Düsseldorf/Hilchenbach, 12. Juni 2012. „Der Markt für den metallurgischen Anlagen- und Maschinenbau hat sich im Jahr 2011 leicht erholt. Allerdings sorgt die hohe wirtschaftliche Unsicherheit im Euro-Raum und teilweise auch in anderen Märkten dafür, dass Kunden Investitionen inzwischen häufig verschieben oder ganz zurückstellen.“ So beschrieb Dr. Heinrich Weiss, Vorsitzender der Geschäftsführung der SMS Holding GmbH in Düsseldorf, auf der Bilanzpressekonferenz die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für ein insgesamt erfolgreiches Geschäftsjahr der SMS group. 2011 konnten Aufträge in einer Größenordnung von 3,423 Milliarden Euro verbucht werden. Davon entfielen auf den Geschäftsbereich der SMS Siemag rund zwei Milliarden Euro. 1,365 Milliarden Euro an neuen Aufträgen akquirierte die SMS Meer in Mönchengladbach. Dies bedeutet in der Summe einen Zuwachs von rund 500 Millionen Euro im Vergleich zu 2010. Der Gruppenumsatz belief sich auf rund drei Milliarden Euro und lag damit auf Vorjahresniveau, ebenso wie der Gewinn vor Steuern in Höhe von 265 Millionen Euro.
„Trotz der wieder vermehrten Zurückhaltung bei der Vergabe von Großaufträgen rechnen wir für das laufende Geschäftsjahr 2012 noch mit einem Auftragseingang auf dem Niveau des Vorjahres. Vor dem Hintergrund eines hohen Auftragsbestands erwarten wir für Umsatz und Ergebnis in den beiden Folgejahren eine Größenordnung in Höhe des Jahres 2011“, so Dr. Weiss weiter. Grundsätzlich rechnet er mit einem weiteren Wachstum in Indien, China, Süd-Ost-Asien und dem Nahen Osten. Außer China weisen alle diese Regionen einen noch vergleichsweise geringen Stahlverbrauch pro Kopf der Bevölkerung aus. „Allerdings gibt es vor dem Hintergrund der ungelösten Schuldenkrise in Euro und in den USA, der politischen Instabilität im Nahen Osten und der hohen Volatilität der Rohstoffpreise Unsicherheiten bezüglich der kurzfristigen Entwicklung dieser Märkte.“ In den Industrieländern läuft das Neuanlagengeschäft weiterhin schleppend. Der technologische Trend in Richtung höherer Stahlqualitäten hat allerdings das Modernisierungsgeschäft belebt. Daneben wurden innovative Produkte im Bereich der Umwelttechnik sowie Lösungen zur Verbesserung der Energieeffizienz verstärkt nachgefragt.
Nicht zuletzt aufgrund der eigenen Innovationskraft sowie der hochqualifizierten Stammbelegschaft sieht sich SMS in diesen zukunftsträchtigen Marktsegmenten gut aufgestellt. Hinzu kommt die vorsichtige Finanzpolitik, die den nötigen Spielraum für kontinuierliche Investitionen in die Werkstätten ermöglicht. „Um unseren Kunden technisch und wirtschaftlich überzeugende Anlagen- und Maschinenbaukonzepte anbieten zu können, setzt unser Unternehmensverbund auf eine Doppelstrategie. Einerseits investieren wir kontinuierlich in den Ausbau und die Modernisierung der deutschen Fertigungsstandorte in Hilchenbach und Mönchengladbach. Hier entwickeln und fertigen wir die sehr anspruchsvollen und damit qualitätsbestimmenden Kernkomponenten unserer Anlagen und Maschinen. Andererseits baut die SMS group ihre Präsenz in wichtigen Märkten wie China und Indien durch neue Fertigungs- und Servicewerkstätten und durch die Einstellung von qualifiziertem Personal weiter aus. Auf diese Weise können wir die dort von unseren Kunden zunehmend geforderten lokalen Liefer- und Serviceanteile in gewohnter SMS-Qualität sicherstellen“, unterstreicht Dr. Weiss. Durch diese Strategie stieg die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SMS group 2011 auf knapp 10.500. Das sind 785 Beschäftigte mehr als 2010.
Um eine führende Marktstellung zu halten, ist die SMS group neben ständigen Innovationen auch auf hoch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewiesen. Deshalb investiert das Unternehmen auch in erheblichem Umfang in die Aus- und Weiterbildung. 2011 wurden im Jahresdurchschnitt 451 junge Männer und Frauen in den Unternehmen der SMS group ausgebildet. Die Ausbildungsquote lag damit deutlich über dem Branchendurchschnitt. Hinzu kommen interne Schulungs- und Förderprogramme sowie Kooperationen mit Schulen und Hochschulen.
Erhebliches Know how erwarb die SMS Holding GmbH 2011 zudem mit der Übernahme der Elexis AG aus Wenden. Die Elexis-Gruppe ist mit ihren Tochtergesellschaften auf den Gebieten Fertigungsautomatisierung, Antriebstechnik und Qualitätssicherung tätig. Derzeit finden auch Gespräche mit der Paul Wurth S.A. in Luxemburg statt. „Wir haben uns entschlossen, die Anteile des Unternehmens von 48,1 Prozent, die sich noch im Besitz von AcelorMittal befinden, zu übernehmen. Die Paul Wurth S.A. ist vor allem im Hochofenbau tätig und würde deshalb gut zu uns passen“, bestätigt Dr. Weiss.
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