GEDIA investiert acht Millionen Euro: Erste Warmumformlinie in Attendorn in Betrieb genommen

GEDIA hat eine neue Warmumformanlage in Attendorn offiziell eingeweiht.
GEDIA hat eine neue Warmumformanlage in Attendorn offiziell eingeweiht.

GEDIA hat eine neue Warmumformanlage in Attendorn offiziell eingeweiht.

Unter dem Motto „Some like it hot. In Attendorn.“ begrüßte die GEDIA Automotive Gruppe kürzlich rund 100 Gäste am Hauptsitz in Ennest. Die Attendorner Unternehmensgruppe investierte acht Millionen Euro in den Bau einer Warmumformlinie, eine junge Technologie, mit der das Unternehmen seine Leichtbaukompetenz erweitert. Nach monatelanger Planung, Koordination und Zusammenführung der unterschiedlichsten Komponenten und Lieferanten wurde nun die erste Warmumformlinie in Attendorn eingeweiht.

Bereits in 2012 investierte die Unternehmensgruppe in diese Technologie am polnischen Standort in Nowa Sól. Zur Stärkung der heimischen Produktion war die Entscheidung schnell getroffen, mit einem neuen Anlagensystem die Technologie auch im heimischen Presswerk zu installieren. Für Attendorn lieferte der schwedische Anlagenbauer AP&T das komplexe System schlüsselfertig. In drei Mehrkammeröfen mit insgesamt 21 Ofenkammern werden die Platinen mit Hilfe von Vier-Achs-Linear-Robotern platziert und auf rund 950 Grad Celsius erhitzt. Mit 1200 Tonnen Presskraft wird die Platine in Form gebracht und verbleibt mehrere Sekunden im geschlossenen Werkzeug, um durch schnelles Abkühlen vergütet zu werden.

Die Temperatur der Bauteile wird permanent durch Kamerasysteme überprüft, da sich ein zu hoher oder zu geringer Temperaturverlust auf den gewünschten Härtegrad auswirkt. Um die Kühlung der empfindlichen Schaltschränke, der Öfen und des Werkzeugs zu gewährleisten, wurde außerdem ein Tank mit rund 8000 Liter Kühlwasser auf dem Dach installiert. Zu der Warmumformlinie gehören des Weiteren zwei hochmoderne Laserzellen mit drehbarem Tisch zur Fertigstellung der Bauteile. Technologisch ist damit auch der Produktionsstandort Attendorn in die Lage versetzt, Warmformkomponenten herzustellen und alle von den großen Automobilherstellern nachgefragten Leichtbautechnologien abzudecken. Für die neue Anlage wurden 15 zusätzliche Fachstellen geschaffen und viele Mitarbeiter intensiv für den Bereich Warmumformung weitergebildet; im Werkzeugbau werden derzeit noch weitere Facharbeiter gesucht.

Die Vorteile warmumgeformter Bauteile im Karosserieleichtbau liegen auf der Hand. Gewichtsreduktion bei gleichzeitig höherer Festigkeit der Bauteile sind die maßgeblichen Pluspunkte, die zu einer ständig steigenden Nachfrage bei Automobilherstellern führt. „Nachdem  GEDIA bereits alle wesentlichen Leichtbaupotenziale im Bereich der Kaltumformung erfolgreich erschlossen hat, war der gut vorbereitete Schritt in die Warmumformung strategisch der richtige“ ist Gesellschafter Jürgen Hillesheim überzeugt.

Mit dem technischen Anlagenkonzept beschreitet GEDIA einen neuen Weg, welcher zusätzliche Möglichkeiten im Leichtbau eröffnen wird. Interessante Leichtbauprojekte wie zum Beispiel die BMW i-Fahrzeuge werden in Zukunft vermehrt gefragt sein. Bereits jetzt wird an neuen Produkten von Audi, BMW, Daimler und der Volkswagen-Gruppe gearbeitet. „Die Kunden haben uns Ihr Vertrauen ausgesprochen und wir haben Vertrauen in den Standort. In Attendorn werden wir maßgeblich an der Weiterentwicklung von Leichtbautechnologien beteiligt“ so Geschäftsführer Helmut Hinkel. Das spiegelt sich auch in den Investitionen wider, welche neben der Warmumformanlage getätigt werden. Aktuell wird eine Servopresse installiert, aber auch der Ausbau des Werkzeugbaus, der Vorentwicklung oder des Prototypenbaus zeigen das Vertrauen in den Standort.

Zur Feier erschienen neben Lieferanten und Dienstleistern, welche in den vergangenen Monaten an den Arbeiten rund um die neue Anlage beteiligt waren, auch Vertreter aus Politik und Bildung. Der Landrat Frank Beckehoff und Christian Pospischil, Bürgermeister von Attendorn kamen ebenso wie zahlreiche Mitarbeiter des Automobilzulieferers.

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