Solides, aber mühsames Wachstum

„Zum Jubeln besteht jedenfalls kein Anlass“, fasste IHK-Präsident Felix G. Hensel (3.v.re.) während der IHK-Vollversammlung die Ergebnisse einer aktuellen Konjunkturumfrage zusammen, an der sich rund 300 Unternehmen aus der Industrie, dem Handel und dem Dienstleistungsgewerbe in den Kreisen Siegen Wittgenstein und Olpe beteiligten.
„Zum Jubeln besteht jedenfalls kein Anlass“, fasste IHK-Präsident Felix G. Hensel (3.v.re.) während der IHK-Vollversammlung die Ergebnisse einer aktuellen Konjunkturumfrage zusammen, an der sich rund 300 Unternehmen aus der Industrie, dem Handel und dem Dienstleistungsgewerbe in den Kreisen Siegen Wittgenstein und Olpe beteiligten.

„Zum Jubeln besteht jedenfalls kein Anlass“, fasste IHK-Präsident Felix G. Hensel (3.v.re.) während der IHK-Vollversammlung die Ergebnisse einer aktuellen Konjunkturumfrage zusammen, an der sich rund 300 Unternehmen aus der Industrie, dem Handel und dem Dienstleistungsgewerbe in den Kreisen Siegen Wittgenstein und Olpe beteiligten.

Das Konjunkturklima hellt sich im Bezirk der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) zum Frühsommer des laufenden Jahres etwas auf. „Sowohl Lagebeurteilungen als auch die Erwartungen unserer Unternehmen fallen im Saldo zwar besser aus als im Januar. Der regionale Konjunkturklimaindex, der beide Komponenten zusammenfasst, ist von 111 auf nun 113 Punkten angestiegen. Bei dem schwachen Euro und den verhältnismäßig moderaten Ölpreisen stellt dies jedoch allenfalls eine außerordentlich bescheidene Aufwärtsentwicklung dar. Zum Jubeln besteht jedenfalls kein Anlass“, fasst Felix G. Hensel während der IHK-Vollversammlung die Ergebnisse einer aktuellen Konjunkturumfrage der Kammer zusammen, an der sich rund 300 Unternehmen aus der Industrie, dem Handel und dem Dienstleistungsgewerbe in den Kreisen Siegen Wittgenstein und Olpe beteiligten. Zwar sei die Konjunkturentwicklung solide, so der IHK-Präsident weiter, man habe sich allerdings mehr Dynamik gewünscht. Es laufe nicht in allen Bereichen rund. Sorgen bereiten der IHK vor allem die schwachen Inlandsinvestitionen, hier ist die Zurückhaltung nach wie vor groß. Deutschland müsse auf seine wirtschaftlichen Rahmenbedingungen achten, betonte Felix G. Hensel: „Andere europäische Kernländer haben aufgeholt. Bei ihnen wächst die Wirtschaft, bei uns vor allem die Bürokratie“.

Die Stimmung in der regionalen Industrie fällt etwas besser aus als zu Jahresbeginn. Die Produktionsauslastung ist insgesamt leicht angestiegen. Die Unternehmen verzeichnen mehr Aufträge aus dem In- und Ausland, die Dynamik der Impulse überzeugt aber nicht. Besonders beim Export. Die Weltwirtschaft schwächelte zuletzt etwas. Bei etlichen regionalen Betrieben belastet auch die Russland-Ukraine-Krise die Auslandsgeschäfte. Mark Georg vom Kreuztaler Maschinenbauunternehmen Heinrich Georg GmbH berichtete über eine befriedigende Auftragslage, indes fehle in weiten Teilen die Planungssicherheit der Vergangenheit.

Der regionale Industrieumsatz stieg im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um knapp 4 Prozent. Das lag fast ausschließlich am guten Inlandsgeschäft (plus 6,2 Prozent) und kaum am Export (plus 0,7 Prozent). Letzterer fällt in der Metallerzeugung (Röhren, Gießereien und so weiter.) und im Maschinenbau insgesamt noch negativ aus. Bei den Herstellern von Metallerzeugnissen sind die In- und Auslandsumsätze gestiegen. Vorwiegend handelt es sich dabei um Autozulieferer. Sie haben im Kreis Olpe stärkeres Gewicht. Daher ist die Umsatzbilanz hier mit plus 4,8 Prozent auch besser als im Kreis Siegen-Wittgenstein (plus 3,4 Prozent) mit den Schwergewichten im Maschinen- und Anlagenbau sowie in der Metallerzeugung und -bearbeitung. IHK-Vizepräsident Axel E. Barten berichtete, die Auftragseingänge in den einzelnen Segmenten des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus fielen momentan sehr unterschiedlich aus. Während etwa das Turbinengeschäft hohe Zuwächse verzeichne, liefen die Auftragseingänge in den Sparten Papiermaschinen sowie Hütten- und Walzwerke nicht so gut. Insgesamt gesehen wird jedoch mit einer Produktionssteigerung von 2 Prozent im laufenden Jahr gerechnet.

Im regionalen Baugewerbe fällt die Stimmung demgegenüber deutlich besser aus als zu Jahresbeginn. Die Bauunternehmer Reinhard Quast und Christian Drössler bestätigten eine zufriedenstellende Baunachfrage. Das Sorgenkind bleibe aber der Straßenbau, da hier Planungsvorleistungen zu lang dauerten.

Im Großhandel ist auf gutem Niveau eine Seitwärtsbewegung erkennbar. Bei den Dienstleistern konsolidiert sich das Konjunkturklima auf hohem Stand etwas. Erfreulich aus Sicht der IHK, dass die regionalen Einzelhändler mittlerweile günstigere Geschäfte melden. „Die Einkommen sind gestiegen. Die Verbraucherpreise bleiben moderat, vor allem für Öl und Benzin. Das Sparen bringt zudem nur geringe Zinsen. Da wird wieder mehr Geld ausgegeben. All das fördert auch in unserer Region die Konsumlaune“, bilanzierte Möbelhandler Helmut Bald die Einzelhandelssituation. Lebensmitteleinzelhändler Peter Dornseifer berichtete zudem über einen wahrnehmbaren Trend in der Kundschaft, wieder mehr Geld für Qualitätsprodukte auszugeben. Auch davon profitiere der hiesige Einzelhandel.

Der regionale Arbeitsmarkt ist in solider Verfassung: Gegenüber dem Vorjahr ging die Arbeitslosenquote im IHK-Bezirk im April 2015 leicht von 5,4 Prozent auf 5,3 Prozent zurück. Die Einstellungsneigung der Unternehmen fällt aber nicht mehr so freundlich aus wie zu Jahresbeginn. Rund drei Viertel aller Betriebe hält die Mitarbeiterzahl indes konstant.

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