M+E-Unternehmen haben Herausforderungen 2018 gemeistert

Im Bild: (links) Dipl.-Ing. Jörg Dienenthal, Vorsitzender der VdSM und (2. Von links) Dr. Thorsten Doublet, Geschäftsführer des VdSM, im Gespräch mit den Vertretern der regionalen Presse.

Deutschland befindet sich fast schon im zehnten Jahr einer kontinuierlichen wirtschaftlichen Aufwärtsentwicklung. Eine derart lange Phase des Aufschwungs hat es bislang noch nicht gegeben. Dazu haben die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie in Siegen-Wittgenstein ebenfalls ihren Beitrag geleistet. Das spiegelt auch die aktuelle Konjunkturumfrage des Verbandes der Siegerländer Metallindustriellen e.V. (VdSM) wider. Die wirtschaftliche Lage in der Branche ist solide, allerdings zeigen sich erste Abschwächungen in den Erwartungen für 2019.

Die Gründe hierfür sind vielfältig. Der zunehmende Protektionismus, die politischen Krisen in der Welt, der bevorstehende Brexit sind nur einige Beispiele für das Umfeld, in dem die Unternehmen aktuell und in Zukunft agieren müssen. Für eine Branche, die in Siegen-Wittgenstein eine Exportquote von über 50 Prozent hat, sind diese Widrigkeiten und Wettbewerbshemmnisse ein ernst zu nehmendes Problem. Hinzu kommen die Probleme der Eurozone, insbesondere die desolate finanzielle Situation Italiens, aber auch hausgemachte Schwierigkeiten, wie die in weiten Teilen marode Infrastruktur, der zunehmende Fachkräftemangel und ein Bildungssystem, das erst noch auf die Herausforderungen der Zukunft ausgerichtet werden muss.

Und dennoch haben die Unternehmen, die sich an der diesjährigen Konjunkturumfrage des VdSM beteiligt haben, diese Herausforderungen 2018 weitgehend gemeistert. Immerhin 87 Prozent der Unternehmen werten ihre aktuelle Geschäftslage als gut oder befriedigend, nur 12 Prozent als schlecht. Die Produktionsauslastung wird von 74 Prozent als gut angegeben und von 24 Prozent als befriedigend. Nur 3 Prozent bezeichnen sie als schlecht.

Der Auftragseingang aus dem Inland hat sich auf dem Niveau des Vorjahres stabilisiert. 88 Prozent der Unternehmen gaben hier die Wertung gut oder befriedigend ab. Beim Auftragseingang aus dem Ausland machen sich inzwischen allerdings die bereits genannten Probleme bemerkbar. Nur noch 21 Prozent bezeichnen ihn als gut. 2017 waren das noch 40 Prozent. Dafür hat sich die Wertung befriedigend von 37 Prozent in 2017 auf aktuell 68 Prozent fast verdoppelt. Ganz so schlecht ist die Lage also noch nicht. Das zeigen auch die negativen Wertungen, die sich von 22 Prozent in 2017 auf nunmehr 11 Prozent halbiert haben.

Die Ertragslage wird von 37 Prozent mit gut und von 43 Prozent mit befriedigend angegeben. Eine schlechte Ertragslage melden nur noch 20 Prozent der Unternehmen. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 41 Prozent.

Die Fluktuation in den Belegschaften der Unternehmen hat sich leicht erhöht. Immerhin 31 Prozent haben 2018 neue Mitarbeiter eingestellt. 2017 lag dieser Wert bei 27 Prozent. 22 Prozent haben Personal abgebaut. 2017 waren es knapp 14 Prozent. 44 Prozent meldeten keine Veränderungen.

Die Erwartungen für das erste Halbjahr des kommenden Jahres haben sich im Vergleich zu den letztjährigen Umfrageergebnissen abgeschwächt. Eine günstigere oder zumindest gleichbleibend gute Geschäftsentwicklung erwarten nur noch 65 Prozent der Unternehmen. Bei der letzten Umfrage lag dieser Wert noch bei 89 Prozent. 36 Prozent gehen von einer schlechten oder vergleichsweise schlechteren Geschäftsentwicklung aus. Das sind gut 10 Prozent mehr als im Vorjahr.

71 Prozent der Unternehmen wollen im 1. Halbjahr 2019 keine personellen Veränderungen vornehmen. 15 Prozent planen Neueinstellungen, 9 Prozent Personalabbau. Mit Kurzarbeit rechen 6 Prozent. Das sind stabile Ergebnisse auch für den heimischen Arbeitsmarkt. Bei den Ausbildungsplätzen wollen 74 Prozent ihr Angebot auch in 2019 aufrechterhalten. 21 Prozent wollen es ausweiten und nur 6 Prozent reduzieren.

23 Prozent der Unternehmen erwarten 2019 eine steigende Produktionsentwicklung, 62 Prozent gehen von einem gleichbleibenden Niveau aus und 15 Prozent rechnen mit einem Rückgang.

Im Vergleich zur letztjährigen Umfrage haben sich die Angaben zu den Investitionen kaum verändert. 35 Prozent der Unternehmen planen eine Steigerung, 53 Prozent gehen von gleichbleibenden Investitionen aus. 9 Prozent wollen ihre Investitionen in 2019 zurückschrauben. 3 Prozent wollen überhaupt nicht investieren.

Insgesamt haben sich an der Umfrage ein Drittel der Mitgliedsunternehmen des VdSM mit fast 14.000 Beschäftigten beteiligt.

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