Haubergswirtschaft ist immaterielles Kulturerbe

Urkundenübergabe in Düsseldorf: v.l.: Willi Brandl, Vorsitzender der Haubergs-Genossenschaft Eisern, Jutta Capito, stv. Landrätin des Kreises Siegen-Wittgenstein, Ulrich Gießelmann, Vorsitzender des Fördervereins Historischer Hauberg Fellinghausen e.V., und Lothar Klein, stv. Vorsitzender des Waldbauernverbandes Siegen-Wittgenstein.

Zwei Jahre lang hatte der Arbeitskreis „Siegerländer Haubergswirtschaft als Immaterielles Kulturerbe“ darauf hingearbeitet – im Oktober war es dann soweit: Die heimische Tradition wurde offiziell in das Inventar des Immateriellen Kulturerbes von Nordrhein-Westfalen aufgenommen. Eine entsprechende Auszeichnungsveranstaltung hat jetzt im „Haus der Stiftungen“, dem Sitz des Referates „Heimat- und Kulturpflege“ des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft, in Düsseldorf stattgefunden.

Auch aus dem heimischen Arbeitskreis, der unter der Leitung von Arno Wied, Kreis-Dezernent für Bauen, Umwelt und Wirtschaft stand, nahmen Vertreter teil. Aus Siegen-Wittgenstein waren Ulrich Gießelmann, Vorsitzender des Fördervereins Historischer Hauberg Fellinghausen e.V., Willi Brandl, Vorsitzender der Haubergs-Genossenschaft Eisern, Lothar Klein, stv. Vorsitzender des Waldbauernverbandes Siegen-Wittgenstein, und Jutta Capito, stv. Landrätin des Kreises, dabei.

Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, überreichte der Gruppe aus Siegen-Wittgenstein ihre Urkunde. Ebenfalls in das Inventar des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurden „Die Anlage und Pflege von Flechthecken“, „Die Bolzplatzkultur“, „Das Brieftaubenwesen“ und „Die Martinstradition“.

Ulrich Gießelmann bedankte sich in seiner Laudatio beim Jurorenteam und bei allen, die an der Antragsformulierung mitgewirkt hatten. Aufgrund der vielfältigen Facetten der Haubergswirtschaft, der jahrhundertealten Geschichte und der interessanten Aktionsmöglichkeiten in der heutigen Zeit sei die Bewerbung „eine wahrhafte Mammutaufgabe“ gewesen. Gerade, weil sich heute die Arbeiten im Hauberg überwiegend auf „Brennholzmachen“ beschränken, sei es umso wichtiger, die weiteren traditionellen Arbeitsgänge zumindest anschaulich in kleinem Rahmen darzustellen. „Selbst nach hunderten von Jahren sind die Grundregeln der Haubergswirtschaft noch aktuell“, unterstrich Gießelmann.

Im Dezember 2015 hatte der Kreistag Siegen-Wittgenstein auf Vorschlag des Landrates die Einleitung des Bewerbungsverfahrens beschlossen und entsprechende Mittel zur Verfügung gestellt. Im Vorfeld hatte es zahlreiche Gespräche u.a. mit dem Förderverein Historischer Hauberg Fellinghausen und den Bürgermeistern gegeben, die dieses Projekt unterstützen. Auch im Maßnahmenkatalog des Regionalen Entwicklungskonzeptes ist das Ziel der Anerkennung des Haubergs als Immaterielles Kulturerbe verankert.

2016 wurde dann der Arbeitskreis einberufen, der die Bewerbung erarbeitet und schließlich beim Ministerium eingereicht hat. Projektträger war der Waldbauernverband NRW, zur Gruppe gehörten auch interessierte und engagierte Einzelpersonen sowie Vertreter zahlreicher Akteure in der Region an: der BioStation Siegen-Wittgenstein, des Heimatbundes, des Siegerländer Heimat- und Geschichtsvereins, des Touristikverbandes, des Landesbetriebes Wald und Holz NRW, der Waldgenossenschaften, der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, der Grundschule Fellinghausen und natürlich des Fördervereins Historischer Hauberg Fellinghausen. Aber auch Mitarbeiter der Kreisverwaltung, der Bezirksregierung, des zuständigen Ministeriums des Landes NRW sowie die Städte und Gemeinden waren in dem Arbeitskreis vertreten.

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