Siegerländer Metallindustrielle hoffen auf Vernunft bei der IG Metall

Dr. Thorsten Doublet

Nachdem die IG Metall in der dritten Runde der Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie ohne Zugeständnisse den Verhandlungstisch verlassen hat, ruft Dr. Thorsten Doublet die Gewerkschafter dazu auf, schnell an selbigen zurückzukommen. Seit Auslaufen der Friedenspflicht am 29. Oktober fanden auch in der Region bei zahlreichen Unternehmen die ersten Warnstreiks statt. „In dieser ohnehin durch die Ukraine-Krise und die hohen Energiepreise angespannten Situation, die Betriebe in Siegerland und Wittgenstein zu bestreiken, ist absolut kontraproduktiv“, kritisiert der Geschäftsführer des Verbandes der Siegerländer Metallindustriellen: „Es sollte auch im Interesse der Beschäftigten sein, Produktionsausfälle in den Unternehmen zu vermeiden.“

Dr. Thorsten Doublet: Arbeitgeber sind gesprächsbereit

Die Arbeitgeber seien nach wie vor gesprächsbereit, was sie schon allein durch das volle Ausschöpfen der steuerfreien Inflationsausgleichsprämie von einmalig 3000 Euro signalisiert hätten. Das von der Politik zur Verfügung gestellte Instrument eigne sich in hervorragender Weise, die Beschäftigten in Zeiten galoppierender Inflation zu unterstützen, ohne gleich eine Lohn-Preis-Spirale in Gang zu setzen und die Preiserhöhungen weiter zu befeuern. Zudem wünschten sich die heimischen Arbeitgeber eine längere Laufzeit, als die von der Gewerkschaft geforderten zwölf Monate. „Mit Blick auf ein schwierig werdendes Jahr 2023, das durch Krieg und Corona viele Unwägbarkeiten bereithält, wäre den Unternehmen mit einer langen Laufzeit und der Möglichkeit, sie im Einzelfall über eine automatische dauerhafte Differenzierung bei den Lohnkosten zu entlasten und so Beschäftigte zu halten, sehr geholfen“, wirbt Dr. Thorsten Doublet um Verständnis für die Arbeitgeberposition.

Vierte NRW-Verhandlungsrunde am 10. November

Hinter der automatischen dauerhaften Differenzierung steckt die Möglichkeit, dass eine Sonderzahlung beim Unterschreiten einer bestimmten Netto-Umsatzrendite nicht ausgezahlt werden muss. Damit werde den Akteuren vor Ort geholfen. Denn so könnten zwischen den Tarifparteien einmal ausgehandelte Regeln direkt angewendet werden, ohne in jedem einzelnen Unternehmen, das sich in Schieflage befindet, aufwendig nachverhandeln zu müssen. Dr. Doublet abschließend: „Unsere Mitgliedsunternehmen hoffen sehr auf ein Entgegenkommen der IG Metall bei den anstehenden Verhandlungen in dieser Woche.“ Die vierte Runde beginnt am Dienstag, 8. November, unter anderem in Baden-Württemberg und Bayern. Am Donnerstag, 10. November, stehen dann die Verhandlungen in Nordrhein-Westfalen an.

Kommentar hinterlassen zu "Siegerländer Metallindustrielle hoffen auf Vernunft bei der IG Metall"

Hinterlasse einen Kommentar

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.