Südwestfalen ist bereit für den Qualitätssprung

Vorstellung der Bewerbung zur REGIONALE 2022/2025: von links Dr. Margrit Prohaska-Hoch, Landrat Thomas Gemke, Hubertus Winterberg, Henrik Schmoll-Klute und Dr. Stephanie Arens. (Foto: Christian Janusch/Südwestfalen Agentur)

„Wir sind bereit für den Qualitätssprung“ – unter dieser klaren Aussage steht die Bewerbung Südwestfalens um die Ausrichtung der Regionale 2022/2025. Am Donnerstag (8. Dezember) stellte die Südwestfalen Agentur die 88-seitige Bewerbungsschrift vor, kurz bevor sie offiziell der NRW-Landesregierung in Düsseldorf übergeben wurde: Ein umfassendes Zukunftskonzept der besonderen Art, verbindet es doch den Blickwinkel der jungen Generation mit den Gestaltungsoptionen durch Digitalisierung.

„Die gesamte Region steht hinter dieser Bewerbung, denn wir haben sie gemeinsam entwickelt“, machte Thomas Gemke, Landrat des Märkischen Kreises und Aufsichtsratsvorsitzender der Südwestfalen Agentur GmbH, den breiten Konsens aller fünf südwestfälischen Kreise deutlich. Davon zeugen nicht nur die Unterschriften der fünf Landräte und der Wirtschaft, sondern auch rund 50 Statements von Persönlichkeiten aus allen gesellschaftlichen Bereichen, die der Bewerbung ein festes Fundament geben.

„Die Region ist nicht mehr im Tal, aber auch noch nicht über den Berg“, erläuterte Hubertus Winterberg, Geschäftsführer der Südwestfalen Agentur, das Konzept, das auf den Erfahrungen und Ergebnissen der REGIONALE 2013 aufbaut und den 2007 begonnenen Prozess konsequent weiterdenkt. Südwestfalen sei sicher eine starke Industrieregion mit guten Bildungschancen und Lebensbedingungen. Warum also eine weitere Regionale-Bewerbung? Das Konzept zeige aber deutlich, welch große Herausforderungen vor Südwestfalen liegen: Schülerzahlen gehen zurück, junge Menschen wandern in die großen Städte ab. Die Gesundheitsversorgung muss sichergestellt bleiben. Für die Folgen des Klimawandels und den Klimaschutz müssen Lösungen gefunden werden. Eine Ausstattung mit zeitgemäßer digitaler Infrastruktur ist dringend erforderlich – sowohl für die starken Unternehmen als auch die Privathaushalte. Der ehrliche Blick in den Spiegel offenbart den großen Handlungsbedarf und die Felder, an denen die Region gemeinsam dringend arbeiten muss.

„Wir bedürfen eines „echten Qualitätssprungs“, so Winterberg. Die vorliegende Bewerbung ist daher ein Zukunftskonzept der besonderen Art: Südwestfalen gestaltet Zukunft – mit und für die junge Generation. „Digital – Nachhaltig – Authentisch“ – dieser Dreiklang verbindet dabei die Themen und Projekte als „Südwestfalen-DNA“.

Die Protagonisten der Bewerbung sind Isabel Sabisch (22) aus Olpe und Henrik Schmoll-Klute (21) aus Neuenrade. Die Beiden machen sich Gedanken zur Zukunft ihrer Heimatregion und stehen stellvertretend für die junge Generation: „Gibt es die guten Jobs demnächst nur noch in den großen Städten? Wie sieht unsere Arbeitswelt im Jahre 2030 aus? Wie kommen wir von A nach B und gibt es interessante Treffpunkte, an denen wir digital vernetzt sind und gleichzeitig neue Leute kennen lernen können? Wie lernen wir in Zukunft? Gibt es Produkte der Region, die wir kaufen können?“ Konkrete Antworten auf diese Fragen der Beiden gibt die südwestfälische Regionale-Bewerbung in Initialprojekten der Handlungsfelder „Raum“, „Gesellschaft“ sowie „Wirtschaft und Arbeit“.

Dabei mangelt es nicht an Einfallsreichtum: Mit dem Projekt „Digitales Zentrum Südwestfalen“ soll ein regionaler „Co-Working-Space“ entstehen, der kreativ die Kompetenzen von Wirtschaft und Hochschulen bündelt. Beim Konzept „Digitale Mitte“ soll das Dorfgemeinschaftshaus zum digitalen Hotspot gemacht werden, wo sich Ehrenamt und Bürgerschaft vor Ort zur gemeinsamen Arbeit treffen. Mit dem Projekt „Gesundheit! Südwestfalen“ sollen digitale Wege zur gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung beschritten werden. Das Projekt „Echte WERT-Schätze aus Südwestfalen“ dient dazu, mit heimischen Produkten ein regionales Bewusstsein, regionale Wertschöpfung zu schaffen und die Bindung an die Region zu stärken.

„Uns sind die Dinge nicht egal. Deswegen haben wir die Bewerbung der Region begeistert mitentwickelt und engagieren uns bei der Jugendkonferenz UTOPiA“, so Henrik Schmoll-Klute. „Wir haben viele Ideen, die den Nerv treffen! Es wäre fantastisch, wenn das mit einer Regionale klappen könnte.“

„Es ist sehr beeindruckend, wie sich die jungen Menschen für ihre Region einsetzen“, so Dr. Stephanie Arens, bei der Südwestfalen Agentur für den Bereich Regionalentwicklung verantwortlich. „Wir möchten kluge und mutige Lösungen mit Utopie-Charakter entwickeln – die modellhaft für Nordrhein-Westfalen sind und sich mit Strategien des Landes verbinden.“ Mit dieser Bewerbung setzt Südwestfalen auf kluge Kooperationen – auch mit Nachbarn wie OWL oder Dortmund.

Die Südwestfalen-Bewerbung ist online. Unter www.qualitaetssprung-swf.com finden sich ergänzende Hintergründe, O-Töne und weitere Informationen zum Erarbeitungsprozess. Wie geht es jetzt weiter? Zunächst heißt es „Daumen drücken“! Im April kommenden Jahres wird entschieden, welche Region sich mit ihrer Bewerbung durchgesetzt hat und wer eine der ausgeschriebenen Regionalen ausrichten darf. Bis dahin wird eine hochkarätig besetzte Jury alle eingereichten Bewerbungen sichten und die jeweiligen Regionen besuchen, um sich selbst ein Bild vor Ort zu machen.

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