Start für eine weitere MINToringSi-Gruppe

Gruppenbild der MINToren, der studentische Betreuer des neuen MINToringSi-Jahrgangs. Von links Jan Weber, Philipp Vogelsang, Adrian Gatza, Daniel Hermann und Anna Rauschert. Es fehlt Simone Schütten auf dem Foto.

Ansprachen der Projektträger, Vorstellung der Projektbetreuer, Live-Musik von „Drei-Klang“ sowie ein wissenschaftlicher Vortrag u.a. mit eindrucksvollen Makro-Aufnahmen von Insekten prägten am vergangenen Donnerstag eine Feier im Arthur-Woll-Haus der Universität Siegen. Die Veranstalter des Projekts „MINToringSi“ hatten erneut zur festlichen Aufnahmeveranstaltung 35 ausgewählte Oberstufenschülerinnen und –Schüler und ihre Eltern sowie Pädagogen in das Gästehaus der Universität Siegen eingeladen. Darüber hinaus bekamen die Schülerinnen und Schüler der Clara-Schumann-Gesamtschule und des Gymnasiums Kreuztal, des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums Neunkirchen, des Gymnasiums Wilnsdorf, des Städtischen Gymnasiums Bad Laasphe, des Gymnasiums Schloß Wittgenstein, des Gymnasiums Netphen sowie des Gymnasiums am Löhrtor, des Evangelischen Gymnasiums Siegen, des Fürst-Johann-Moritz Gymnasiums, des Gymnasiums auf der Morgenröthe und des Peter-Paul-Rubens Gymnasiums in Siegen ihre Aufnahmezertifikate für das Programm „MINToringSi“ überreicht. Über zweieinhalb Jahre hinweg werden sie nun von der Oberstufe bis in ein naturwissenschaftlich-technisches Studium betreut.

Der Prodekan der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät der Universität Siegen, Prof.-Dr.-Ing. Holger Foysi, ging in seinem Grußwort auf den erfolgreichen Verlauf des MINToring-Projekts ein. Unter dem Stichwort „Industrie 4.0“ bahnten sich neue große Veränderungen an, die sowohl die Produktion als auch die Organisation, die Kultur und die digitale Kommunikation mit den Kunden in den Unternehmen stark verändern werden. Schon als MINT-Student könne man an diesem Prozess teilhaben. Mit MINToringSi würde die heimische Universität jungen Menschen viele Möglichkeiten bieten, etwa die Mitbenutzung von Laboren oder die Anbahnung von Kontakten bis in die Unternehmen hinein. „Versuchen Sie wissbegierig zu bleiben in Schule und Studium. Löchern Sie die Lehrer und versuchen Sie herauszufinden, was sie nicht wissen“, betonte Prof. Foysi.

Dr. Thorsten Doublet, Geschäftsführer des ebenfalls an MINToringSi beteiligten Verbandes der Siegerländer Metallindustriellen e.V. hob in seinem Grußwort die intensive Vorbereitung im Rahmen dieses Projekts auf ein MINT-Studium hervor. Darüber hinaus könnten die Programmteilnehmer auch Tugenden einüben, die später im Erwerbsleben wichtig sind. Eine Teilnahme an MINToringSi bringe nur dann einen echten Mehrwert, wenn man sich intensiv einbringe und auch „Tugenden“ wie Pünktlichkeit, Kommunikation, Einsatzfreude und Teamarbeit zeige.

Anschließend stellten sich die MINToren, die studentischen Projektbetreuer, persönlich vor und erläuterten die weiteren Projektplanungen. Danach referierte Prof. Dr. Hans Merzendorfer zum Thema „Insektizide: Wirkungsweisen und Resistenzbildung“. Der Siegener Molekularbiologe machte dazu eingangs klar, dass das Ertragsniveau in der Landwirtschaft und damit auch die Welternährung ohne Insektizideinsatz nicht zu halten ist. Das Problem dabei: Es bilden sich immer mehr Resistenzen heraus.

Prof. Dr. Hans Merzendorfer (rechts) referierte im Arthur-Woll-Haus zum Thema „Insektizide: Wirkungsweisen und Resistenzbildung“.

Prof. Dr. Hans Merzendorfer (rechts) referierte im Arthur-Woll-Haus zum Thema „Insektizide: Wirkungsweisen und Resistenzbildung“.

Schätzungsweise leben 15 Millionen Arten auf der Erde. Davon sind, so Prof. Merzendorfer, bislang etwa 1,7 Millionen bekannt und darunter wiederum eine Millionen Insekten. „Insekten sind schöne Arten, wie der Referent an Hand von Großaufnahmen zeigte. Sie könnten aber in Schwärmen etwa von Milliarden Wanderheuschrecken, ganz Landstriche leerfressen. Insgesamt würden 40 Prozent der erwirtschafteten Ernte Schädlingen wie Insekten, Unkräuter und Krankheitserregern zu Opfer fallen. Ohne einen wirksamen Pflanzenschutz, der nicht nur chemische Maßnahmen sondern auch Standort, Düngung und Bodenpflege beinhalte, drohten bis zu 80 Prozent Ernteausfälle, so Prof. Merzendorfer. Der Einsatz von Insektiziden müsse auch erfolgen, um die Übertragung von Krankheitserregern mittels Mücken  (Malaria, Denguefieber, Elefanthiasis etc.) zu bekämpfen. Insektizide wirkten dabei relativ selektiv auf wenige Zielorte der Insekten ein, wie zum Beispiel auf die Nervenleitungen, auf die Energieerzeugung in den Zellen oder auf ihr Wachstum und ihre Entwicklung (Chitinsynthasen). An der Universität Siegen beschäftige man sich u.a. mit der Frage, wie Insekten gegen Insektizide resistent werden, etwa mittels sog. Zielortresistenz durch Mutation in den Genomen. So wurde z.B. in Siegen ein Spinnmilben-spezifischer Chitinsynthese-Inihibitor erforscht, um mittels DNA-Extraktion herauszufinden, wo sich Mutationen in den Genomen anreichern.

Mehr Information zum Projekt: www.mintoringsi.de

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