Zukunftsbereit – Genossenschaftliches Banking in Südwestfalen

Im Bild v.l.: Karl Michael Dommes (Vorstandssprecher), Norbert Kaufmann (Vorstandssprecher), Uwe Hell (Aufsichtsratsvorsitzender), Jens Brinkmann (Vorstand), Roland Krebs (Vorstand).

Am Dienstagabend informierten Vorstand und Aufsichtsrat bei der diesjährigen Vertreterversammlung der Volksbank in Südwestfalen eG über den Verlauf des Geschäftsjahrs 2018. Auch wenn das vergangene Jahr ganz unter dem Zeichen der Fusion stand, konnte das Vertriebsergebnis gesteigert werden. Die Volksbank-Mitglieder erhalten eine Dividende in Höhe von drei Prozent.

Im Anschluss an die Versammlung wurde der Preis für Ehrenamt, Ideen, Verantwortung und Engagement in der Region (EIVER), der mit insgesamt 30.000 Euro dotiert ist, an die sechs Gewinner vergeben. Traditionell eröffnete Aufsichtsratsvorsitzender Uwe Hell die diesjährige Vertreterversammlung in der Meinerzhagener Stadthalle. Nach dem Zusammenschluss der Volksbank im Märkischen Kreis und der Volksbank Siegerland konnte er damit erstmalig die Vertreterinnen und Vertreter der Volksbank in Südwestfalen begrüßen – der größten regionalen Volksbank in Südwestfalen.

Anschließend berichteten die Vorstandssprecher Karl Michael Dommes sowie Norbert Kaufmann über das zurückliegende Geschäftsjahr 2018, das nahtlos an die erfolgreichen Geschäftsjahre der Vorgängerinstitute anknüpft. „Durch den Zusammenschluss bringt unsere Bank ein beachtliches Gewicht auf die Waage – regional aber auch bundesweit erzielt die Bank bemerkenswerte Platzierungen nicht nur in der Höhe der Bilanzsumme“, sagt Dommes. Man freue sich besonders, dass das Institut aufgrund der Vertriebserfolge der vergangenen Jahre vordere Platzierungen bei der Vermittlung von Förderkrediten für den Mittelstand und den Privatkunden aber auch bei den Verbundpartnern RuV-Versicherung, Bausparkasse Schwäbisch Hall und Union Investment einnehmen konnte.

„Zukunftsbereit – Genossenschaftliches Banking in Südwestfalen“, so habe man nicht nur den diesjährigen Jahresbericht überschrieben, die Bank sei nach der Fusion erst recht zukunftsbereit für die sich abzeichnenden Veränderungen in der Kreditwirtschaft. „Mit einem einfachen weiter so wird es natürlich nicht funktionieren“, ist sich der Vorstandssprecher sicher. Um angesichts von Niedrig- und negativer EZB-Einlagenzinsen auch weiterhin zukunftsbereit zu sein, sei schon ein deutliches Gegensteuern nötig. „In diesem Zusammenhang sehen Sie bitte auch die gerade beschlossenen Veränderungen in der Filiallandschaft“, so Dommes (mehr zu diesem Thema in der separaten Pressemitteilung).

„Nach der Fusion sind wir mit ordentlich Rückenwind in das neue Geschäftsjahr gestartet“, berichtet Vorstandssprecher Norbert Kaufmann. So könne man auf ein Wachstum im Kundenkreditgeschäft um 6,7 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro, auf ein betreutes Kundenvolumen von 6,89 Milliarden Euro, ein Plus der bilanziellen Einlagen um 4,5 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro sowie auf eine gestiegene Bilanzsumme von 3,6 Milliarden Euro blicken. „Als Partner der südwestfälischen Wirtschaft sind wir neben dem Privatkundengeschäft schon immer auch im Firmenkundengeschäft breit aufgestellt“, weiß Kaufmann. Denn es seien die Firmenkunden, auf die der größte Teil der Kundenkredite falle. „In Bezug auf die Bilanzsumme sind wir auf Platz zwei der südwestfälischen Kreditinstitute“, weiß Kaufmann. Bundesweit sei man in den Bereichen Ratenkredite, Versicherungsbestand, Bausparverträge sowie beim Fondsbestand unter den Top 50 der Banken im genossenschaftlichen Finanzverbund.

Überdies wurde bei der Vertreterversammlung die diesjährige Dividende für die Volksbank- Mitglieder beschlossen. Diese beträgt drei Prozent. Dies entspricht 1,2 Millionen Euro für die Mitglieder der Volksbank. Im Anschluss an die Vertreterversammlung wurde auch der Preis für Ehrenamt, Ideen, Verantwortung und Engagement in der Region (EIVER) ausgelobt. Die sechs Sieger können sich über ein Preisgeld in Höhe von 30.000 Euro freuen.

Aus Servicefilialen werden SB-Standorte

Die Volksbank in  Südwestfalen eG reagiert auf das veränderte Kundenverhalten und nutzt zugleich  offensiv die Chancen der Digitalisierung zum Ausbau ihres Beratungsangebots. Im  Zuge dessen wird sich die Filialstruktur zum 29. Juli dieses Jahres verändern – kleine,  reine Servicefilialen werden zu SB-Standorten. Die bisher dort eingesetzten  Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstärken die Teams in den nächstliegenden  Filialen, so dass auch damit die Beratung nochmals verbessert werden kann.

