Maschinenhaus-Transfer-Projekt an der Uni Siegen gestartet

Im Bild unter anderem: Axel E. Barten (links/Achenbach Buschhütten GmbH), Dr. Norbert Völker (Zweiter von links/VDMA) und Prof. Dr. Karsten Kluth (Vierter von links/Universität Siegen).
Im Bild unter anderem: Axel E. Barten (links/Achenbach Buschhütten GmbH), Dr. Norbert Völker (Zweiter von links/VDMA) und Prof. Dr. Karsten Kluth (Vierter von links/Universität Siegen).

Im Bild unter anderem: Axel E. Barten (links/Achenbach Buschhütten GmbH), Dr. Norbert Völker (Zweiter von links/VDMA) und Prof. Dr. Karsten Kluth (Vierter von links/Universität Siegen).

Mit dem Transfer-Projekt an der Universität Siegen geht die Maschinenhaus-Initiative des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) in das zweite Jahr. Seit heute beraten Vertreter des Departments Maschinenbau der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät der Universität Siegen gemeinsam mit dem VDMA über Strategien für mehr Studienerfolg im Ingenieurstudium und darüber, wie die Qualität der Lehre weiterentwickelt werden kann. „Wir freuen uns über das Engagement nordrhein-westfälischer Hochschulen“, sagt Projektleiter Dr. Norbert Völker vom VDMA. Neben der Universität Siegen nehmen auch die RWTH Aachen und die Fachhochschule Aachen sowie die Fachhochschule Köln an Maschinenhaus-Transferprojekten teil. „Mittelgroße Hochschulen wie die Uni Siegen bieten für Unternehmen abseits der Ballungsräume gute Chancen, sich über Hochschulkooperationen die Fachkräfte von morgen zu sichern“, stellt Axel E. Barten, Vorstandsmitglied des VDMA und geschäftsführender Gesellschafter der Achenbach Buschhütten GmbH aus dem nördlich von Siegen gelegenen Kreuztal, fest.

In den kommenden sechs Monaten dreht sich in Siegen alles um die Themen Studienqualität und Qualitätsmanagement: Experten des VDMA werden gemeinsam mit Lehrenden und Studierenden den Status quo an der Hochschule analysieren und anhand der vom VDMA entwickelten Maschinenhaus-Toolbox, eines Werkzeugkastens mit bewährten Instrumenten guter Lehre, Empfehlungen für Verbesserungen geben und deren Umsetzung bewerten.

Eine große Herausforderung für die Universität Siegen ist es derzeit, angesichts der hohen Studienanfängerzahlen die Qualität der Lehre und eine ausreichende Betreuung sicherzustellen. Denn in den Jahren 2012 und 2013 drängten in NRW doppelte Abiturjahrgänge an die Hochschulen. Nach der „Generalprobe“ im Wintersemester 2012/13 hat die Uni ihr Angebot erweitert, um den Studierenden die bestmöglichen Studienbedingungen zu bieten. So wurden zusätzliche Stellen geschaffen, Kapazitäten erweitert und das Veranstaltungsangebot ausgebaut. Es gibt zusätzliche Lehrräume und eine verbesserte Bus-Anbindung. Zudem erfolgte im September 2013 die Vorstellung der Pläne für den neuen Uni-Campus in Siegens Mitte, der Bau dieses zentralen Projekts hat bereits begonnen.

Gerade in Zeiten, in denen sich viele Studieninteressierte um ein Studium bewerben, ist es wichtig für die Hochschulen, genau diejenigen auszuwählen, die für ein Ingenieurstudium die besten Voraussetzungen mitbringen. Die Universität Siegen kooperiert zu diesem Zweck mit Gymnasien in der Region. Denn die Weichen für den Studienerfolg werden bereits vor Studienbeginn und erst recht im ersten Studienjahr gestellt. „Eine gute Vorbereitung und eine gute Begleitung der Studienanfänger sind essenziell“, weiß Prof. Dr. Karsten Kluth, Prodekan für Lehre und Finanzen der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät der Universität Siegen. „Nur so erreichen wir, dass Studierende realistische Erwartungen entwickeln und nicht enttäuscht und überfordert ihr Ingenieurstudium wieder abbrechen.“

Vor diesem Hintergrund will die Hochschule im Rahmen des Projekts „MINToringSi“ gemeinsam mit der Bezirksregierung Arnsberg und dem Verband der Siegerländer Metallindustriellen (VdSM) junge Menschen für die MINT-Fächer begeistern, ihr Interesse an den Natur- und Technikwissenschaften festigen und sie in den ersten Semestern ihres MINT-Studiums begleiten. Der zentrale Baustein sind „MINToren“, Studierende und Doktoranden der MINT-Fächer, die die Schüler und Studienanfänger über insgesamt drei Jahre beraten und unterstützen. Das Vorläuferprojekt „MINToring“ war von 2008 bis zum Sommer 2013 unter Federführung der Berliner Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) sehr erfolgreich an Gymnasien in Siegen-Wittgenstein gelaufen.

„Diese Form des Mentorings ist ein gutes Praxisbeispiel für unsere Maschinenhaus-Toolbox und inspiriert vielleicht andere Hochschulen, ihre Angebote auszubauen und Kooperationspartner in den Schulen und in ihrer Region zu suchen“, hofft Völker. „Wir müssen dafür sorgen, dass sich junge Menschen so früh wie möglich mit MINT-Themen beschäftigen und mit möglichen Berufswegen auseinandersetzen“, sagt Barten. Deshalb bringt sich auch der VDMA-Landesverband intensiv in die Maschinenhaus-Initiative ein.

Maschinenhaus-Transfer-Projekte laufen bereits seit April 2013 an 18 deutschen Hochschulen, erste Projekte wurden bereits abgeschlossen. Insgesamt soll es im Rahmen der Maschinenhaus-Initiative 32 Beratungsprojekte an Hochschulen in ganz Deutschland geben. Alle teilnehmenden Hochschulen erhalten zum Abschluss das „Maschinenhaus-Teilnahmezertifikat“ und werden damit in den Kreis der Transfer-Hochschulen aufgenommen.

Ein vorläufiger Höhepunkt des Projekts war im vergangenen Jahr die Verleihung des mit 100.000 Euro dotierten VDMA-Hochschulpreises. Gefragt waren zukunftsweisende Hochschulkonzepte zur Verbesserung des Studienerfolgs im Bachelorstudium Maschinenbau und Elektrotechnik. Eine Jury aus hochrangigen Vertretern von Unternehmen, Hochschulen, Verbänden und Studierende kürte am 20. November 2013 die Fakultät für Maschinenbau des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) zum „Besten Maschinenhaus 2013“.

Kommentar hinterlassen zu "Maschinenhaus-Transfer-Projekt an der Uni Siegen gestartet"

Hinterlasse einen Kommentar

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.