„Großer Schritt ins Gigabit-Zeitalter!“

Landrat Andreas Müller (Zweiter von rechts) unterschrieb im Beisein von Breitbandkoordinator Markus Menn (links) die Verträge zum Breitbandausbau im Kreis Siegen-Wittgenstein mit Sandra Sonnack, innogy TelNet GmbH, und Marco Bormann, Telekom Deutschland GmbH.

Siegen-Wittgenstein wird als erster Kreis in Nordrhein-Westfalen eine flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet erreichen. Schon im Mai 2019 werden 98 Prozent aller Haushalte in Siegen-Wittgenstein über schnelles Internet*) verfügen! Nachdem die endgültigen Förderbescheide von Bund und Land nun vorliegen, hat Landrat Andreas Müller jetzt die entsprechenden Verträge unterschrieben.

Partner des Kreises beim Breitbandausbau sind die Telekom Deutschland GmbH und die innogy TelNet GmbH. Beide Unternehmen hatten sich in einem Ausschreibungsverfahren durchgesetzt. Die Telekom wird den Ausbau in Netphen, Siegen, Wilnsdorf, Neunkirchen und Burbach vornehmen, innogy ist für den Ausbau in Bad Berleburg, Bad Laasphe, Erndtebrück, Freudenberg, Kreuztal und Hilchenbach zuständig.

Bereits im April wird es erste offizielle Spatenstiche geben. Nur 14 Monate später soll der Ausbau bereits abgeschlossen sein, so sehen es die Verträge vor: „Dann ist Siegen-Wittgenstein der erste Kreis in NRW, in dem der flächendeckende Ausbau mit schnellem Internet abgeschlossen ist“, freut sich Andreas Müller. Als erster Kreis in NRW hat Olpe zwar bereits mit den Arbeiten begonnen, allerdings ist der Ausbau dort auf zwei Jahre angelegt und wird erst Ende 2019 abgeschlossen sein.

13 Prozent der Haushalte im Ausbaugebiet erhalten Glasfaseranschlüsse bis ins Haus

In den Netzausbau in Siegen-Wittgenstein werden insgesamt 20,5 Mio. Euro investiert. Der Bund und das Land NRW fördern dies gemeinsam mit 3,6 Mio. Euro. Insgesamt werden auf einer Strecke von 230 km Tiefbaumaßnahmen vorgenommen, 861 km Glasfaserkabel werden in neuen und vorhandenen Trassen verlegt und 128 Verteiler neu aufgestellt.

Nach Abschluss der Arbeiten werden 10.619 Adressen in Siegen-Wittgenstein erstmals mit schnellem Internet versorgt sein. Hinter einer einzelnen dieser Adressen kann sich ein Unternehmen, ein Ein- oder Mehrfamilienhaus oder auch eine Schule verbergen. 13 Prozent dieser Adressen (1.327) werden Glasfaseranschlüsse bis ins Haus erhalten – vorausgesetzt der Grundstückseigentümer möchte das und lässt die Verlegung zu. „Hausanschlüsse per Glasfaserkabel ermöglichen Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde. Damit machen wir einen Riesenschritt ins Gigabit-Zeitalter“, freut sich der Landrat.

Gute Nachricht für die heimische Wirtschaft: In allen Gewerbegebieten im Ausbaugebiet des Kreises erhalten die Unternehmen die Möglichkeit von Glasfaserhausanschlüssen. „Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes Siegen-Wittgenstein“, betont der Landrat: „Zu Beginn der Ausschreibung hatten wir kaum Hoffnung, überhaupt Glasfaseranschlüsse bis ins Haus erreichen zu können. Umso mehr freuen wir uns jetzt, an 503 Unternehmensadressen, 812 Privatadressen sowie zwölf Schulen  Glasfaserhausanschlüsse anbieten zu können.“

Im übrigen Ausbaugebiet werden Glasfaserkabel bis zu den Verteilerkästen verlegt. Das letzte Stück bis zum Haus ist dann ein herkömmliches Kupferkabel. Dies wird eine Downloadgeschwindigkeit von mindestens 50 MBit/s ermöglichen. An 60 Prozent aller Anschlüsse im Ausbaugebiet werden aber Downloadgeschwindigkeiten von 100 Megabit oder mehr verfügbar sein.

Glasfaserhausanschlüsse: Grundstückseigentümer werden angeschrieben

Wer in einem Bereich lebt, in dem Glasfaseranschlüsse bis ins Haus gelegt werden können, wird nach Ostern ein Anschreiben vom Kreis und seiner Stadt bzw. Gemeinde erhalten. Zwei bis drei Wochen später erhält er ein weiteres Schreiben vom ausbauenden Telekommunikationsunternehmen. Für die Errichtung des Glasfaserhausanschlusses fallen keine Kosten an. Voraussetzung dafür ist die Rücksendung der ausgefüllten und unterschriebenen Grundstückseigentümererklärung. Die sogenannte „Nutzungsvereinbarung Grundstück und Gebäude“ wird nur für die Errichtung des Glasfaserhausanschlusses benötigt. Damit ist kein Vertragsabschluss über ein bestimmtes Produkt verbunden. Seinen Telekommunikationsanbieter kann der Anschlussinhaber später frei wählen. Sollte sich der Grundstückseigentümer erst später – nach dem Ende der Bauphase vor Ort – für einen Glasfaserhausanschluss entscheiden, muss er dann die Kosten dafür selbst übernehmen.