Die  größte Volksbank Südwestfalens bekennt sich zugleich zur Regionalität. „Wir bleiben  nah an unseren Kunden und diese haben die Wahl: Sie können uns über das  weiterhin engmaschige Geschäftsstellen-Netz ebenso erreichen wie auf allen  anderen Kanälen, per Telefon, Chat oder Video – und Bargeld abheben können sie  weiterhin an allen 39 Standorten“, so die Volksbank-Vorstandssprecher Karl Michael  Dommes und Norbert Kaufmann. „Wie in vielen Lebensbereichen hat die Digitalisierung auch auf die Welt der Banken und  das Verhalten unserer Kunden erheblich Auswirkungen, auf die wir reagieren müssen.  Wichtig ist am Ende jedoch, was wir aus diesem Wandel machen“, sieht Volksbank-  Vorstandssprecher Karl Michael Dommes darin Herausforderungen und Chancen  zugleich.

Nicht nur das seit Jahren andauernde Niedrig- und Nullzinsniveau oder die verstärkten  regulatorischen Anforderungen, sondern auch technologische Neuerungen erfordern  eine stetige Anpassung. „Unsere Kunden werden technologisch zusehends mobiler.“ Er  verwies darauf, dass inzwischen 59 Prozent der Menschen in Deutschland Online-Banking  für die „normalen“ Geldgeschäfte nutzten und zugleich im vergangenen Jahr erstmals  mehr Zahlungsgeschäfte per Karte statt bar abgewickelt worden seien. Das schlage sich  auch in Südwestfalen nieder.  „Wir können dies sehr gut am Kundenverhalten feststellen, das sich in einer signifikanten  Reduzierung der Besuche in einzelnen Filialen niederschlägt“, sagt Volksbank-  Vorstandssprecher Norbert Kaufmann. So sei die Zahl derer, die ihre Konten online  führen, den Service per Telefon, Chat oder E-Mail in Anspruch nehmen, stark gestiegen.

„Das Online-Angebot und das von unserem Kundenservicecenter angebotene  Leistungsspektrum wird stetig erweitert. Bereits jetzt machen viele Kunden Gebrauch  davon, dass online oder telefonisch Daueraufträge eingereicht, geändert oder aber auch  gelöscht, BankCards und Kreditkarten bestellt und gesperrt sowie Überweisungen getätigt werden können – um nur ein paar der Leistungen zu nennen“, so Kaufmann.  Zukünftig wolle man in einem neu zu schaffenden KundenDialogCenter neben dem  Telefon- und Chat-Service auch Video-Beratungen anbieten. Kaufmann: „Die Technik  ermöglicht es uns, unseren Mitgliedern und Kunden eine völlig neue Art der Beratung  anzubieten. Denn immer mehr Kundinnen und Kunden erledigen Bankgeschäfte auch  gerne bequem von unterwegs mit dem Smartphone.“

Kleinere Filialen, die oftmals nur mit einem Mitarbeiter besetzt sind und die im Schnitt nur  von zwei oder drei Kunden pro Stunde aufgesucht werden, können unter diesen  Gesichtspunkten nicht mehr kostendeckend geführt werden. „Wir haben es uns nicht  leicht gemacht und uns nach sehr sorgfältiger Marktanalyse dazu entschlossen, elf  unserer bisher 39 Standorte zum 29. Juli dieses Jahres in Selbstbedienungsstandorte  umzuwandeln“, so Dommes, der bereits vor einigen Monaten geäußert hatte, es könnten  nicht alle Geschäftsstellen erhalten bleiben: „Aber mit dem Modell, für das wir uns jetzt  entschieden haben, gewährleisten wir mit Geldautomaten und Kontoauszugsdruckern  auch weiterhin die unkomplizierte Bargeldversorgung vor Ort.“

Überdies wolle er an  dieser Stelle zusätzlich auf den Bargeld-Bring-Service der Volksbank aufmerksam machen.  „Wer beispielsweise aus Alters- oder Krankheitsgründen keine Möglichkeit hat, einen  unserer Geldautomaten zu erreichen, kann auch unseren Bargeld-Bring-Service in  Anspruch nehmen.“ Denn jedes Volksbank-Mitglied könne sich, nach vorheriger  Terminvereinbarung, ein Mal pro Monat Bargeld von 200 bis 2.000 Euro nach Hause  liefern zu lassen.  Die in den zuvor angesprochenen Filialen bisher eingesetzten Mitarbeiterinnen und  Mitarbeiter wechseln jeweils in die nächstliegende Filiale, die lediglich zwei bis sechs  Kilometer vom ursprünglichen Standort entfernt liegt.

„Mir sind zwei Dinge wichtig: Zum  einen bleiben unseren Kunden ihre vertrauten Ansprechpartner erhalten und zum  anderen wird es im Zuge der Umstrukturierung zu keinen betriebsbedingten  Kündigungen kommen. Ganz im Gegenteil. Durch die personelle Unterstützung bauen  wir das qualifizierte Beratungsangebot an den nun 28 personenbesetzten Standorten für  unsere Kunden noch weiter aus“, so der Vorstandssprecher. In jeder der verbleibenden,  nun dann auch personell weiter ausgebauten Filialen, kann die Volksbank eine  hochqualifizierte Beratung anbieten. Dommes: „In Ein-Personen-Filialen war dies in dieser  Form bisher kaum möglich.“

Bisherige Servicefilialen 
Dahlbruch
Dreis-Tiefenbach
Eichen
Rudersdorf
Seelbach
Werthenbach

Neue Beratungsfilialen
Hilchenbach
Netphen
Kreuztal
Niederschelden Eiserfeld (bis PLZ 57080)
Mudersbach (PLZ > 57080)
Wilnsdorf
Siegen
Deuz

Die Schließfächer ziehen ebenfalls um (außer Niederschelden, keine Schließfächer vorhanden).

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