Arbeit der Zukunft gemeinsam gestalten

Andree Jorgella, Geschäftsführer IG Metall Siegen, Wolfgang Burghardt, EJOT-Konzernbetriebsrat, Klaus-Dieter Zissel, Beriebsratsvorsitzender EJOT-Standort Herrenwiese, Winfried Schwarz, EJOT-Geschäftsführer, Gabi Schilling, Projektkoordinatorin Arbeit 2020 NRW/IG Metall, Reinhard Röhrig, Projekt Arbeit 2020 NRW/IG Metall. (v.re.)

Industrie 4.0 hält in den Fabrikhallen Einzug. Durch die Digitalisierung sind die Komplexität und die Dynamik der Anforderungen an Unternehmen stark gestiegen. Die Entwicklung von intelligenten Produkten und Produktionsweisen in einer digitalisierten Arbeitswelt muss so gestaltet werden, dass die Interessen der Belegschaft und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen.

Um das sicherzustellen, haben die Geschäftsführung der EJOT-Gruppe, der Betriebsrat sowie die Industriegewerkschaft Metall eine Zukunftsvereinbarung unterschrieben: „Arbeit 2020 in NRW – Arbeit der Zukunft gemeinsam gestalten.“ Die Vereinbarung ist ein wichtiges Ergebnis des vom Arbeitsministerium NRW mit ESF-Mitteln finanzierten Projektes „Arbeit 2020“. Sie wurde auf Basis von intensiven, stets konstruktiven Gesprächen und gemeinsamen Workshops der Betriebsparteien, der Projektleitung unter Beteiligung der IG Metall Siegen erarbeitet. Sie beschreibt notwendige Gestaltungsfelder und soll die Beteiligten in die Lage versetzen, auf Veränderungen in der Arbeitswelt zu reagieren.

Ziel dieser Vereinbarung ist eine verbindliche Regelung über zukunftssichernde Maßnahmen, den einzuleitenden Prozess in den Handlungsfeldern „Qualifizierung und Weiterbildung“, „Beteiligung des Betriebsrates bei neuen bzw. laufenden Projekten“ sowie „Datensicherheit“ transparent und einvernehmlich zu gestalten.

Zwischen den Partnern besteht Einvernehmen darüber, dass mit dem betrieblichen Ausbau von digitaler Vernetzung und Selbststeuerung sowohl die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit an allen Standorten gesteigert als auch die Qualifikationsentwicklungen der Beschäftigten systematisch gefördert werden sollen. Zudem sollen Arbeitsbelastungen gemindert und die Arbeitsplätze dauerhaft gesichert werden.

In einer gemeinsamen Arbeitsgruppe werden der Qualifizierungsbedarf ermittelt, Qualifizierungsangebote und Maßnahmen erarbeitet, die die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der EJOT-Gruppe an den deutschen Standorten sicherstellen und zugleich die Basis für die wirtschaftliche Weiterentwicklung des Gesamtunternehmens bilden.

Weiterer wichtiger Bestandteil der Vereinbarung ist das Thema Datensicherheit für die Beschäftigten der EJOT-Gruppe. Festgeschrieben wird, dass Betriebsrat und Datenschutzbeauftragter frühzeitig in die Projektplanung neuer IT-Systeme eingebunden und über Auswirkungen und Möglichkeiten informiert werden.

Vereinbart wird darüber hinaus, dass der Betriebsrat über geplante und laufende Projekte, die insbesondere mit den Digitalisierungs- und Vernetzungsansätzen im Zuge der Einführung von „Industrie 4.0“ in Zusammenhang stehen, rechtzeitig informiert wird.

„Wichtig ist, dass wir das Thema Aus- und Weiterbildung so aufstellen, dass es mit digitalem Lernen einhergeht“, betont EJOT-Geschäftsführer Winfried Schwarz. Eine wichtige Voraussetzung dafür hat EJOT mit seiner neuen Lernwerkstatt am Standort Herrenwiese in Bad Berleburg erfüllt.

Für die IG Metall wies die Projektleiterin von „Arbeit 2020 in NRW, Gabi Schilling, auf die Notwendigkeit einer verbindlich vereinbarten Zusammenarbeit zwischen Betriebsräten und Unternehmensleitungen hin. Die Vorbereitungen für die Vereinbarung mit EJOT seien sehr gut verlaufen, so Schilling weiter.

INFO:

Arbeit 2020 – Die Zukunft der Arbeit mitbestimmen

  • Das Projektteam „Arbeit 2020“ der IG Metall NRW arbeitet zusammen mit der Technologieberatungsstelle (TBS) des DGB NRW, der Beratungsfirma Sustain Consult und dem Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen.
  • Das langfristig angelegte Projekt wird in Kooperation der IG Metall mit dem Land NRW, dem DGB und anderen Einzelgewerkschaften durchgeführt und gilt als Pilotprojekt der Allianz für Wirtschaft und Arbeit 4.0 in NRW.
  • Es ist gut vernetzt und kann an Erfahrungen aus wichtigen und gut bilanzierten Vorläuferprojekten anknüpfen.

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