M+E-Arbeitgeber haben kein Verständnis für Warnstreiks in Siegen-Wittgenstein

Mit Unverständnis haben die Metallarbeitgeber in Siegen-Wittgenstein auf die Ankündigung der IG Metall reagiert, unmittelbar nach Ablauf der Friedenspflicht ab dem 29. Oktober Warnstreiks durchzuführen. „Damit vergibt die IG Metall die Chance, die Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie in einer vernünftigen und sachgerechten Atmosphäre fortzuführen“, betonte Dr. Thorsten Doublet, Geschäftsführer des Verbandes der Siegerländer Metallindustriellen.

Eine Eskalation über Warnstreiks sei der falsche Weg. Die Arbeitgeber hätten der Gewerkschaft ein Angebot gemacht, das fair und wertschätzend für die Beschäftigten sei und auf dessen Grundlage zügig eine tragfähige Lösung der Tarifrunde 2024 herbeigeführt werden könne. Daher erwarte er, dass die IG Metall sich am Verhandlungstisch in dieser Woche konstruktiver zeige als das die unnötigen Warnstreiks vermuten lassen. Die dritte Verhandlungsrunde für das Tarifgebiet Nordrhein-Westfalen findet am Donnerstag, 31. Oktober, in Neuss statt.

„Unsere Industrie befindet sich gegenwärtig in einer unsicheren Situation, die meisten Unternehmen schauen skeptisch in das nächste Jahr. Das wissen und spüren auch die Beschäftigten vor Ort“, erklärte Doublet. Daher müsse nun alles dafür getan werden, dass die Tarifpartner verlässliche und tragfähige Lösungen finden. Der Abschluss müsse dazu beitragen, Beschäftigung zu sichern, den Standort zu stärken, Investitionen zu ermöglichen und die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu verbessern.

Kern des Arbeitgeberangebotes in der zweiten Verhandlungsrunde in Münster war eine Entgelterhöhung in zwei Stufen von insgesamt 3,6 Prozent bei einer Laufzeit von 27 Monaten.

Text: Jan Krumnow/Foto: Archiv

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