„Der Arbeitsmarkt in der Region ist von Stabilität geprägt. Im Vergleich zum Vormonat ist ein leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit erkennbar. Frauen profitieren derzeit von der Belebung rund um die Weihnachtssaison, sollten allerdings auch langfristig in der Arbeitswelt Fuß fassen“, so Dr. Bettina Wolf, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Siegen. Die Arbeitslosenquote des Agenturbezirks Siegen bleibt stabil bei 5,3 Prozent. In diesem Monat sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Siegen 0,2 Prozent weniger Personen arbeitslos als im Oktober (23 Personen). Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg um 9,6 Prozent (1.063 Personen). Insgesamt sind im Agenturbezirk noch 12.157 Menschen ohne Beschäftigung. Dem stehen über 1.600 freie Stellen gegenüber.

Im Vergleich zum Vormonat Oktober haben sich im November 11,4 Prozent (296 Personen) weniger arbeitslos gemeldet. Im Vorjahresvergleich ist das ein Rückgang von 1,4 Prozent (33 Personen). „Der Rückgang bei den Arbeitslosmeldungen ist erfreulich. Es zeigt, dass die Beschäftigungsverhältnisse von Kontinuität geprägt sind. Bei einem Bestand von über 1.600 offenen Stellen sind die Chancen aus der Arbeitslosigkeit heraus eine neue Beschäftigung zu finden im Allgemeinen gut. Allerdings wird es immer schwieriger, die Bewerberinnen und Bewerber mit den passenden Betrieben zusammenzubringen. Oft liegen die Erwartungen an Erfahrung und Qualifikation des gesuchten Personals nicht in dem Spektrum der Menschen, die auf der Suche nach Arbeit sind. Hier gilt es, offener für die vorhandenen Stärken der Bewerber zu werden und gemeinsam individuelle Wege für Qualifizierung und Fördermöglichkeiten zu finden“, erläutert Dr. Bettina Wolf.

Mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft konnten insbesondere Frauen den Sprung in eine Beschäftigung meistern. Die Zahl der weiblichen Arbeitslosen ist in diesem Monate um 1,0 Prozent (59 Personen) gesunken. Im Vorjahresvergleich zeigt die Zahl der arbeitslosen Frauen jedoch eine Steigerung. Hier ergibt sich ein Anstieg um 7,1 Prozent (390 Personen) im Vergleich zum Jahr 2012. „Das Potenzial von Frauen für unseren regionalen Arbeitsmarkt wird langsam von den heimischen Betrieben genutzt. Besonders im Hinblick auf den steigenden Fachkräftebedarf ist es wichtig, hier frühzeitig die richtigen Weichen zu stellen. Flexible Arbeitszeiten, mobiles Arbeiten – auch von zu Hause aus – und zuverlässige Kinderbetreuung sind positive Ansätze, die alle Akteure am Arbeitsmarkt weiter gemeinsam forcieren können“, so die Leiterin der Arbeitsagentur. Auch die Zahl der jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren zeigt eine positive Entwicklung. Die Anzahl sank um 1,6 Prozent (23 Personen). Dem gegenüber stehen im Vorjahresvergleich deutliche Steigerungen bei den Männern (12 Prozent bzw. 673 Personen) und bei den Ausländern (17,2 Prozent oder 326 Personen).

Im Kreis Siegen-Wittgenstein zeigt die Arbeitslosenquote im Vormonatsvergleich keine Veränderung, sie bleibt bei 5,7 Prozent, die Zahl der Arbeitslosen sinkt leicht auf 8.573. Im Vergleich zum Vormonat ist das ein Rückgang von 36 Personen. Im Vorjahresvergleich ergibt sich ein deutlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit von 740 Personen bzw. 9,4 Prozent. Im Kreis Olpe zeigt die Zahl der Arbeitslosen ebenfalls eine leichte Verbesserung von 13 Personen auf 3.584 Personen. Das sind 323 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt im November damit wie im Vormonat Oktober 4,7 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 4,3 Prozent. In November 2013 meldeten sich 750 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 46 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 721 Personen ihre Arbeitslosigkeit, das sind 7 Personen mehr als im Vorjahr.

Aktuell sind insgesamt noch 1.645 Arbeitsstellen unbesetzt, wovon 1.595 Stellen (97,0 Prozent) als sozialversicherungspflichtig ausgeschrieben wurden. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist ein Rückgang der noch zu besetzenden Stellen um 19 Prozent (385 Stellen) erkennbar. Im letzten Monat meldeten die Betriebe in den Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein 617 neue Stellen; dies ist ein Rückgang von 13,3 Prozent (95 Stellen) im Vergleich zum Oktober. Dr. Bettina Wolf betont vor dem Hintergrund der Fachkräftesicherung: „Für die Transparenz am Arbeitsmarkt ist es sehr wichtig, dass Unternehmen ihre vakanten Stellen bei uns melden, auch die Positionen, die nicht so zeitnah aus unserem Kundenstamm besetzt werden können. Nur so behalten wir einen Überblick und haben eine valide Diskussionsgrundlage zum regionalen Arbeitsmarkt. Wo gibt es viel Bedarf, was können gemeinsame Aktivitäten sein, wo sind individuelle Herangehensweisen gefragt?“

Die Zahl der Arbeitslosen summiert sich in Siegen aus Kunden der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit Siegen) und aus den Kunden der Grundsicherung (Jobcenter Kreis Siegen-Wittgenstein und Jobcenter Kreis Olpe). Im Rechtskreis des SGB III der Agentur für Arbeit Siegen ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 1,5 Prozent (66 Personen) gestiegen. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung ergibt sich im Vorjahresvergleich eine Zunahme der Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen um 8,2 Prozent (327 Personen). Erfreulich ist, dass sich der Bestand der Arbeitslosen im Bereich der Grundsicherung im Vergleich zum Oktober um 1,1 Prozent (89 Personen) reduziert hat. Verglichen mit November 2012 ist dies ein Anstieg von 10,4 Prozent oder 736 Personen. Insgesamt sind bei den beiden Grundsicherungsträgern der Region Siegen, Jobcenter Kreis Siegen-Wittgenstein und Jobcenter Kreis Olpe, derzeit 7.824 Menschen arbeitslos gemeldet.

Das Jobcenter Kreis Siegen-Wittgenstein ist aktuell für 5.676 arbeitslos gemeldete Menschen zuständig. Im Vergleich zum Vormonat ergibt sich ein Rückgang der Arbeitslosigkeit um 1,0 Prozent (58 Personen). Verglichen mit November 2012 ist ein Anstieg um 568 Personen (11,1 Prozent) zu verzeichnen. Beim Jobcenter Kreis Olpe wurde im Vormonatsvergleich ebenfalls ein Rückgang bei der Arbeitslosigkeit um 1,4 Prozent (31 Personen) festgestellt. Aktuell beträgt die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen 2.148 Personen. Der Vergleich zum November letzten Jahres ergibt eine Erhöhung um 8,5 Prozent (168 Personen).