Alte Jobs – neue Jobs: So verändert sich die Arbeitswelt

Laut einer aktuellen Studie des Weltwirtschaftsforums werden Computer und Algorithmen bald einen größeren Anteil am Wirtschaftskreislauf haben als menschliche Arbeitskräfte. Demnach wird der Anteil der Arbeitsstunden, die weltweit von Menschen verrichtet werden, bis 2025 von derzeit 71 Prozent auf 48 Prozent fallen – den Rest werden Maschinen erledigen. Rund 75 Millionen Arbeitsplätze könnten dadurch laut dem WEF weltweit wegfallen, aber auch rund 155 Millionen neue entstehen. Da­für werden dann allerdings auch neue Fachkenntnisse nötig sein. Weltweit dürften sich in den nächsten fünf Jahren nach Angaben der Studie im Schnitt 42 Prozent der An­forderungen an die Beschäftigen ändern.

Auch in Deutschland wollen knapp 85 Prozent der Unternehmen ihre Arbeit in den nächsten fünf Jahren automatisieren. „Damit Unternehmen im Zeitalter der Maschinen dynamisch, differenziert und wettbewerbsfähig bleiben, müssen sie in ihr Humankapital investieren. Ansonsten verlieren sie das Potenzial der Vierten Industriellen Revolution“, sagt dazu Saadia Zahidi, Leiterin des Zentrums für Neue Wirtschaft und Gesellschaft des Weltwirtschaftsforums. Dafür seien drei Strategien entscheidend: Neues Personal mit technischen Fähigkeiten einstellen, komplett au­tomatisierte Arbeitsabläufe entwickeln und alte Mitarbeiter umschulen.

Ob das die heimischen Un­ternehmen genauso sehen, ha­ben die Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein in ihrer Monatsumfrage im September untersucht. Und im Prinzip kommen sie zu dem gleichen Ergebnis, wie die Expertin des Weltwirtschaftsforums. Die Unternehmen, die sich an der Umfrage beteiligt haben, bewerten alle drei Strategien auch für sich selber als sinnvoll und notwendig.

Welche Berufe sich in Zu­kunft verändern oder ganz verschwinden werden und welche im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung neu entstehen, lässt sich heute noch nicht abschließend beantworten. Eines ist den Un­terneh­men aber be­wusst: ohne die Qualifizierung und Weiterbildung der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die anstehenden Veränderungsprozesse kaum zu schaffen. Deshalb investieren sie auch kontinuierlich in entsprechende Maßnahmen.

Ebenso haben viele Unternehmen ihre Ausbildungsangebote ausgeweitet. Seit dem 1. August 2018 gelten für die gewerblich-technischen Me­tall- und Elektroberufe zudem aktualisierte Ausbildungsordnungen, die bereits „digitale Elemente“ beinhalten. Da­durch wird die duale Ausbildung nicht nur attraktiver, sondern auch zukunftssicherer.

Schließlich wollen viele Unternehmen auch neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den entsprechenden technischen Fähigkeiten einstellen. Das ist allerdings leichter ge­sagt als getan. Angesichts des ohnehin schon vorhandenen Fachkräftemangels sowie der negativen demografischen Ent­wicklung in den kommenden Jahren klafft hier eine erhebliche Lücke zwischen Angebot und Nachfrage.

Quellen: Weltwirtschaftsforum, Der SPIEGEL, Verbandsumfrage

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