Handwerksoffensive des Regionalmarketings zeigt Erfolg

Jochen Renfordt und Lothar Gerull vom Malerfachbetrieb Renfordt GmbH investieren in das Arbeitgebermarketing. (Foto: Renfordt GmbH)

Der Fachkräftemangel ist in vielen Branchen in Südwestfalen zu spüren, besonders auch im Handwerk. In der Region Südwestfalen wird einiges unternommen, um diesem Mangel entgegen zu wirken. So hat sich die Südwestfalen Agentur auf die Fahne geschrieben, fördernde Unternehmen auch bei deren Standort- und Personalmarketing zu unterstützen. Das kommt gut an, denn der dazu 2011 gegründete Verein „Wirtschaft für Südwestfalen e.V.“ kann mittlerweile auf stolze 276 Mitglieder blicken. Darunter befindet sich seit kurzem auch ein Handwerksbetrieb – der erste seiner Art im Verein.

Um eine ländliche Region wie Südwestfalen deutschlandweit bekannt zu machen, müssen alle an einem Strang ziehen: Politik, Wirtschaft, soziale und bildungspolitische Einrichtungen und vor allem auch die Unternehmen selbst. Der Verein „Wirtschaft für Südwestfalen e.V.“ ist einer der sechs Gesellschafter der Südwestfalen Agentur und finanziert maßgeblich das von dort operativ umgesetzte Regionalmarketing. Die Agentur wiederum macht mit erfolgreichem Regional-marketing auf die Wirtschaftskraft der Region aufmerksam – und das auch über die NRW-Landesgrenze hinaus. Denn gerade im Werben um den Nachwuchs sind kreative Ideen gefragt.

„Ich habe die Aktivitäten für Südwestfalen seit mehreren Jahren beobachtet und registriert und es hat mir gut gefallen,
wie unsere schöne und erfolgreiche Region ins rechte Licht gerückt wird. Gleichzeitig möchte ich meine Wahrnehmung als attraktiver Arbeitgeber erhöhen“, berichtet Jochen Renfordt, Geschäftsführer im gleichnamigen Malerfachbetrieb, der seit kurzem als erster Handwerker Mitglied im Verein ist. Die Auftragslage ist gut, so dass die momentane Personaldecke von 26 auf 30 Mitarbeiter aufgestockt werden müsste. Doch wie macht man als Handwerksbetrieb überregional auf sich aufmerksam? „Das Starter-Paket, das wir von der Südwestfalen Agentur bekommen haben, enthält alle wesentlichen Werbemittel. Damit konnten wir unsere Außenwahrnehmung schon optimieren“, resümiert Renfordt. Ein weiteres tolles Angebot sei das Arbeitgebermarketing-Training, bei dem man lernt, die eigenen Stärken als attraktiver Arbeitgeber herauszustellen und so Mitarbeiter zu binden und anzuwerben.

Der seit 1927 bestehende Betrieb ist am Puls der Zeit geblieben und spricht durch eine eigene Facebook-Seite potentielle Facharbeiter an und erzählt von seinem „Mitarbeiter-Wohlfühl-Programm“. Immerhin erhielt der Betrieb schon mehrere Auszeichnungen, darunter auch das Dortmunder Personalmanagement Prädikat. Doch nicht nur der Mitarbeiter, sondern vor allem auch der Kunde steht bei Renfordt im Fokus: „Wir bieten unseren Kunden Komplettservice mit Festpreisgarantie – das heißt, wir räumen das Mobiliar aus und wieder ein, koordinieren alle anderen beteiligten Handwerker aus unserem eigenen Pool oder Fremdfirmen des Kunden. So haben unsere Kunden nur einen Ansprechpartner, der sich um alles kümmert.“

Als Lokalpatriot verkörpert Jochen Renfordt auch die regionalen Merkmale wie Offenheit, Ehrlichkeit, Vertrauen und Nachhaltigkeit. Eine angenehme Betriebsatmosphäre ist ihm wichtig. Nach etwas typisch Südwestfälischem gefragt, antwortet er schmunzelnd: „Schwierig, darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht – vielleicht der etwas raue Charme in der Kundenansprache.“

Der Verein „Wirtschaft für Südwestfalen e.V.“ ist für die Arbeit der Südwestfalen Agentur eine wichtige Stütze. Mit erfolgreichem Standortmarketing profilieren sich die Unternehmen zusammen als attraktive Wirtschaftsregion – Fach- und Führungskräfte werden auf die Region aufmerksam. „Wir sind sehr stolz darauf, jetzt auch den ersten Handwerksbetrieb als Mitglied im Verein begrüßen zu dürfen. Für uns sind die kleinen und mittleren Betriebe genauso wichtig wie die größeren Unternehmen“, betont Marie Ting, Leitung Regionalmarketing und Kommunikation bei der Südwestfalen Agentur.

„Regionalmarketing ist für das Handwerk von hoher Relevanz. Die Betriebe wissen, dass sie nur mit einer guten Außenwahrnehmung gute Fachkräfte bekommen. Wichtig ist darüber hinaus, dass Südwestfalen als attraktiver Lebensstandort wahrgenommen wird, so dass die Betriebe ihre Stellen auch langfristig besetzen können“, erklärt Dirk Jedan, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Märkischer Kreis.

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