerichtet.

Die gesetzten Anforderungen für die Reorganisation sind laut Pressemitteilung des Klinikums vielfältig gewesen: So galt es eine vollständig neue gesellschaftsrechtliche Struktur zu entwickeln und diese mit den Gesellschaftern abzustimmen. Diese sollte das neue Dachunternehmen „Marien Gesellschaft Siegen“ beinhalten sowie eine skalierbare Systematik für die zugehörigen Sparten. Dabei gab es jedoch zusätzliche Anforderungen: Erstens sollte das bislang stärkste Unternehmen, das St. Marien-Krankenhaus Siegen, eine Transformation durchlaufen und zweitens sollte auch hier unter dem Bereich „Marien Kliniken“ Raum für Wachstum und neue Beteiligungen geschaffen werden. Des Weiteren galt es bei dem gesamten Prozess die Mitarbeiter mitzunehmen. Die für das Projekt vorgegebene Laufzeit von nur sechs Monaten erscheint vor diesem Hintergrund eher ambitioniert. Parallel hierzu durfte das laufende Geschäft nicht aus dem Blick verloren werden, und es mussten neue Einrichtungen wie ein großes, trägerübergreifendes Ausbildungsinstitut mit etwa 400 Ausbildungsplätzen, eine Service-Gesellschaft für die Speisenversorgung für mehrere Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, ein Hospiz und eine spezialisierte Pflegeeinrichtung für Menschen mit Demenz auf den Weg gebracht werden.

In nur sechs Monaten gelangen dem neuen Unternehmen die Reorganisation und damit die Bereinigung veralteter, gewachsener Strukturen. Und das alles nicht allein nach dem „Top-Down-Prinzip“, vielmehr unter aktiver Einbindung von Vertretern der einzelnen Bereiche. Damit antwortete das Unternehmen auf den steigenden Wettbewerb der Gesundheitsunternehmen untereinander und auf die zukünftigen Herausforderungen, die die unterschiedlichen Stakeholder an einen Dienstleister stellen. Fest steht: Die Entwicklung hin zum integrierten Gesundheitsunternehmen mit transparenten Strukturen ist der entscheidende Faktor für die Zukunftsfähigkeit des traditionsreichen Siegener Gesundheitsunternehmens.

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