34. IHK-Preis: Es dreht sich um Logistik

Die Preisträger Dr. Sandra Groos (Mitte) und Marius Brüser (2.v.r.) gemeinsam mit (v.l.) Prof. Hanna Schramm-Klein (Universität Siegen), Felix G. Hensel (IHK Siegen), Kerstin Lauber und Kai Wunderlich (jeweils Volksbank Wittgenstein eG) sowie Roland Sperling (Bombardier Transportation GmbH).

„Es gibt nichts Schöneres, als das, was ich heute machen darf“, freute sich Prorektorin Prof. Dr. Hanna Schramm-Klein, „nämlich Absolventen unserer Hochschule für herausragende Arbeiten auszuzeichnen.“ In diesem Fall mit dem 34. „IHK-Preis“, für zwei Werke, die beide sowohl einen regionalen als auch einen Bezug zur Logistik haben.

„Die beiden ausgezeichneten Arbeiten verdeutlichen einmal mehr, dass an der Universität Siegen brillante wissenschaftliche Arbeiten angefertigt werden, die einen klaren Anwendungsbezug aufweisen“, lobte IHK-Präsident Felix G. Hensel. „Wir leisten als IHK mit diesem Preis einen kleinen Beitrag zu einer engeren Verzahnung von Universität und regionaler Wirtschaft.“ Die Idee dazu habe Ehrenpräsident Dr. Henning Schleifenbaum gehabt – und sie trage noch immer. „Beide Seiten profitieren von ihr“, resümierte Hensel. Anwendungsorientierte Forschung gehe über den konkreten Nutzen für Einzelne hinaus. „Sie trägt zu einer Verbesserung insgesamt bei, und sie motiviert auch die Forschenden. Wenn diese sehen, was aus ihren Ergebnissen gemacht werden kann, erleben sie konkrete Anerkennung und Wertschätzung.“

Dr. Sandra Groos erzielte den ersten Platz beim IHK-Preis.

Diese Anerkennung zollte Prof. Schramm-Klein der Dissertation mit dem Titel „Alters- und geschlechtsdifferenzierte Objektivierung von Belastung und Beanspruchung bei berufsbedingten Kälteexpositionen unter Berücksichtigung eines variablen Arbeitszeit-Pausenzeit-Regimes“ von Dr. Sandra Groos. „Auf sie und diese Arbeit bin ich besonders stolz, weil wir eher selten Frauen unter den Preisträgern haben und weil sie der Universität Siegen erhalten bleibt.“ Mit der Untersuchung von frostigster Kälte in der Tiefkühl-Logistik habe sie ein Thema aufgegriffen, das von der Wissenschaft noch nicht so häufig betrachtet worden sei. Auch die Kooperation mit einem großen Lebensmittel-Discounter, in dessen Tiefkühl-Logistik die Untersuchung stattgefunden habe, sei selten.

„Kältearbeit beginnt bereits bei plus 10 Grad“, erläuterte Dr. Groos zum Erstaunen der Anwesenden. „Die Arbeit untersucht Anstrengungen bei minus 24 Grad.“ Eine Temperatur, bei der immer mehr Waren gelagert werden. „Es handelt sich hier um harte körperliche Arbeit, während der die Körpertemperatur bereits nach kurzer Zeit um mindestens 1,5 Grad absinkt und daher entsprechende Pausenzeiten nötig sind.“ Diese eigentlich notwendigen Arbeits- und Pausenzeiten gölten jedoch nach der gültigen DIN erst ab einer Temperatur von minus 25 Grad. Das gelte es ebenso zu ändern wie die Tatsache, dass handelsübliche Herbstbekleidung nach der Norm für die Tätigkeiten bereits ausreichend sei.

Marius Brüser landete mit seiner Arbeit auf dem zweiten Rang.

Die Logistik im weiteren Sinne hatte auch der andere Preisträger, Marius Brüser, im Rahmen seiner Magisterarbeit „Untersuchung von Hauptkomponentenanalyse-Verfahren auf einem Field Programmable Gate Array (FPGA)“ zum Inhalt. „Das Ziel der Arbeit ist, Beschädigungen, die an Radsatzwellen von Zügen entstehen, rechtzeitig zu erkennen und dadurch die Sicherheit des Bahnverkehrs und der Bahnreisenden zu erhöhen“, erklärte der Absolvent im Department Elektrotechnik und Informatik. Er habe einen Algorithmus zur Analyse von Hauptkomponenten in einer Software realisiert und die Lauffähigkeit auf verschiedenen Plattformen in der Simulation untersucht.

Dr. Sandra Groos freute sich über ein Preisgeld in Höhe von 2500 € für die beste Dissertation, gestiftet von der Volksbank Wittgenstein eG, deren Vorstände Kerstin Lauber und Kai Wunderlich den Scheck gemeinsam mit dem IHK-Präsidenten und Prof. Dr. Hanna Schramm-Klein überreichten. Marius Brüser erhielt für seine Arbeit 1500 €, gespendet von der Bombardier Transportation GmbH, die bei der Preisverleihung von Roland Sperling vertreten wurde.

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