Wer baut die beste Brücke?

Das Sieger-Team mit ihrer Papierbrücke, die 47,4 Kilogramm standgehalten hat.

Bekanntlich sind in Deutschland jede Menge Brücken marode und baufällig. Wie man hingegen stabil baut, bewiesen jetzt junge Konstrukteure beim 13. Papierbrückenwettbewerb an der Universität Siegen. Können ein paar Gramm Papier einer Last von knapp 50 Kilo standhalten? Die Antwort lautet: ja, und zwar in Form der Papierbrücke von Adrian Fronz, Henry Kamps und Jukka Kilgus vom Gymnasium der Stadt Lennestadt. Die drei Schüler nahmen am „Papierbrückenwettbewerb“ des Departments Bauingenieurwesen der Universität Siegen teil, der nun bereits zum 13. Mal stattfand. Gleich als erste Gruppe legten sie die Messlatte hoch: 47,40 Kilogramm hat ihre Brücke bei einer Eigenlast von nur 203 Gramm getragen. Während des gesamten Wettbewerbs hat dieses Ergebnis keine der 16 weiteren Schülergruppen aus den Jahrgangsstufen 10 bis 13 überboten.

Die Aufgabe lautete, eine Brücke bestehend aus Papier und Klebstoff zu bauen, die im Verhältnis zu ihrer Eigenlast eine größtmögliche Last tragen kann. Außerdem war es Pflicht, die Planungs- und Arbeitsphasen während des Entstehens der Brücke zu dokumentieren. Alle Brücken mussten verschiedene Bedingungen erfüllen, um letztendlich in die Wertung aufgenommen werden zu können. So waren bestimmte Maße beim Brückenbau einzuhalten. Heißkleber war nicht erlaubt und die Brücken durften ein Maximalgewicht von 240 Gramm nicht überschreiten. In die Bewertung flossen zudem natürlich die Stabilität der Brücke, die Kreativität und die Qualität der Ausführung ein.

An der Uni Siegen mussten die gebauten Brücken dann zum Prüfstand. Ein an die Wand projizierter Graph zeigte dem Publikum den Verlauf der Belastung, die von oben auf die Brücken drückte, live an. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer fieberten auch bei den gegnerischen Teams mit. Die Grenzen der Belastbarkeit reichten von 1,15 Kilogramm bis zur Gewinnerbrücke mit 47,40 Kilogramm.

Die Siegergruppe aus Lennestadt hat eine Siegesprämie in Höhe von 150 Euro mit nach Hause genommen. Den zweiten Platz des Wettbewerbs machte die erste Gruppe des Gymnasiums Wilnsdorf (Thilo Witzel, Felix Althaus, Konstantin Stein). Ihre Brücke hielt bei 234 Gramm Eigengewicht 36 Kilo stand und brachte den jungen Ingenieuren eine Prämie über 100 Euro ein. Den dritten Platz belegte die erste Gruppe des Albert-Schweizer Gymnasiums Plettenberg (Lukas Bauckhage, Christian Fuhrich, Tim Hollstein, Ansgar Rahs und Lucas Rüenaufer). Ihre 203 Gramm leichte Brücke hat 25,5 Kilogramm getragen und bescherte ihren „Bauherren ein Preisgeld in Höhe von 50 Euro. Der Förderverein für Architektur und Bauingenieurwesen an der Universität Siegen hat die Siegesprämien gestiftet.

Zum Abschluss des Wettbewerbs schnitten alle Gruppen ihre Papierbrücken auf und erklärten die einfallsreichen Konstruktionen. Die Siegergruppe nutzte eine Dreiecksbauweise. Sie verklebten selbst gebastelte Dreiecksröhren und steckten sie ineinander. Somit entstanden viele Klebeflächen, die zusammen sehr stabile, zweilagige Wände ergaben. Eine andere Gruppe imitierte beim Brückenbau das Zickzack-Muster von Kartonpappe, das sie mit weiteren Papierschichten verstärkte.

Text und Foto: Alessa Risse

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