Region rollt den „roten Teppich“ für Bewerber aus

Im Bild (von links): Jerome Tebiro, Dr. Bettina Wolf, Sascha Fahle, Stephan Stracke, Dogan Calli und Dr. Thorsten Doublet.

Im Bild (von links): Jerome Tebiro, Dr. Bettina Wolf, Sascha Fahle, Stephan Stracke, Dogan Calli und Dr. Thorsten Doublet.

Siegen, 16. Dezember 2011. „Wir können mehr – Qualifizierung sichert unserer Zukunft!“. Unter diesem Titel hat die Agentur für Arbeit Siegen in Kooperation mit den Arbeitgeberverbänden Siegen-Wittgenstein und dem Arbeitgeberverband für den Kreis Olpe e.V., dem DGB, der Industrie- und Handelskammer, der Kreishandwerkerschaft sowie Arbeitgebern der Region ein Projekt zur aktiven regionalen Fachkräftesicherung gestartet.

„Für die Fachkräftesicherung in unserer Region müssen wir das Potenzial all unserer Bewerberinnen und Bewerber nutzen. Es geht um die Zukunft unserer Unternehmen und die Chancen arbeitsuchender Menschen, die den Einstieg und den Werdegang in der Berufswelt noch nicht erfolgreich geschafft haben. Die Motivation und Talente der Bewerberinnen und Bewerber mit ihren Ecken und Kanten und auch mit komplizierteren Biographien müssen entdeckt und unterstützt werden. Hierfür engagieren sich die Projektpartner persönlich!“, erläutert Dr. Bettina Wolf, Leiterin der Arbeitsagentur Siegen.

Im Speziellen sollen bei diesem Projekt zunächst Bewerberinnen und Bewerber der Agentur für Arbeit zwischen 25 und 35 Jahren, die ihre Ausbildung oder ihr Studium abgebrochen haben, durch betriebsnahe Qualifizierungsmaßnahmen unterstützt werden. Zusätzliche Hilfestellung, Tipps und Motivation erhalten sie durch ihre persönlichen Paten.

Sascha Fahle, 28 Jahre aus Wenden arbeitet seit mehreren Jahren als Helfer im Lager oder im Metallbereich. Eine langfristige erfolgreiche Perspektive in einem Betrieb ist mit einer abgeschlossenen Ausbildung viel besser. Sein Ziel ist es eine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer zu absolvieren. „Mit 28 Jahren einen zweiten Anlauf zu nehmen, einen Ausbildungsplatz zu finden und die Prüfungen alle zu meistern ist eine große Herausforderung. Gemeinsam werden wir persönlichen Kontakt zu Betrieben aufnehmen und eine Möglichkeit finden“, motiviert Stephan Stracke,  Geschäftsführer des Arbeitgeberverbands für den Kreis Olpe e.V..

Dogan Calli, 30 Jahre, ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt in Bad Berleburg. „Ich habe leider meine Ausbildung zum Verfahrensmechaniker Kunststoff- und Kautschuk kurz vor dem Abschluss abgebrochen und habe dann in mehreren Betrieben als Produktionsarbeiter gearbeitet, um das Leben meiner Familie zu finanzieren. Aber ich bekomme eigentlich nur befristete Verträge und habe kaum Aussicht auf Stabilität im Unternehmen“, berichtet Dogan Calli. Sein persönlicher Pate ist Dr. Thorsten Doublet, stellvertretender Geschäftsführer der Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein: „Wir werden jetzt gemeinsam die zweite große Chance suchen. Die Perspektive zum Berufsabschluss als Konstruktionsmechaniker Schweißtechnik ist erfolgsversprechend, da Herr Calli bereits praktische Erfahrungen in dem Bereich erworben hat. Hierfür ist eine Umschulung notwendig.“

Jerome Tebiro, 30 Jahre alt, ist verheiratet, hat ein Kind und lebt in Siegen. Nach dem Abitur hat er ein BWL-Studium in Gießen begonnen. Bereits neben dem Studium arbeitete er in einem Call Center mit interessanten Verdienstmöglichkeiten. Jerome Tebiro: „Ich habe viel gearbeitet und Geld verdient für meine junge Familie. Da kam das Studium viel zu kurz und ich habe es abgebrochen. Jetzt suche ich aber eine fundierte Ausbildung, damit ich auch langfristig am Arbeitsmarkt gut aufgestellt bin.“ Seine persönliche Patin ist Frau Dr. Wolf: „Zusammen mit unserem Arbeitgeber-Service werden wir jede Möglichkeit durchleuchten, eine Ausbildung oder eventuell ein Duales Studium anstreben. Es ist nicht einfach finanziell wieder einen Schritt zurückzutreten, den Gürtel für die ganze Familie enger zu schnallen und sich eine fundierte Basis zu erarbeiten. Aber genau das macht unsere echten Stars für Fachkräftesicherung aus! Sie sind hoch motiviert und wollen ihre zweite Chance gut nutzen! Das ist nicht nur wichtig für die Bewerberinnen und Bewerber, sondern auch für unsere Unternehmen!“

Die verschiedenen Potenziale müssen noch stärker als bisher ausgeschöpft werden. Der demografische Wandel bringt massive Veränderungen für den Arbeitsmarkt und die Unternehmen. Der Wettbewerb um Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wird weiter zunehmen. „Wir wollen und müssen ganz individuelle Ansätze für die Integration bieten  – sowohl für Beschäftigte mit einer Berufsausbildung, für Mitarbeiter mit Studium und für Mitarbeiter ohne Berufsausbildung. „Wir können mehr“ ist ein ganz wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, sind sich die Projektpartner einig.

Das Projekt basiert auf einer Initiative von Christiane Schönefeld, Chefin der NRW-Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit und Dr. Luitwin Mallmann, Hauptgeschäftsführer von Metall NRW.

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