Metall NRW bietet Arbeitnehmern 3000 Euro Inflationsausgleich

Metall NRW hat in der 3. Verhandlungsrunde ein Angebot vorgelegt.

Die NRW-Metallarbeitgeber haben in der 3. Tarifverhandlung für die rund 700.000 Beschäftigten der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie am Freitag in Neuss ein Angebot vorgelegt. Es sieht im Einzelnen vor:

  • Die Beschäftigten erhalten die steuer- und beitragsfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro innerhalb einer Laufzeit von 30 Monaten.
  • Zusätzlich wird eine Tabellenerhöhung während dieser Laufzeit in Aussicht gestellt.
  • Das Angebot ist gebunden an die Vereinbarung einer dauerhaften, automatischen Differenzierung.
  • Überdies soll die Möglichkeit für die betriebliche Vereinbarung einer Variabilisierung geschaffen werden.
  • Außerdem erwarten die Arbeitgeber eine Verständigung über einen Prozess, wie auf eine Energienotlage während der Laufzeit des Tarifvertrages reagiert werden soll.

Für die Arbeitgeber bezeichnete Egbert Neuhaus, stellvertretender Verhandlungsführer des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen (Metall NRW), das Angebot als „fair und angesichts der extrem angespannten Wirtschaftslage angemessen“. Es sei ein Vorschlag, auf dessen Grundlage nun zügig mit dem Ziel einer raschen Einigung weiterverhandelt werden könne. „Mit Blick auf die von Tag zu Tag schlechter werdende wirtschaftliche Situation brauchen unsere Unternehmen nun schnell und langfristig Planungssicherheit“, betonte Neuhaus. Die Metallarbeitgeber seien bereit, den vom Gesetzgeber in Aussicht gestellten Spielraum der steuer- und beitragsfreien Einmalzahlung bei dieser langen Laufzeit vollständig auszuschöpfen. „Wir haben immer betont, angesichts der exorbitanten Preissteigerungen insbesondere für Energie Verständnis für die Sorgen unserer Beschäftigten zu haben. Dem wollen wir mit unserem Angebot Rechnung tragen“, sagte Neuhaus.
Die Lösung der Tarifrunde 2022 sei angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen außerordentlich herausfordernd. Die Energiepreiskrise sei für den Wirtschafts- und Industriestandort eine existenzielle Gefahr. Und auch Mangellagen in diesem, aber auch im nächsten Winter seien weiterhin nicht ausgeschlossen. Die Folgen für Betriebe und Arbeitsplätze wären dramatisch. Das alles sorge für eine enorme Verunsicherung in den unter einem massiven Kosten- und Wettbewerbsdruck stehenden Unternehmen. Eine Umfrage des Verbandes habe jüngst noch einmal ergeben, dass das Gros der Betriebe von den Auswirkungen des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds erheblich betroffen sei, nicht wenige sogar existenziell.

Vor diesem Hintergrund sei es unabdingbar, dass die enorme Heterogenität der wirtschaftlichen Lage in den Unternehmen tarifpolitisch Berücksichtigung finde. „Wir brauchen zwingend eine dauerhafte, automatische Differenzierung“, so Neuhaus. Zugleich eröffne das Angebot die langfristige Perspektive für eine von der IG Metall geforderte Tabellenerhöhung. „Hier sind wir gesprächsbereit, brauchen aber eine belastbare Zusage für eine entsprechend lange Laufzeit“, betonte er. Insgesamt sei der Vorschlag ein Kompromiss, der die Beschäftigten zusätzlich zu den von der Politik in Aussicht gestellten Hilfen weiter entlaste, die Betriebe aber auch nicht überfordere. „Unsere Unternehmen müssen konkurrenzfähig bleiben“, sagte Neuhaus. Es sei jetzt enorm wichtig, die schweren Zeiten gemeinsam zu bewältigen, damit die Metall- und Elektroindustrie an ihren heimischen Standorten in die Transformation investieren und damit eine Zukunft haben könne.

Als Termin für die 4. Tarifverhandlung wurde der 10. November 2022 vereinbart.

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