Rekordwerte auf dem Arbeitsmarkt prägten 2018

Frank Schmidt, Stephanie Krömer und Georg Völmicke (im Bild von links) zogen die Arbeitsmarktbilanz für 2018.

„Die niedrigste Arbeitslosigkeit, der höchste Stellenbestand – das sind beeindruckende Rekorde“, stellt Frank Schmidt fest. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Siegen hat gemeinsam mit Stephanie Krömer, Geschäftsführerin des Jobcenters Kreis Siegen-Wittgenstein und Hans-Georg Völmicke, Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Olpe, am Freitag die Jahresbilanz zum Arbeitsmarkt vorgestellt. Durchschnittlich 9.883 Menschen waren 2018 arbeitslos. Das sind 1.216 Personen weniger als 2017. Die niedrigste Arbeitslosenzahl der letzten 10 Jahre, wie Frank Schmidt betont. Die Arbeitslosenquote für das Jahr lag bei 4,2 Prozent, im Vorjahr lag sie noch 4,7 Prozent.

Im Zuständigkeitsbereich der beiden Jobcenter Kreis Siegen-Wittgenstein und Kreis Olpe (SGB II) ist die Arbeitslosigkeit deutlich gesunken, somit konnten beide Rechtskreise von dem wirtschaftlichen Aufschwung in 2018 profitieren. Mit 6.179 Männern und Frauen waren die Jobcenter im Durchschnitt für 748 (- 10,8 Prozent) Menschen weniger zuständig als im Vorjahr. Im Rechtskreis der Agentur für Arbeit Siegen (SGB III) ist die Zahl arbeitsloser Menschen um 468 auf 3.704 Personen gesunken. Im Vergleich zum Jahr 2017 waren 468 (-11,2 Prozent) Menschen weniger arbeitslos. Gleichzeitig ist die Zahl der versicherungspflichtig Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent gestiegen und liegt zum Jahresabschluss bei 174.869.

Im gesamten Jahr 2018 jagte ein Monatsrekord den nächsten, im Jahresschnitt waren 4.412 Arbeitsstellen unbesetzt. Verglichen mit 2017 waren 753 freie Stellen mehr im Bestand, ein Zuwachs von 20,6 Prozent. „Der hohe Stellenbestand hat das letzte Jahr erheblich geprägt, denn jede offene Stelle ist eine berufliche Chance für einen arbeitslosen Menschen“, betont Schmidt. Doch der Agentur-Chef weist mit Nachdruck auf die Kehrseite hin: „Vielen Betrieben in der Region fällt es zunehmend schwer die passenden Fachkräfte zu finden.“ Mittlerweile brauchen die Personaler deutlich länger, um eine freie Stelle zu besetzen. Die Wirtschaft benötigt Fachkräfte, doch vielen Arbeitslosen fehlen die notwendigen Qualifikationen. Mit dem neuen Qualifizierungs-Chancengesetz werden wir Arbeitgeber dabei unterstützen, auch geringqualifizierten Menschen eine langfristige Perspektive zu eröffnen“, ergänzt er weiter.

Auch viele Langzeitarbeitslose konnten von der guten Konjunktur profitieren. Ihre Anzahl ist 2018 um 434 auf durchschnittlich 3.317 gesunken. Hier spiegelt sich vor allem die Arbeit der beiden Jobcenter Kreis Siegen-Wittgenstein und Kreis Olpe wieder. Mit 2.782 Kunden betreuen sie den größten Anteil an Langzeitarbeitslosen. „Gemeinsam mit den beiden Jobcentern ist es gelungen, viele Langzeitarbeitslose direkt oder mit Hilfe gezielter Qualifizierungen in Arbeit zu vermitteln“, berichtet Frank Schmidt und ergänzt: „Uns ist wichtig, dass diese Menschen sich dauerhaft in Beschäftigung bewähren können. Mit dem neuen Teilhabechancengesetz haben wir in diesem Jahr noch mehr Möglichkeiten dazu. Das Teilhabechancengesetz steht seit dem 01. Januar 2019 zur Verfügung und soll mittels Lohnkostenzuschüssen die Jobcenter bei der langfristigen Integration von Langzeitarbeitslosen unterstützen. „Die neue gesetzliche Grundlage ist für die Unternehmen und die Bewerber eine gute Chance. Wir identifizieren bereits passenden Teilnehmer und führen Gespräche mit Unternehmen“, berichten Krömer und Völmicke zu dem aktuellen Stand.

Im Kreis Siegen-Wittgenstein waren 2018 durchschnittlich 7.172 Personen arbeitslos. Das sind 771 Menschen weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,6 Prozent. In den letzten zehn Jahren war die Arbeitslosigkeit nie so niedrig, wie im vergangenen Jahr. Die Langzeitarbeitslosigkeit ist um 11,1 Prozent auf 2.437 Personen gesunken. Der Arbeitgeber-Service hat im letzten Jahr 7.777 Stellen eingeworben. Das sind 426 Stellen mehr als im Vorjahr. Der Bestand lag im Jahresdurchschnitt bei 2.941 Stellen, 21,2 Prozent mehr als im Vorjahr und mit Abstand der Höchststand der letzten Jahre.

Im Kreis Olpe waren im Jahr 2018 durchschnittlich 2.711 Personen arbeitslos. Das sind 445 Personen oder 14,1 Prozent weniger als 2017. Die Arbeitslosenquote beträgt 3,4 Prozent. Auch im Kreis Olpe ist das die niedrigste Quote seit zehn Jahren. Die Langzeitarbeitslosigkeit ging im letzten Jahr um 131 Personen oder 12,9 Prozent auf durchschnittlich 1.880 Langzeitarbeitslose zurück. Der Stellenzugang lag mit 5.274 neuen Stellen 3,1 Prozent über dem Vorjahr. Der Bestand lag 19,3 Prozent über dem Vorjahr und betrug durchschnittlich 1.470 offene Stellen.

Kommentar hinterlassen zu "Rekordwerte auf dem Arbeitsmarkt prägten 2018"

Hinterlasse einen Kommentar

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.