Kreis hat Förderanträge in Abstimmung mit Städten und Gemeinden gestellt

Der Kreis hatte in Abstimmung mit den Städten und Gemeinde die Anträge zur Förderung des Breitbandausbaus bei Bund und Land gestellt. Für den Ausbau kamen nur Gebiete in Fragen, in denen zurzeit Breitbandanbindungen mit weniger als 30 Mbit/s im Download verfügbar sind. Zudem musste es technisch und wirtschaftlich möglich sein, anzuschließende Gebäude mit einer Downloadgeschwindigkeit von mindestens 50 Mbit/s zu versorgen. Außerdem mussten die Telekommunikationsunternehmen erklären, in diesen Gebieten nicht ohnehin innerhalb von drei Jahren tätig werden zu wollen.

Gemeinsam mit den Städten und Gemeinden hat der Kreis die Ausbaugebiete festgelegt und die entsprechenden Anträge gestellt. Im anschließenden Vergabeverfahren setzten sich die Telekom und innogy durch. Vor wenigen Tagen erhielt der Kreis nun die endgültigen Förderbescheide. Damit waren die Voraussetzungen geschaffen, um die Ausbauverträge unterschreiben zu können.

innogy und Telekom bauen das schnelle Glasfasernetz

Innogy und Telekom bauen das schnelle Glasfasernetz im Kreis Siegen-Wittgenstein weiter aus und unterstützen den Kreis sowie die elf Städte und Gemeinden bei der Digitalisierung. „Der schnelle Internetanschluss ist heute ein wichtiges Kriterium, wenn es um die Ansiedlung eines Unternehmens oder den Kauf einer Immobilie geht“, sagte Dr. Catharina Friedrich, Leiterin des Westnetz-Regionalzentrums Sieg, ein Tochterunternehmen der innogy am Standort Siegen. Friedrich ergänzte: „Mit dem neuen schnellen Netz schaffen wir Standortvorteile, wovon nicht nur Familien, sondern auch Selbständige und Unternehmen profitieren.“ Westnetz betreibt die Strom- und Gasnetze im Kreis Siegen-Wittgenstein und hat bei vielen Baumaßnahmen bereits Leerrohre mitverlegt.

Auch Bürgermeister Walter Kiß, Sprecher der Bürgermeisterkonferenz, freut sich, dass schnelles Internet bereits in 14 Monaten überall im Kreisgebiet verfügbar sein wird: „Mit dem flächendeckenden Ausbau des Breitbandnetzes in allen Kommunen wird der zukünftige technische Standard unserer Wirtschaftsregion gerecht. Nicht nur die leistungsfähigen Unternehmen, sondern auch alle Privathaushalte profitieren von diesem Ausbau. Damit werden die Städte und Gemeinden im Kreis nicht nur als Wirtschafts-, sondern auch als Wohnstandort noch attraktiver.“

„Flächendeckend nicht gleich 100 Prozent“

Wenn jetzt der flächendeckender Ausbau des schnellen Breitbandnetzes beginnt, heißt das nicht, dass am Ende 100 Prozent aller Gebäude in Siegen-Wittgenstein mit schnellem Internet versorgt sind: Auch nach Ende der Ausbaumaßnahmen wird es noch eine Anzahl von Haushalten geben, für die noch keine Verbesserung erreicht werden konnte, machte die Kreisverwaltung deutlich. Diese Haushalte befinden sich in Einzellagen außerhalb geschlossener Ortsteile oder in einer solchen Randlage, dass für sie aus technischen Gründen die Herstellung einer Anbindung mit mehr als 50 MBit/s nicht gewährleistet werden kann. Das war aber Voraussetzung, um überhaupt Fördermittel erhalten zu können.

Ziel: Gigabitanschlüsse für alle Haushalte

„Für uns ist dieser Ausbau nicht das Ziel, das wir anstreben, sondern ein erster wesentlicher Schritt auf dem Weg dorthin“, betont der Landrat: „Mittelfristig streben wir aber flächendeckend Glasfaserhausanschlüsse an. Das gilt auch für Randbereiche und Einzelhoflagen im Kreisgebiet, die vom aktuellen Förderverfahren nicht profitieren können.“

Die Zielsetzungen der Bundesregierung und der Landesregierung NRW sind bereits klar definiert: Demnach sollen bis 2025 flächendeckend gigabitfähige, konvergente Netze aufgebaut werden, die sowohl leitungsgebundene Anschlüsse als auch höchstleistungsfähige, funkbasierte Anschlüsse auf Basis des 5G-Mobilfunkstandards umfassen.

