Industrieschwäche des Oberzentrums überlagert alle Bereiche

Die Verwaltungsspitze der Stadt Siegen traf sich mit der IHK-Geschäftsführung zum Kommunalgespräch. Im Bild (v.l.): Rudolf König gen. Kesting (IHK), Bürgermeister Steffen Mues, IHK-Hauptgeschäftsführer Franz J. Mockenhaupt, Babette Bammann, Stadträtin für Bildung, Kultur und Soziales, Stadtkämmerer Reinhold Baumeister, Stadtbaurat Michael Stojan und Hermann-Josef Droege (IHK).

Die Verwaltungsspitze der Stadt Siegen traf sich mit der IHK-Geschäftsführung zum Kommunalgespräch. Im Bild (v.l.): Rudolf König gen. Kesting (IHK), Bürgermeister Steffen Mues, IHK-Hauptgeschäftsführer Franz J. Mockenhaupt, Babette Bammann, Stadträtin für Bildung, Kultur und Soziales, Stadtkämmerer Reinhold Baumeister, Stadtbaurat Michael Stojan und Hermann-Josef Droege (IHK).

Siegen, 28. August 2012. Die Stadt Siegen hat in den letzten Jahren ihre Position als bedeutendster Einzelhandelsstandort im Bereich der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) erfolgreich ausbauen können. Heute entfallen mehr als 36 Prozent aller Einzelhandelsumsätze des Bezirkes auf die Stadt Siegen. Unter den Kommunen vergleichbarer Größe nimmt sie einen guten Platz ein. Auch das REGIONALE-Projekt „Siegen zu neuen Ufern“, das die Attraktivität und Aufenthaltsqualität in der Stadt Mitte deutlich verbessern soll, konnte in vergleichsweise kurzer Frist erfolgreich auf den Weg gebracht werden. Diese positive Bilanz zogen jetzt Siegens Bürgermeister Steffen Mues sowie der Hauptgeschäftsführer der IHK Siegen, Franz J. Mockenhaupt, in einem Gespräch, zu dem die IHK die Verwaltungsspitze der Stadt eingeladen hatte.

Das geplante neue Einzelhandelsentwicklungskonzept kann diese positive Entwicklung zusätzlich fördern. „Dramatisch erscheint dagegen der Verlust von zwei Dritteln der Industrie-Beschäftigten, den die Stadt seit Beginn der 80er Jahre bis heute hinnehmen musste“, bewertete Mockenhaupt eine andere Seite der wirtschaftlichen Entwicklung des Oberzentrums. Die Verluste konnten durch Zuwächse im Dienstleistungsgewerbe und Handel nicht wettgemacht werden. Bei der Quote der Industriebeschäftigten pro Einwohner liegt Siegen nach der amtlichen Beschäftigtenstatistik heute auf dem vorletzten Platz aller Städte und Gemeinden der Kreise Olpe und Siegen-Wittgenstein.

„Die Ursachen für diese Entwicklung liegen vor allen Dingen in der Stahlkrise und dem Rückzug großer Unternehmen bis Mitte der 90er Jahre“, so Bürgermeister Mues. Doch auch in den letzten Jahren, so die gemeinsame Feststellung des Bürgermeisters und der IHK, hat die Stadt wichtige Industriebetriebe an Umlandgemeinden verloren, deren wachsenden Flächenbedarf sie nicht decken konnte. Im Regionalplan 2007 ist für die Stadt Siegen zwar ein weiterer Gewerbeflächenbedarf von ca. 120 ha ausgewiesen. Doch nur ein geringer Teil davon konnte zwischenzeitlich mit dem neuen Gewerbegebiet „Oberes Leimbachtal / Martinshardt“ erschlossen werden. „Allen Bemühungen der Stadt zum Trotz ist für uns noch nicht absehbar, wann die weiteren Standorte erschlossen werden können“, so Mues. „Dass es auch anders geht, zeigt die rasche Ausweisung und Belegung von Gewerbeflächen im benachbarten Freudenberg und im Kreis Olpe mit dem Gebiet ‚Hüppcherhammer’“, stellte Mockenhaupt fest.

Weitergehen muss es vor allem im Bereich „Oberschelden / Seelbach“. Der geplante sechsspurige Ausbau der A 45 darf nach Auffassung von Stadt und IHK kein Hindernis für die weitere Planung eines direkten Anschlusses des geplanten Gewerbegebietes an die Autobahn A 45 sein. „Dies“, so übereinstimmend Mues und Mockenhaupt“, wäre der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt völlig abträglich.“

Auch bei der Ausweisung des Gebiets „Faule Birke“ geht es zurzeit trotz aller Anstrengungen nicht weiter, solange naturschutzfachliche Bedenken nicht ausgeräumt sind. „Für uns ist es wichtig, dass Siegen am Ende nicht mit leeren Händen dasteht. Deshalb darf es keinen Planungsstillstand geben. Wir bieten unsere Mitwirkung an, wenn es darum geht, rascher voranzukommen“, erklärte dazu IHK-Hauptgeschäftsführer Mockenhaupt.

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