Preis für Engagement und Ehrenamt

Im Bild v.l.: Hubertus Winterberg (Südwestfalen Agentur), Jens Brinkmann (Volksbank-Vorstand), Matthias Vitt und Katharina Jung (Caritasverband Siegen-Wittgenstein e.V.), Norbert Kaufmann (Volksbank-Vorstandssprecher), Roland Krebs (Volksbank Vorstand), Karl Michael Dommes (Volksbank-Vorstandssprecher).

Nach 2017 wird in diesem  Jahr zum zweiten Mal der Preis für Ehrenamt, Ideen, Verantwortung und Engagement  in der Region – kurz EIVER – von der Volksbank in Südwestfalen eG ausgelobt.  Die Bewerbungsphase endete am 15. Mai. Sechs Vereine und Institutionen aus dem  Geschäftsgebiet, die sich aktiv für das Gemeinwohl einsetzen, teilen sich das Preisgeld  in Höhe von insgesamt 30.000 Euro.

„Mit dem EIVER-Preis möchten wir als Volksbank die Arbeit in den vielen Vereinen und  Institutionen im Geschäftsgebiet würdigen, die sich tagtäglich durch ihr außergewöhnliches  soziales und bürgerliches Engagement auszeichnen“, so Volksbank-Vorstandssprecher  Karl Michael Dommes. Erstmals habe man im Jahr 2017, zum 100. Geburtstag der  Volksbank im Märkischen Kreis diesen Preis ausgelobt. Nun, zwei Jahre und eine Fusion  später, wurde nicht nur die Anzahl der Siegerplätze, sondern auch das Preisgeld nahezu  verdoppelt. Nicht weniger als 30.000 Euro teilen sich die sechs Erstplatzierten.

In 2017 gab  es bei drei Platzierungen noch 17.500 Euro „In den letzten Monaten der EIVER-Bewerbungsphase  sind zahlreiche spannende Projekte eingereicht worden – doch am Ende  musste sich die Jury auf die sechs Besten einigen. Angesichts der Vielzahl an hervorragenden  Bewerbungen eine wirklich nicht einfache Aufgabe“, weiß der Vorstandssprecher.  Die Jury, die sich aus Vertretern der Politik, Medien und der Volksbank zusammensetzt,  traf sich dazu Ende Mai, um die Gewinner zu ermitteln. Im Rahmen der Vertreterversammlung  am 4. Juni in Meinerzhagen, wurden schließlich nachfolgende Vereine und Institutionen  geehrt und erhielten vom Vorstand der Bank und Laudator Winterberg (Geschäftsführer  der Südwestfalen Agentur) die Preisgelder:

1. Platz: Caritasverband Siegen-Wittgenstein e.V. (10.000 Euro Preisgeld)  Der Caritasverband Siegen-Wittgenstein e.V. hat mit dem Projekt „Hörst du mich? – Hilfe  für Kinder lebensbedrohlich erkrankter Eltern“ den ersten Platz erreicht. Wenn ein Elternteil  lebensbedrohlich erkrankt ist, hat das Auswirkungen auf die gesamte Familie. Eltern  und Angehörige wissen oftmals nicht, wie sie in einer solchen Situation mit den Kindern  und Jugendlichen umgehen sollen. Seit 2017 werden betroffene Familien durch das im  Kreis Siegen-Wittgenstein ansässige Projekt „Hörst du mich?“ beraten und begleitet. Speziell  geschulte ehrenamtliche Hospizmitarbeiter stabilisieren als Familienbegleiter den Alltag und stehen besonders den Kindern und Jugendlichen zur Seite. Bisher konnten bereits  16 Familien und 35 Kinder und Jugendliche beraten und begleitet werden, sowohl  während der Erkrankungsphase und über den Tod des Elternteils hinaus.

2. Platz: AWO Kreisverband Siegen-Wittgenstein/Olpe (7.500 Euro Preisgeld)  Für den Bürgerservice Brückenbauer (Lotsen für finanziell Benachteiligte) des AWO Kreisverbands  Siegen-Wittgenstein/Olpe reichte es für den zweiten Platz. Es handelt sich hier  um ein offenes, kostenfreies Beratungsangebot für Menschen aus den Kreisgebieten Siegen-  Wittgenstein und Olpe und leistet Hilfe bei alltäglichen Problemen. Die ehrenamtlichen  Mitarbeiter decken – nicht zuletzt durch intensive vorherige Schulungen – ein vielfältiges  Themenspektrum ab: Von finanziellen Schwierigkeiten, Problemen mit Behörden,  Fragen zu Wohn- und Kindergeld über Grundsicherung und Elterngeld bis hin zur Moderation  zwischen Vermieter und Mieter. Ziel der Brückenbauer ist die kostenfreie unbürokratische  Hilfe für Menschen, die häufig auch finanziell benachteiligt sind.

