VdSM lehnt Tarifforderung der IG Metall ab

Dr. Thorsten Doublet (Mitte), Geschäftsführer des VdSM Verband der Siegerländer Metallindustriellen e.V., im Gespräch mit Pressevertretern zum Auftakt der Tarifrunde 2018.

Wie schon in den vergangenen Jahren hat der VdSM Verband der Siegerländer Me­tallindustriellen e.V. auch zum Auftakt der aktuellen Tarifrunde in der Metall- und Elek­troindustrie die heimische Presse über die eigenen Positionen zur Forderung der IG Metall ausführlich in­formiert. „Aus unserer Sicht ist das Forderungspaket mit einer Entgeltsteigerung von sechs Prozent und dem An­spruch auf eine auf zwei Jahre befristete und mit einem Teilentgeltausgleich versehene Arbeitszeitverkürzung völlig überzogen“, so VdSM-Ge­schäftsführer Dr. Thorsten Doublet. Der Wirtschaft gehe es zwar ins­gesamt recht gut, aber gerade in der stahlnahen heimischen Maschinenbauindustrie, bei den Walzengießern und den Röhrenherstellern ge­be es nach wie vor erhebliche Probleme. Für diese Unterneh­men sei eine Entgeltsteigerung in dieser Größenordnung in keinem Fall darstellbar.

Noch größere Sorgen bereitet dem Verband und seinen Mitgliedsunternehmen die von der Gewerkschaft geforderte Arbeitszeitverkürzung auf 28 Stunden, die zudem mit einem Teilentgeltausgleich für be­stimmte Beschäftigtengruppen verbunden ist. „Hier verlässt die IG Metall nicht nur den bislang gültigen Grundsatz ‘gleiches Geld für gleiche Ar­beit’, sie verlangt sogar von den Arbeitgebern für nicht er­brachte Leistungen zu zahlen. Gleichzeitig spaltet sie die Be­legschaften und gefährdet so den Betriebsfrieden.“

Flexibilisierung sei auch für die Unternehmen in Siegen-Wittgenstein ein wichtiges The­ma, dem sie sich nicht verschließen würden, aber sie dürfe nicht nur einseitig erfolgen und die Belange der Un­ternehmen einfach außen vor lassen, so Dr. Doublet weiter. „Man stelle sich nur einmal vor, in einem unserer vorwiegend mittelständisch strukturierten Unternehmen würden auf einmal zehn oder mehr Mit­arbeiter verkünden, dass sie zukünftig nur noch 28 Stunden oder vier Tage pro Woche arbeiten wollten. Das wäre nicht nur teuer, sondern ein Konjunkturprogramm für Zeitarbeit, Mehr­arbeit und für die be­fristete Beschäftigung. Alles, was die IG Metall bislang verteufelt hat.“ Darüber hinaus kämen auf die Unternehmen gewaltige organisatorische Probleme zu. Deshalb lehnt der Verband die Forderungen der IG Metall ab.

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