Engagement gegen den Klimawandel

Unternehmensvertreter, Bürgermeister und Landrat starteten mit einer Auftaktveranstaltung gemeinsam in das Projekt "ÖKOPROFIT Siegerland".

Mit einem Engagement, das sich gleichzeitig für die Umwelt und die Unternehmen lohnt, starten zwölf Unternehmen aus Burbach, Netphen, Neunkirchen und Wilnsdorf in das Projekt „ÖKOPROFIT Siegerland“. Sie werden im kommenden Jahr systematisch nach Potentialen fahnden, mit denen sie ihren Verbrauch von Energie und anderen Ressourcen reduzieren können. So leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen und können vielfach Einsparungen erzielen, die sich auch finanziell lohnen. Die Auftaktveranstaltung fand jetzt bei der Firma Stauf Klebstoffwerke in Wilnsdorf statt.

„ÖKOPROFIT Siegerland“ ist ein Projekt aus dem interkommunalen Maßnahmenkatalog des Klimaschutzkonzeptes von Kreis und Städten und Gemeinden. Beteiligt sind die Gemeinden Burbach, Neunkirchen und Wilnsdorf sowie die Stadt Netphen. Landrat und Bürgermeister sind über die engagierte Beteiligung der Unternehmen begeistert: „Klimaschutzziele werden auf allen politischen Ebenen beschlossen, sei es global, national oder für NRW. Doch ohne konkretes Engagement vor Ort können diese Ziele nicht erreicht werden“, so Landrat Andreas Müller.

Dem konnte Bürgermeister Bernhard Baumann (Neunkirchen) nur zustimmen: „Gerade darin besteht die Stärke unserer Region, dass man sich kennt und nicht erst in Frankreich oder Asien anrufen muss, um mit den Unternehmern ins Gespräch zu kommen“. Bürgermeisterin Christa Schuppler (Wilnsdorf) und Bürgermeister Paul Wagener (Netphen) nutzten die Gelegenheit, deutlich zu machen, dass es sich lohnt gerade im Bereich der Wirtschaft für Klimaschutz aktiv zu werden: „Das ist ein wirksamer Hebel.“ Denn Energieverbrauch und CO2-Emissionen gehen im Kreisgebiet jeweils zu mehr als 50 Prozent auf das Konto der Wirtschaft, gefolgt vom Verkehrssektor mit etwa 25 Prozent.

Dass die Erfolge des Projektes in der Regel über den einjährigen Projektzeitraum hinausgehen, hob der Burbacher Bürgermeister Christoph Ewers hervor, der in seiner Gemeinde bereits auf eine erfolgreich abgeschlossene ÖKOPROFIT-Runde zurückblicken kann: „Bei uns sprechen die ÖKOPROFIT-Unternehmen bis heute miteinander, lernen von der Erfahrungen und Ideen der anderen und spornen sich gegenseitig an.“

Der Geschäftsführer der gastgebenden Firma Stauf ist insbesondere von der Mitmach-Kultur des Projektes begeistert: „Wir beteiligen uns an ÖKOPROFIT, damit wir hier in der Region in einem gesunden, umweltbewussten und nachhaltigen Umfeld arbeiten und leben können. Deswegen freue ich mich über ein Projekt, das den Mitarbeitern nicht von oben vorgesetzt wird, sondern in das sie von Anfang involviert werden“, so Volker Stauf.

Jedes beteiligte Unternehmen wird für das Projekt aus dem Kreis seiner Mitarbeiter ein Umweltteam bilden. In acht thematischen Workshops sowie bei fünf Unternehmensbesuchen lassen sich die Unternehmen von Energie- und Umweltexperten der Firma WertSicht aus Aachen schulen und durchleuchten ihre Unternehmensprozesse sowie Produkte.

Die beteiligten zwölf Unternehmen sind ganz unterschiedlich groß und stammen aus verschiedenen Branchen: aus Burbach die Firmen awiwa, OPS Ingersoll und Theodor Stefan KG, aus Netphen die AWO Werkstätten und Büdenbender Hausbau, die Haupt- und Realschule Neunkirchen und aus Wilnsdorf Eferest Stahlblechbau, Gayko Fenster- und Türenbau, Stauf Klebstoffwerk, Wolf Behälter- und Apparatebau, Weisstalwerk Industriebau und Weisstalwerk Stahlhochbau.

Die Unternehmensvertreter machten auch deutlich, dass ihnen das Thema Umweltschutz ganz persönlich am Herzen liegt. So berichtete Achim Winkel von awiwa: „Als mein damals siebenjähriger Sohn weinte, weil wir im Hauberg den Rehen den Wald zerstören, habe ich ihm an diesem Beispiel das Prinzip der Nachhaltigkeit erklärt.“ Matthias Büdenbender von der Firma Büdenbender zu seiner Motivation: „Wir bauen gute und energieeffiziente Häuser und wollten dies auch für unser Unternehmen tun“. Und der Vertreter von Gayko wünscht sich von Unternehmensbesuchen im Rahmen von ÖKOPROFIT: „Wir wollen die Potentiale unserer Mitarbeiter heben. Wenn bei jedem Besuch nur eine Idee hängen bleibt, hat sich das Projekt für uns gelohnt.“

Bei der Projektsteuerung werden die Kommunen von starken Partnern begleitet. Im projektbegleitenden Arbeitskreis beteiligen sich die Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein, IHK Siegen, Universität Siegen, Handwerkskammer Südwestfalen, Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd, Energie-Agentur NRW und Effizienz-Agentur NRW. Weitere Informationen zum Projekt ÖKOPROFIT gibt es in einem Video: https://youtu.be/Z9WTUkOMPSA

Sylvia P. Heinz, Sachgebietsleiterin in der Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung des Kreises, stellte in ihrem Beitrag die zwölf interkommunalen Maßnahmen vor, bei denen Kreis und Kommunen im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes zusammenarbeiten. Neben der Wirtschaft stehen dort alternative Mobilitätskonzepte, Energieberatung und Öffentlichkeitsarbeit genauso im Fokus wie die Anpassung an ein sich bereits wandelndes Klima.

Beim Kreis Siegen-Wittgenstein sind für die Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes bereits weitere Runden des ÖKOPROFIT-Projektes in Planung. In diesen sollen Kommunen und Unternehmen aus dem nördlichen Siegerland und aus Wittgenstein angesprochen werden.

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