Zügige Lösung der Schwertransportproblematik dringend geboten

Rund 60 Mitglieder des Arbeitskreises Verkehrswirtschaft der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) bekamen einen Einblick in die Produktion der SMS Siemag AG in Hilchenbach und in die logistischen Herausforderungen des weltweit agierenden Unternehmens.
Rund 60 Mitglieder des Arbeitskreises Verkehrswirtschaft der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) bekamen einen Einblick in die Produktion der SMS Siemag AG in Hilchenbach und in die logistischen Herausforderungen des weltweit agierenden Unternehmens.

Rund 60 Mitglieder des Arbeitskreises Verkehrswirtschaft der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) bekamen einen Einblick in die Produktion der SMS Siemag AG in Hilchenbach und in die logistischen Herausforderungen des weltweit agierenden Unternehmens.

„Die Unternehmen der Region brauchen schnellstmöglich eine Alternative zur maroden A 45“. Andreas Stettner, Leiter zentrale Materialwirtschaft der SMS Siemag AG brachte damit die handfesten Probleme der regionalen Industrie mit den Straßen und Brücken in der Region auf den Tisch. Anlass war die Sitzung des Arbeitskreises Verkehrswirtschaft der Industrie- und Handelskammer (IHK) Siegen, die bei der SMS Siemag AG in Hilchenbach stattfand. Die rund 60 Teilnehmer erhielten bei der Firmenbesichtigung und dem sich anschließenden Vortrag einen Einblick in die logistischen Herausforderungen des weltweit agierenden Unternehmens.

Die SMS Siemag AG zählt zu den weltweit führenden Herstellern des Anlagen- und Maschinenbaus für die gesamte metallurgische Prozesskette. Das Unternehmen hat ein erhöhtes Aufkommen an Groß- und Schwertransporten, da es zum Beispiel Walzenständer mit Gewichten von bis zu 350 Tonnen produziert. Rund 200 genehmigungspflichtige Transporte werden jährlich von Hilchenbach auf die Reise in die Welt geschickt. Dabei setzt SMS Siemag – wenn möglich – auf die Schiene. Begrenzungen in Gewicht und Größe machen die Nutzung der Bahn jedoch häufig schwierig. Daher ist die Straße die einzige Alternative. Der Zustand der Straßen und Brückenbauwerke hat sich jedoch in den vergangenen Jahren immer stärker verschlechtert. Bis 2010 konnten Schwertransporte mit einem Gesamtgewicht von 203 Tonnen größtenteils noch über die A45 durchgeführt werden. Derzeit können nur noch Transporte mit einem Gesamtgewicht von maximal 44 Tonnen über die A 45 fahren. Enorme Mehrkosten für die verladenden Unternehmen und eine Unberechenbarkeit der Risiken auf der Strecke sind die Folge. „Die Brückensperrungen und der schlechte Zustand der Straßen belastet große und kleinere Firmen sowie Speditionen gleichermaßen. Daher müssen schnellstmöglich Ausweichrouten für Schwertransporte definiert werden“, so der Vorsitzende des Arbeitskreises Verkehrswirtschaft Michael Kröhl, Logistikleiter der Krombacher Brauerei.

Die Folgen für die heimische Wirtschaft und Lösungsansätze wurden in der von der IHK Siegen beauftragten Schwertransportstudie von Professor Steinbrecher (Universität Siegen) im Oktober 2012 dargestellt. Zur Lösung der Problematik wurde eine seit März tagende Projektgruppe im Verkehrsministerium Düsseldorf initiiert. Diese verfolgt das Ziel, Schwerlastrouten aus der Region in Richtung der wichtigsten Binnenhäfen in NRW festzulegen. Derzeit werden zwei Routen aus der Region Siegen-Wittgenstein in die Binnenhäfen Gelsenkirchen und Duisburg erarbeitet. Ein konkretes Ergebnis hat die Projektgruppe bereits vorzuweisen. Im Kreis Siegen-Wittgenstein ist seit September die private Transportbegleitung der Schwertransporte als Pilotprojekt für drei Monate möglich. Durch die Maßnahme soll die Polizei entlastet werden, welche an einigen Nächten bis zu 15 Schwertransporte zu begleiten hat.

Zum Ende der Veranstaltung nahm Michael Hintzke, TNT Express und 2. Vorsitzender des Fördervereins Spedition und Logistik (FSL) die Gelegenheit wahr, die prüfungsbesten Auszubildenden der Kaufleute für Logistikdienstleistungen 2013 zu belobigen. Anschließen berichtete er über den Tag der Logistik, der Anfang Juli auf dem Gelände des Siegerlandflughafens stattfand. Die rund 1500 Besucher hatten die Gelegenheit genutzt, um Logistik hautnah zu erleben und die verschiedenen Berufsbilder der Transport- und Logistikwirtschaft kennen zu lernen. Auch im kommenden Jahr sollen mit dem Tag der Logistik junge Menschen auf diese zukunftsträchtige Branche mit verschiedenen Aktionen aufmerksam gemacht werden.

1 Kommentar zu "Zügige Lösung der Schwertransportproblematik dringend geboten"

  1. Beim Schwertransport ist es sehr wichtig eine Art Sondertransportbeleitung zu haben. Denn diese gewährleisten, dass die Sicherheit ausreichend gewährleistet wird. V.a. ist das sehr wichtig, wie im Artikel beschrieben, wenn diese auf offenen, viel verkehrten Straßen durchgeführt werden.

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