3. Platz: KlimaWelten Hilchenbach e.V. (5.000 Euro Preisgeld)  Der Thementreffraum in den KlimaWelten Hilchenbach e.V. wird in diesem Jahr mit einem  dritten Platz ausgezeichnet. Denn mit den KlimaWelten ist mitten im Zentrum Hilchenbachs  im ehemaligen Gebäude der Florenburgschule ein außerschulischer Lernort mit Erlebnis-  und Informationsangeboten rund um den Klimaschutz entstanden. So können in  der KlimaKüche heimische Kräuter erkundet und die gemeinsame Zubereitung von saisonalen  und regionalen Gerichten erlebt werden. Kleine und große Forscher führen im KlimaLabor  Experimente zu den Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels durch. Verschiedene  Programme, die die komplexen Zusammenhänge zwischen Mensch, Natur und  Technik und deren Auswirkungen auf das Klima thematisieren, können von Schulen und  KiTas gebucht werden. Daneben haben auch andere Besuchergruppen Gelegenheit, sich  mit den Themen Klima- und Umweltschutz auseinanderzusetzen. So wurde bereits 2015  das erste Repair Café im Kreis Siegen-Wittgenstein eröffnet.

4. Platz: Gemeinnützige Qualifizierungs- und Weiterbildungsgesellschaft des HV  Achenbach gGmbH (2.500 Euro Preisgeld)  Für die Förderung und Teilhabe von Kindern und Jugendlichen mit der neuen Form der EMobilität  – genauer für das Projekt „E-Mobilität durch den Achenbach-Coin – Das Ehrenamt  stärken“ – wurde die Gemeinnützige Qualifizierungs- und Weiterbildungsgesellschaft  des HV Achenbach gGmbH mit dem vierten Platz belohnt. Besonders wichtig ist die Vernetzung  mit den Schulen. Hier soll in einer engen Kooperation die soziale Komponente  durch das Belohnungssystem S-Coin etabliert werden. Hilfe im Garten, Besorgungen jeglicher  Art tätigen, Straßen und Plätze reinigen – das sind nur einige der Beispiele, für die Lehrer Kindern und Jugendlichen S-Coins gutschreiben können. Mit diesen S-Coins wiederum  können sie dann E-Bikes, E-Mofas oder Waren aus dem Sozialkaufhaus erhalten. Ziel  ist es, mit dem Belohnungssystem eine positive Verstärkung sozialen Verhaltens und Engagements  zu erreichen. Das Punktesystem ist aber nicht nur auf Schüler begrenzt. Es  steht auch Ehrenämtlern und anderweitig sich sozial engagierenden Personen offen.  Ganz nebenbei wird mit der ehrenamtlichen Hilfe der Kontakt zwischen Anwohnern und  Zugezogenen deutlich erhöht.

5. Platz: AWO-Ortsverein Marienheide/AWO-Bildungs-Centrum (ABC)  (2.500 Euro Preisgeld)  Für das Projekt „Erhaltung des AWO-Bildungs-Centrum (ABC) Marienheide“ erhält der  AWO-Ortsverein Marienheide den fünften Platz. Das AWO-Bildungs-Centrum (ABC) ist ein  Ort für Geflüchtete (Asylsuchende, Asylbewerber, Geduldete und anerkannte Flüchtlinge)  sowie für längere oder für kürzere Zeit Zugewanderte, die in Marienheide und Umgebung  leben. Das ABC in der Ortsmitte von Marienheide ist vor allem eine Bildungsstätte,  um in erster Linie Deutsch zu lernen sowie unterschiedlichste Hilfe und Beratung zur Bewältigung  des alltäglichen Lebens zu finden. Das ABC fungiert als Drehscheibe für Initiativen,  einer zunehmenden Anzahl von Ehrenamtlern und Helfern aller Altersgruppen, um  große und kleine gemeinschaftliche Projekte zu planen und umzusetzen. Durchgeführt  werden beispielsweise reguläre Integrationskurse, Nachhilfe für Grund-, Regel- und Berufsschüler,  die Organisation und Vernetzung von ehrenamtlichen Patenschaften, Sprachkurse  in Deutsch und Englisch, Unterstützung in sämtlichen alltäglichen Geschäftsangelegenheiten  (von der Kontoeröffnung über Miete bis hin zu Telefon und Internet), Hilfestellung  beim Umzug von der Notunterkunft in eine eigene Wohnung und die Vermittlung  in den Arbeitsmarkt inklusive Hilfe bei Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen.

