Talbrücke Rahmede erfolgreich gesprengt

Sprengung geglückt: Teil eins der Odyssee um den Neubau der Rahmedetalbrücke ist geglückt.

Die A45-Talbrücke Rahmede ist am Sonntag erfolgreich gesprengt worden. Sprengmeister Michael Schneider aktivierte um Punkt 12 Uhr mittags mit den Worten „Drei, zwei, eins, Zündung“ die über 2.000 Sprengladungen und ließ so die fünf Pfeilerpaare der Brücke einstürzen. Mit der Sprengung wurde für den Neubau ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu einer neuen Brücke erreicht.

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Die Sprengung ist ein wichtiges Signal für die ganze Region. Damit kommen wir dem Neubau einen weiteren großen Schritt näher. Der Baufortschritt ist nun für alle sichtbar. Wir haben in den vergangenen Monaten viel erreicht. Mit unserer Gesetzesänderung zum Lärmschutz ermöglichen wir, dass Aufwendungen für Schallschutz an der Umleitungsstrecke durch den Bund erstattet werden können. Das bedeutet mehr Lärmschutz für Lüdenscheid. Außerdem haben wir es nach intensiven Gesprächen mit Betroffenen, Kommunen und den Verbänden geschafft, dass kein formales Planfeststellungsverfahren durchlaufen werden muss, sondern dass wird auf kürzestem Weg zum Bau kommen können. Wir tun alles dafür, dass die Talbrücke Rahmede so schnell wie möglich neu gebaut wird und die wichtige Sauerlandlinie A 45 wieder durchgängig befahrbar wird.“

Stephan Krenz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Autobahn GmbH des Bundes: „Alle Beteiligten haben in den vergangenen Monaten mit großem Engagement den Neubau der Talbrücke Rahmede vorangetrieben. Technisch war diese Sprengung angesichts der anspruchsvollen Hanglage und der nahen Bebauung eine besondere Herausforderung. Nun geht es darum, das Baufeld für den Neubau vorzubereiten.“

Brücke hat sich wie geplant ins Fallbett gelegt
Seit Oktober wurde an den steilen Hängen unterhalb der Talbrücke Rahmede ein Fallbett geschüttet. Eine echte Herausforderung, da schwere Maschinen im anspruchsvollen Gelände arbeiten mussten. Mehr als 100 000 Kubikmeter Erde wurden über die Autobahn angeliefert und in den beiden Hängen rechts und links der Altenaer Straße verteilt. In dem steil abfallenden Gelände wurden Terrassen eingebaut, auf denen zum Schluss eine Schicht lose geschütteter Schotter den Aufprall der Brücke gedämpft hat. Drei Wochen vor dem Sprengtermin war auch die Altenaer Straße gesperrt und überschüttet worden. „In dieses gemachte Bett hat sich die Brücke passgenau gelegt“, zog Sprengmeister Michael Schneider wenige Minuten nach der Sprengung eine erste Bilanz. Mit nur 150 Kilogramm Sprengstoff hatten Schneider und sein Team die Pfeiler an den entscheidenden Stellen so geschwächt, dass sie sich unter der Brücke wie ein Zollstock zusammenfalteten.

Aufwändig waren neben den technischen Vorbereitungen der Sprengung auch die konkreten Sicherungsmaßnahmen am Tag der Sprengung. So mussten gut 110 Sicherungsposten des Technischen Hilfswerks (THW) schon früh am Morgen die waldreichen und steilen Hänge rund um die Brücke absichern. „Wir mussten sicherstellen, dass sich niemand mehr im Sperrbezirk befindet“, betonte Michael Schneider und lobte die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Lüdenscheid, Feuerwehr, Polizei und den ehrenamtlichen Mitarbeitern des THW. Für die Menschen, die während der Sprengung ihre Häuser verlassen mussten, hatte die Evangelische Kirchengemeinde Oberrahmede im Gemeindehaus einen Platz angeboten. Bei Kaffee und Waffeln konnten sie von dort aus das Ende der Brücke beobachten.

9000 Tonnen Stahl und 8000 Tonnen Beton
Nach der Sprengung ist vor dem Neubau: „Hauptaufgabe in den kommenden Wochen ist der Abtransport der alten Brücke, als erstes natürlich an der Altenaer Straße“, sagte Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin der Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH des Bundes. Gut 9000 Tonnen Stahl und 8000 Tonnen Beton werden zunächst über die Hänge auf die gesperrte Autobahn transportiert und dort für das Recycling vorbereitet. „Während wir vor Ort das Baufeld freimachen, läuft parallel das Vergabeverfahren für den Neubau“, so die Niederlassungsdirektorin. Drei Bieter sind aufgefordert, eine Planung für einen möglichst schnellen Neubau vorzulegen. „Nach Abschluss des Vergabeverfahrens werden wir mit einem leistungsstarken und innovativen Partner aus der Wirtschaft mit dem Bau beginnen.“

Text & Foto: Autobahn Westfalen

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