Unternehmen stehen zur betrieblichen Erstausbildung

1475 Lehrverträge schlossen die IHK-zugehörigen Unternehmen in den ersten sechs Monaten mit jungen Menschen in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe ab. Der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr beträgt damit 3,2 Prozent. Er wurde fast gleichmäßig in beiden Kreisen erzielt. „Die Unternehmen haben damit eindrucksvoll nachgewiesen, dass sie nach wie vor ohne „wenn und aber“ zur betrieblichen Erstausbildung stehen. Allen Unkenrufen aus der Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik zum Trotz.“ Mit diesen Worten kommentierte der neue IHK-Präsident Felix G. Hensel die Halbjahresbilanz bei den Lehrstellen. Das erzielte Ergebnis sei auch deswegen erfreulich, weil der Fachkräftebedarf der Zukunft im Wesentlichen an der Werkbank entstehe, nicht jedoch allein im akademischen Bereich, wie vielfach jungen Leuten suggeriert werde.

Im Kreis Siegen-Wittgenstein schlossen 972 junge Menschen einen Lehrvertrag ab. Das Plus in den gewerblich-technischen Ausbildungsberufen lag bei 4,6 Prozent, im kaufmännischen Bereich wurde ein Zuwachs von 2,2 Prozent erzielt. Deutliche Steigerungen registrierte die Kammer in den Handels- (plus 19,2 Prozent) sowie den Elektroberufen (plus 7,1 Prozent). Nahezu stabil zeigten sich die Eintragungszahlen in den Lagerberufen, in den gastgewerblichen sowie den Büroberufen. Auch bei den industriellen Metallberufen wurde mit 348 Verträgen (plus 1 Prozent) ein verhältnismäßig hoher Wert registriert. Bei den Bankkaufleuten sind derzeit dem gegenüber deutliche Rückgänge zu verzeichnen. In den ersten sechs Monaten wurden mit jungen Menschen in Unternehmen im Raum der Stadt Siegen 382 Verträge abgeschlossen (plus 4,7 Prozent). Auch die Unternehmen in Wilnsdorf schlossen mit 77 Verträgen deutlich mehr Ausbildungsverhältnisse ab als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (plus 30 Prozent). In diesen Kommunen erscheint es in diesem Jahr für junge Leute leichter, den Einstieg in das Beschäftigungssystem über eine „Karriere mit Lehre“ zu bewerkstelligen. Dem gegenüber wurden in den Wittgensteiner Kommunen sowie in Freudenberg, Hilchenbach und Neunkirchen nahezu dieselben Eintragungsergebnisse erzielt wie im Vorjahr. Lediglich in Netphen und in Kreuztal zeichnen sich leichte Rückgänge ab.

Im Kreis Olpe betrug der Zuwachs zum 30. Juni mit 503 Lehrverträgen 2,9 Prozent. Die Steigerung wird dort ausschließlich durch das Wachstum bei den kaufmännischen Lehrverträgen (plus 6 Prozent) getragen, während die gewerblich-technischen Lehrabschlüsse mit 256 Verträgen exakt auf dem Vorjahresniveau liegen. In nahezu allen relevanten Ausbildungssparten liegt das Ausbildungsvolumen sehr nahe am Eintragungsstand des Vorjahres. Leichte Rückgänge verzeichnete die IHK bei den industriellen Metallberufen (minus 2,6 Prozent), die jedoch durch die Zuwächse bei den industriellen Elektroberufen (plus 3,3 Prozent) fast aufgefangen wurden. Es zeichnet sich ab, dass die Chancen junger Leute, im Kreis Olpe eine Lehrstelle zu erhalten, in Attendorn (plus 20 Prozent) und in Wenden (plus 30 Prozent) derzeit besonders gut sind. Dem gegenüber zeichnen sich in Drolshagen und auch in der Stadt Olpe etwas deutlichere Rückgänge ab. In den übrigen Kommunen des Kreises Olpe ist die Ausbildungslage insgesamt sehr stabil. Felix G. Hensel: „Erst wenn man das in diesem Jahr zu erwartende Eintragungsvolumen mit der Situation vor 20 Jahren vergleicht, erschließt sich die Ausbildungsleistung der Wirtschaft vollständig. In beiden Kreisen dürften am Jahresende rund 700 Verträge mehr abgeschlossen worden sein als damals. Wenn dieses hohe Niveau angesichts der demografischen Herausforderungen auch in den kommenden Jahren halbwegs gehalten werden könnte, wäre dies bereits ein riesiger Erfolg.“

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