SMS group: Krise im metallurgischen Anlagenbau hält an

Die nach wie vor schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Markt des metallurgischen Anlagen- und Maschinenbaus zwingen die SMS group GmbH zu weiteren Kapazitäts- und Personal­anpassungen. Die hohen Überkapazitäten erlauben den Stahlherstellern nur geringe Neuinvestitionen im metallurgischen Anlagenbau. Dies führt zu einem harten Wettbewerbs- und Preisdruck unter den Anlagenbauern bei den einzelnen Projektvergaben. Aufgrund dieser Situation ist auch die SMS group gezwungen, durch eine Optimierung der internen Pro­zesse und Abläufe Kosten zu senken. Eine Reduzierung der Mit­arbeiterzahl lässt sich dabei nicht vermeiden. Die Geschäftsführung informierte jetzt die Belegschaft an den Standorten Mönchengladbach, Hilchenbach, Düsseldorf und Witten. Die Zahl der Mitarbeiter in Deutschland von aktuell 4.100 soll bis 2020 um 570 Beschäftigte reduziert werden, davon 440 im Jahr 2018. Am Standort in Hilchenbach sind 150 Arbeitsplätze betroffen, wovon 104 bereits sozialverträglich abgebaut worden seien.

Die entsprechenden Beratungen mit den betriebsverfassungs­rechtlichen Gremien zur Umsetzung der Maßnahmen wurden aufgenommen. Die Geschäftsführung strebt wie auch im Jahr 2016 an, zusammen mit Betriebsräten und Gewerkschaft einen wesentlichen Teil der Personalreduzierung über Altersteilzeit und individuelle Verein­barungen zu regeln. Betriebsbedingte Kündigungen können jedoch nicht vermieden werden.

„Der Fokus der Sanierung liegt aber nicht nur auf Kostensenkungen. Unser Ziel ist ein nachhaltig gesundes Unternehmen. Einsparungen aus der Personalkostensenkung sollen daher zielgerichtet auch in neue Produkte und Prozesse investiert werden“, erklärt Burkhard Dahmen, Vorsitzender der Geschäftsführung. „Zur Zukunftssicherung stärken wir den Ausbau unserer Wachstumsfelder. So konnten wir bereits einen ersten Auftrag im Bereich des Recyclings von Elektro­schrotten gewinnen. Unsere Anlage zur Herstellung von Metallpulver, der Basis für den metallischen 3D-Druck, nehmen wir derzeit in Mönchengladbach in Betrieb. Für den weiteren Ausbau des strate­gisch bedeutungsvollen Bereichs der Digitalisierung (Industrie 4.0) freuen wir uns, mit Frau Dr. Katja Windt eine ausgesprochene Expertin im Bereich der Digitalisierung und Logistik als Mitglied der Geschäftsführung seit dem 1. April an Bord zu haben“, so Burkhard Dahmen. Die bisherigen Geschäftsführungsmitglieder Harald Rackel und Marcel Fasswald haben das Gremium mit Wirkung zum 31. März verlassen.

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