Mobilfunkkoordinator soll Mobilfunkausbau beschleunigen

Noch immer kann man nicht überall in Siegen-Wittgenstein mit dem Handy telefonieren, geschweige denn mit dem Smartphone surfen. 5G gibt es ohnehin nur in dichter besiedelten Ballungsräumen und auch da nicht flächendeckend. Um den Mobilfunkausbau massiv nach vorne zu bringen, möchte der Kreis jetzt mit finanzieller Förderung des Landes die Stelle eines Mobilfunkkoordinators einrichten.

„Der Mobilfunkausbau kommt leider nicht so schnell voran, wie er müsste, obwohl die Mobilfunkbetreiber entsprechende Ausbaupläne verfolgen“, sagt Landrat Andreas Müller. Er hatte bereits 2019 die Aktion „Funklöcher“ gestartet, bei der Siegerländer und Wittgensteiner konkrete Orte ohne Empfang melden konnten. Diese hat der Kreis dann an die Mobilfunkbetreiber weitergeleitet und u.a. mit einem Vertreter der Telekom auch im entsprechenden Ausschuss diskutiert. „Seitdem ist viel Positives passiert“, bilanziert der Landrat, „aber leider hat es auch kritische Entwicklungen und neue Herausforderungen gegeben: So hat die Abschaltung des UMTS-Netzes bereits begonnen und der 5G-Aufbau läuft. Dieses Hochleistungsfunknetz braucht aber viele zusätzliche Sendestandorte, die alle an das Glasfasernetz angeschlossen werden müssen. Das ist eine neue, große logistische Herausforderung“, so der Landrat.

Die maßgeblichen Hürden für den künftigen Mobilfunkausbau sind die Identifizierung geeigneter Standorte, langwierige Genehmigungsverfahren, die erwähnte Anbindung der neue Sendestandorte an das Glasfasernetz und Bedenken von Anwohnern insbesondere mit Blick auf die Mobilfunkstrahlung.

Der Mobilfunkkoordinator des Kreises soll bei der Lösung dieser Fragen konkrete Hilfestellungen geben und – wie es sein Name schon sagt – koordinieren. Er kann Mobilfunkunternehmen, Kommunen, Bezirksregierungen und Land vernetzen. Vor Ort soll er helfen, Verfahren zu beschleunigen und z.B. schneller kommunale Liegenschaften für Sendemasten finden. Zudem kann er Antrags- und Genehmigungsverfahren fachlich begleiten und den Kreis und die Städte und Gemeinden zu allen Belangen des Mobilfunkausbaus beraten.

Der Mobilfunkkoordinator soll zudem eng mit dem Gigabitkoordinator, der für den Breitbandausbau zuständig ist, zusammenarbeiten. Die Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen (TKG SWF) wiederum wird die Arbeit der Mobilfunkkoordinatoren in Südwestfalen bündeln, so wie es heute bereits bei den Gigabitkoordinatoren geschieht.

„Mobilfunkausbau ist ein Thema, mit dem man nie fertig sein wird“, sagt Landrat Andreas Müller: „Der technische Fortschritt wird uns immer wieder vor neue Herausforderungen stellen. Der Mobilfunkkoordinator kann uns dabei helfen, in den nächsten drei Jahren die richtigen Weichen zu stellen und konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Mobilfunkversorgung umzusetzen.“

Der Ausschuss für Wirtschaft, Mobilität und Verkehrsinfrastruktur des Kreises wird am 08. Dezember 2021 erstmals über die Etablierung eines Mobilfunkkoordinators beraten.

Info: Kreis Siegen-Wittgenstein

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