6. Platz: SuS Beckum/ Spiel- und Sportverein 1920 Beckum e.V. (2.500 Euro Preisgeld)  Mit dem sechsten Platz hat es das Projekt „Multifunktionssportheim – Fit sein – (Sport –  Spiel – Gesundheit – Gemeinschaft – Sozialkompetenz) für alle (Bauplanung)“ des SuS  Beckum noch auf das Siegertreppchen geschafft. Der Verein hat ein Konzept für ein Multifunktionssportheim  erarbeitet, in dem alle nur denkbaren Aktivitäten unter der Überschrift  „Fit sein“ stattfinden können. Der Ort soll zukünftig sowohl sportlichen als auch sozialen  Anforderungen gerecht werden. Es soll ein Treffpunkt entstehen, an dem sich Alt  und Jung, Deutsche und Nichtdeutsche, Frauen und Männer, Behinderte und Nicht-Behindert  gemeinsam an ihrer sportlichen, geistigen, sozialen und gesundheitlichen Fitness arbeiten  können. Darüber hinaus sollen gesundheitspräventive Maßnahmen in Form von  Seminaren und Informationsveranstaltungen interessierten Menschen aller Altersklassen  im Stadtgebiet nahegebracht werden. Vom ergonomischen Arbeiten in der Schule und im Job bis hin zum „altersgerechten Sport zur Primär- und Sekundärprävention von kardiovaskulären  Erkrankungen“ ist für jeden etwas dabei. Auch der Austausch mit anderen  Vereinen soll dank des Multifunktionsheims intensiviert und so nicht zuletzt auch das Zusammenleben  im Dorf weiterentwickelt werden.

Die Jury setzte sich zusammen aus:  Prof. Dr. Ing. Sven Keller (stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Volksbank  in Südwestfalen),  Karl-Michael Dommes (Volksbank Vorstandssprecher),  Norbert Kaufmann (Volksbank Vorstandssprecher),  Thomas Gemke (Landrat Märkischer Kreis),  Andreas Müller (Landrat Kreis Siegen Wittgenstein),  Martin Krigar (Chefredakteur Lüdenscheider Nachrichten),  Johannes Rothmaler (Geschäftsführer Siegener Zeitung),  Hubertus Winterberg (Geschäftsführer Südwestfalen Agentur)  sowie als Stellvertreter der Mitglieder der Volksbank in Südwestfalen: Jan Bondke, Dr. Tim  Christian Elkar, Dr. Stefan Glocke, Carsten Hoffmann, Hannelore Honig, Heike Klöckner,  Wolfgang Narjes und Helmar Roder

Inhalt des Wettbewerbs:  EIVER will Projekte von Vereinen und gemeinnützigen Institutionen, die in einer der nachfolgenden  Kategorien sind, würdigen:

· Perspektive bieten: Engagement in den Bereichen Integration, Bildung, Qualifikation,  Wissenstransfer, Ehrenamtsförderung, Leistungsmotivation und Sport

· Zukunft gestalten: Engagement in den Bereichen Klima-, Natur- und Umweltschutz,  Nachhaltigkeit, Denkmal- und Brauchtumspflege, Wissenschaft und Forschung,  Gesundheit und Prävention, Feuer-, Katastrophen- und Zivilschutz

· Zusammenhalt fördern: Engagement in den Bereichen Jugend- und Altenhilfe,  Demografie, Alter und Hospiz, Pflege, Sorgende Gemeinschaften

· Hände reichen: Engagement in den Bereichen Inklusion, Kultur, Völkerverständigung  und Friedensarbeit

· Menschlichkeit zeigen: Engagement in den Bereichen Demokratie, Menschenrechte,  Partizipation, Gleichstellung, Engagementförderung und Beteiligungskultur

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