Schülerinnen und Schüler für MINT begeistern

Stellten das Verbundprojekt „MINT ins Land“ gemeinsam vor: Siegen-Wittgensteins Landrat Andreas Müller, Thorsten Holzhäuser (Geschäftsführer AGV Olpe), der Olper Landrat Theo Melcher, Projektleiterin Dr. Felicitas Pielsticker von der Uni Siegen, Winfried Schwarz (Geschäftsführer BZW), Prof. Dr. Holger Schönherr, Dekan Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät der Uni Siegen, Frank Waginzik, Filialleiter Ford Wahl (v.l.n.r.).

Seit Februar tourt ein E-MINT-Mobil durch die Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe, um Kinder und Jugendliche für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zu begeistern. Das Projekt „MINT ins Land“ wird von der Uni Siegen und mehreren Verbundpartnern gemeinsam umgesetzt und mit rund 450.000 Euro gefördert.

Hochkonzentriert arbeiten Schülerinnen aus Bad Berleburg mit 3D-Stiften daran, kleine Objekte aus Kunststoff zu gestalten.

Hochkonzentriert beugen sich drei Schülerinnen des Bad Berleburger Johannes-Althusius-Gymnasiums über ihre Tablets. Auf den Displays sind dreidimensionale Objekte zu sehen, die die Schülerinnen mit einem CAD-Programm selbst modellieren können. Die fertigen Konstruktionen werden mit einem 3D-Drucker ausgedruckt. Ein erstes 3D-Objekt zum Anfassen ist schon fertig: Ein Schlüsselanhänger mit dem jeweiligen Namens-Schriftzug der Kinder. „Wir möchten zeigen, dass MINT Spaß macht. Das Projekt ‚MINT ins Land‘ ist als Freizeitangebot im ländlichen Raum konzipiert, bei dem Kinder und Jugendliche losgelöst vom Schulunterricht MINT-Themen kennenlernen können“, sagt Projektleiterin Dr. Felicitas Pielsticker vom Institut Mathematikdidaktik der Universität Siegen. Seit Februar touren sie und ihr Team mit einem E-MINT-Mobil durch die Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe. Dabei steuern sie turnusmäßig 12 Haltestellen an, um vor Ort mit Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 16 Jahren an verschiedenen MINT-Themen zu arbeiten.

„Zwei Drittel aller Berufe in der Region liegen im gewerblich-technischen Bereich. Hier auch in Zukunft genügend Personal zu finden, ist die Herausforderung Nummer eins. Dazu ist das Projekt ‚MINT ins Land‘ ein weiterer Baustein“, erklärte der Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein, Andreas Müller beim offiziellen Projektauftakt im Bildungszentrum Wittgenstein (BZW). Zusammen mit der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät der Uni Siegen, dem Kreis Olpe, dem Arbeitgeberverband (AGV) für den Kreis Olpe und weiteren Partnern haben sich der Kreis Siegen-Wittgenstein und das BZW zum „MINT-Cluster südliches Südwestfalen“ zusammengeschlossen. Der Cluster wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über drei Jahre mit rund 450.000 Euro gefördert, um das Projekt „MINT ins Land“ gemeinsam umzusetzen. Mehrere tausend Kinder und Jugendliche in der Region sollen erreicht werden.

Unter Anleitung des Projektteams können die Kinder und Jugendlichen bei MINT ins Land mit VR-Brillen in virtuelle Welten eintauchen.

„Es ist leider in der Gesellschaft hoffähig geworden, sich damit zu brüsten, wie wenig man über Mathematik weiß. Aber ohne Mathematik und ohne MINT geht in vielen Berufsfeldern nichts“, bekräftigte Prof. Dr. Holger Schönherr, Dekan der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät der Uni Siegen. Das frühe Hinführen auf MINT-Berufe sei wichtig, um den Fachkräftemangel anzugehen. MINT ist cool – so müsse die Botschaft lauten, ergänzte der Landrat des Kreises Olpe, Theo Melcher. Damit diese Botschaft ankomme, müsse aber auch etwas Cooles geboten werden. Das sei mit dem Projekt gelungen. Es herrsche oft ein völlig falsches Bild von Industrieberufen, stellte Thorsten Holzhäuser als Geschäftsführer des AGV Olpe fest: „Deshalb finden wir als Verband Initiativen wie ‚MINT ins Land‘, die spannende Perspektiven auf technische Berufe vermitteln, sehr wichtig.“ Das sei auch die Motivation des BZW, sich in dem neuen MINT-Cluster und im Projekt zu engagieren, erklärte Geschäftsführer Winfried Schwarz: „Wir freuen uns, mit der Uni einen Partner gefunden zu haben, der hier innovative Ideen einbringt.“

Im Modul „3D-Druck“ geht es darum, mit einem CAD-Programm dreidimensionale Objekte zu gestalten. Die fertigen Konstruktionen werden mit einem 3D-Drucker ausgedruckt.

Davon, wie innovativ die Kinder und Jugendlichen bei „MINT ins Land“ arbeiten, konnten sich alle Beteiligten direkt in den Räumlichkeiten des BZW überzeugen. Neben dem Umgang mit CAD-Software und dem 3D-Druck standen der Bau eines Elektromotors und Experimente zu Eigenschaften natürlicher Stoffe auf dem Programm. Außerdem konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Virtual-Reality-Brillen testen. „I like to move it“, „3D-Druck“ und „It`s magic” heißen die drei Module, die aktuell im Rahmen von MINT ins Land angeboten werden. Das Material dafür rollt an Bord des E-MINT-Mobils von Haltestelle zu Haltestelle. Jede Haltestelle wird dabei insgesamt zehn Mal angesteuert, sodass die Kinder und Jugendlichen über einen längeren Zeitraum kontinuierlich an den Modulen arbeiten können. Angeleitet werden sie von fünf Mitarbeiterinnen der Universität unter Leitung von Felicitas Pielsticker: „Unser Team besteht tatsächlich ausschließlich aus Frauen. Wir fungieren so gleichzeitig als Role Models – denn unser Ziel ist es, insbesondere auch Mädchen und junge Frauen für MINT zu gewinnen.“

Weitere Informationen über MINT ins LAND sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier: https://mintinsland.de

 Hintergrund:

Zum MINT-Cluster südliches Südwestfalen gehören neben der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät der Uni Siegen, den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe, dem Bildungszentrum Wittgenstein (BZW) und dem Arbeitgeberverband (AGV) für den Kreis Olpe auch der Förderverein MINT-Bildung des Kreises Olpe und das Netzwerk Schulewirtschaft Nordrhein-Westfalen. Als Mobilitätspartner ist Ford Wahl mit im Boot.

Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit folgenden Haltestellen umgesetzt:
Kreis Siegen-Wittgenstein: Gemeinschaftliche Sekundarschule Burbach-Neunkirchen, Hauptschule Wilnsdorf, Städtisches Gymnasium Bad Laasphe, Bildungszentrum Wittgenstein (BZW), Realschule Erndtebrück, Esther-Bejarano-Gesamtschule Freudenberg.
Kreis Olpe: Mennekes Gruppe, KOT Wenden (Kinder- und Jugendfreizeitstätte), OT Grevenbrück (Kinder- und Jugendfreizeitstätte), Kinder-, Jugend- und Kulturhaus Finnentrop, Jugendzentrum Attendorn, Lorenz-Jaeger-Haus, OT Olpe.

Text und Fotos: Universität Siegen

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