EJOT-Zukunftscamp für 130 Auszubildende und Studenten

Arbeiten mit Robotern, einen Algorithmus schreiben, um Digitalisierung besser zu verstehen. Alles wurde im Bild festgehalten. (Foto: Tanja Evers)

Werte waren wohl das analogste im EJOT-Zukunftscamp. Eine Woche ging es für 130 EJOT Auszubildende und Duale Studenten um Digitalisierung, Autonome Transportsysteme, künstliche Intelligenz oder 3D-Druck. Haben Werte im rasanten Wandel der Welt überhaupt noch Platz? Oder sind Werte eher etwas Althergebrachtes, Uncooles, über das sich junge Menschen keine Gedanken machen? Mitnichten. Werte spielen bei den Auszubildenden und Studenten eine wichtige Rolle und sind klar definiert. Auch das ist eines der spannenden Ergebnisse des EJOT-Zukunftscamps.

Ganz analog haben die Auszubildenden und Studenten ihre Werte bestimmt und beschrieben. (Foto: Tanja Evers)

Erstmals trafen sich Auszubildende und Duale Studenten aller Jahrgänge aus den deutschen EJOT-Standorten in Wittgenstein und Thüringen sowie aus der Schweiz für eine Woche lang, um sich mit dem Thema Digitalisierung zu befassen. Lernort war mit der Villa Wewersbusch bei Wuppertal ein Internat, das zu den modernsten Bildungseinrichtungen in Deutschland gehört. Wichtigstes Arbeitsmittel für Lehrer und Schüler ist das iPad. Neben klassischem Schul- und Allgemeinwissen steht hier Medienkompetenz, Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritisches Denken auf dem Stundenplan. Ein Ort also, wo auch die Auszubildenden und Dualen Studenten ihr digitales Profil schärfen konnten, unterstützt von erfahrenen Pädagogen des Internats.

Was hat es auf sich mit dem EJOT Zukunftscamp? „Wir haben alle zusammengeholt, um das Wir-Gefühl zu stärken, zusammenzuwachsen, um Netzwerke zu bilden und Freundschaften zu begründen“, erläutert Geschäftsführerin Colette Rückert-Hennen. Am Ende stand unabhängig von Alter, Standort oder Beruf: „Wir sind EJOT.“

Und beim Thema Digitalisierung geht es grundsätzlich um neue Lernformen, weg vom Frontalunterricht mit Büchern und Papier hin zum Tablet, um mit elektronischer Unterstützung unabhängig von Ort und Zeit lernen zu können. Die Ausbilder sind präsent, haben aber zunehmend mehr die Funktion als Coach. „Auszubildende und Duale Studenten sind unsere digitalen Botschafter, die das Thema Digitalisierung ins Unternehmen tragen und auch nach draußen,“ betont Colette Rückert-Hennen.

Blick auf das Camp nach einem anstrengenden Arbeitstag mit Workshops und Impulsvorträgen. (Foto: Tanja Evers)

Workshops zum 3D-Druck, über Fahrerlose Transportsysteme oder Künstliche Intelligenz wurden umrahmt von Impulsvorträgen – dabei immer den Blick auch auf EJOT gerichtet. Auszubildende und Studenten haben sich mit ihren Ausbildern intensiv Gedanken darüber gemacht, wie ihr Beruf sich künftig verändern wird. „Der Roboter ist kein Feind, sondern ein Helfer, der sich in Arbeitsgänge gut integrieren lässt,“ sagen die Mechatroniker in ihrer Präsentation. Natürlich haben die jungen Leute auch Ängste vor dem, was möglicherweise kommen wird. Abbau von Arbeitsplätzen, Wegfall der Kommunikation im Kollegenkreis oder die totale Abhängigkeit von der Technik.

Um Ängsten vor der Digitalisierung zu begegnen, hat EJOT ein Leitbild entwickelt, das einen verantwortungsvollen Umgang ebenso vorgibt wie die Qualifizierung der Mitarbeiter, modern gestaltete Arbeitsplätze und eine Führungskultur, die bei erforderlichen Veränderungen Unterstützung leistet. Der Mensch steht auch weiterhin im Mittelpunkt und ist nicht zu ersetzen. Empathie gibt es nicht im App-Store.

Eine weitere spannende Aufgabe war die Gründung eines eigenen Unternehmens: „Nimm Platz im Chefsessel und führe dein eigenes Unternehmen.“ Liest sich recht komfortabel, geriet aber in der Umsetzung zum echten Stresstest für den EJOT-Nachwuchs. Planung einer „Briefumschlagmanufaktur“ nach klaren Vorgaben, Einkauf, Produktion, Qualität. Alles wurde online registriert und auf einen Bildschirm in jede Gruppe projiziert: Die Bestellung, die Produktion, das Ergebnis. Das erhöhte den Produktionsdruck. Am Ende standen strenge Qualitätsprüfungen und Berechnungen von Umsatz und Gewinn.

Ja, und nach knapp einer Woche wurde gefragt: „Für welche Werte wollt ihr stehen?“ Ehrlichkeit, Freundlichkeit, Flexibilität stehen ganz oben im Top-Ten-Ranking. In Gruppen wurden diese Werte weiter spezifiziert und erläutert. Gast im Workshop war die Visualistin Bibi Rosa. Blitzschnell zeichnet sie alles, was gesagt ist. Das hat bleibenden Wert. Festgehalten auf drei 3 x 2 Meter großen Leinwänden, sichtbar für alle – an den EJOT-Standorten in Bad Berleburg, Tambach-Dietharz und Dozwil/Schweiz.

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