Ansprechpartner für Nachfragen

Ansprechpartner für alle Fragestellungen zum anstehenden Breitbandausbau ist Markus Menn, der Breitbandkoordinator des Kreises Siegen-Wittgenstein. Er steht sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen und den Kommunen für Auskünfte zur Verfügung (E-Mail: m.menn@siegen-wittgenstein.de, Telefon: 0271-333-1168).

*) Downloadgeschwindigkeit größer als 30 Mbit/s nach Abschluss des Bundesförderverfahrens und der eigenwirtschaftlichen Ausbauten der Telekommunikationsunternehmen

Ausbaugebiete mit Hausanschlüssen per Glasfaser:

Gewerbe- und Industriebereiche

innogy

Bad Berleburg:

  • Berghausen/Raumland (Industriestraße, Berghäuser Straße, Adolf-Böhl-Straße)
  • Girkhausen (Osterweg, Einzeladresse)

Bad Laasphe:

  • Niederlaasphe (förderfähiger Teilbereich)
  • Bad Laasphe (Industriestraße , Lahnuferstraße,  In der Aue; förderfähige Teilbereiche, Gennernbach, Wiesenbacher Weg)
  • Kunst-Wittgenstein (Friedrichshütte, Lindenstraße)
  • Saßmannshausen (Hopfengarten, Dornhof)
  • Bermershausen (Wahlbachsmühle)
  • Feudingen (Obere Espen; Im Brühl; Zum Hermannsteg, förderfähiger Teilbereich)
  • Rückershausen (Im Boden)

Erndtebrück:

  • Erndtebrück (Hauptmühle, förderfähiger Teilbereich)
  • Erndtebrück Zentrum (Einzeladressen)
  • Industriepark Wittgenstein
  • Jägersgrund
  • Leimstruth
  • Balde
  • Schameder
  • Birkelbach (Landstraße 2)

Hilchenbach:

  • Hadem (Areal Ferndorfstraße 74-80)

Freudenberg

  • An der Autobahn
  • Asdorfer Straße
  • Hommeswiese
  • Wilhelmshöhe
  • Lindenberg
  • Dirlenbach
  • Niederndorf (Niederndorfer Straße, förderfähiger Teilbereich)
  • Am Silberstern
  • Am Plittershagener Berg

Telekom

Burbach

  • Daimler Straße
  • Dahlhofweg
  • Jäger Straße

Wilnsdorf

  • Lehnscheid (förderfähiger Teilbereich)
  • Klabach-Mühlengraben
  • Auf der Struth (förderfähiger Teilbereich)

Siegen

  • Kaiserschacht
  • Fludersbach (förderfähiger Teilbereich)
  • Auf der Weiß (förderfähiger Teilbereich)

Netphen

Unternehmensstandorte in:

  • Deuz
  • Hainchen
  • Helgersdorf
  • Salchendorf
  • Walpersdorf
  • Werthenbach

Schulen

innogy

Bad Berleburg:

  • Grundschule Elsoff

Bad Laasphe:

  • Realschule Schloss Wittgenstein
  • Gymnasium Schloss Wittgenstein
  • Grundschule Niederlaasphe

Erndtebrück:

  • Realschule Erndtebrück
  • Grundschule Erndtebrück

Freudenberg:

  • Grundschule Büschergrund
  • Grundschule Freudenberg
  • Gesamtschule/Schulzentrum
  • Real- und Hauptschule Niederndorf

Telekom

Netphen

  • Grundschule Deuz
  • Grundschule Hainchen

Privathaushalte

innogy

Bad Berleburg:

  • Berghausen (Altmühlbachtal, In der Hude, Am Winterscheid, In der Trufte vorderer Bereich, Unterm Kilbe vorderer Bereich)
  • Raumland (Teilbereich Hinterstöppel und Fritz-Krämer-Straße)
  • Girkhausen Teilbereich
  • Oberes Hüttental
  • Rinthe
  • Stünzel

Bad Laasphe

  • Holzhausen
  • Im Laasphetal
  • Rückershausen (Teilbereich)
  • Weide (Teilbereich)
  • Steinbach
  • Oberndorf (Teilbereich)
  • Rüppershausen (Teilbereich)

Erndtebrück

  • Zentrum (Randbereiche)
  • Balde
  • Benfe
  • Leimstruth
  • Ludwigseck
  • Schameder (Teilbereich)

Freudenberg

  • Niederholzklau (Teilbereich)

Kreuztal

  • Mittelhees
  • Oberhees

Telekom:

Burbach

  • Lützeln Teilbereich Holzhäuser Weg

Neunkirchen

  • Salchendorf (Teilbereich)

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