Massive Versorgungs- und Lieferengpässe schwerer Rückschlag für wirtschaftliche Erholung

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Die Unternehmen der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie haben mit massiven Versorgungs- und Lieferengpässen zu kämpfen. Das ist das Ergebnis einer am Montag in Düsseldorf vorgelegten Umfrage des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen (METALL NRW) unter mehr als 300 Betrieben mit fast 115.000 Beschäftigten. Der Hauptgeschäftsführer von METALL NRW, Dr. Luitwin Mallmann, bezeichnete die aktuelle Lage in den Unternehmen als „sehr angespannt“. Über alle Branchen, Betriebsgrößen und Regionen hinweg sei fast jeder Betrieb im Land betroffen, vier von fünf Betrieben berichteten von einer „mittleren“ oder sogar „starken“ Beeinträchtigung. Vorprodukte, Rohstoffe und Materialien seien entweder gar nicht (42 Prozent), nicht in der benötigten Menge (58 Prozent), nicht in der benötigten Zeit (92 Prozent) oder nur zu deutlich gestiegenen Preisen (89 Prozent) verfügbar. Mit den Versorgungsproblemen seien die Unternehmen im Schnitt bereits seit 5,4 Monaten konfrontiert. „Diese Entwicklung ist ein schwerer Rückschlag für die eigentlich erwartete wirtschaftliche Erholung des wichtigsten Industriezweigs des Landes, der sich bis weit in das nächste Jahr auswirken wird“, erklärte Dr. Mallmann. Der Umfrage zufolge sei für nahezu alle Betriebe (94 Prozent) kein Ende der Versorgungsengpässe absehbar.

„Große Sorgen macht mir der rapide Anstieg der Kosten“, sagte Dr. Mallmann. Die Beschaffungspreise seien im Schnitt um 38 Prozent gestiegen, jedes vierte Unternehmen habe sogar Preiszuwächse von mehr als 50 Prozent zu verkraften. Nur wenige Betriebe (14 Prozent) könnten die Preissteigerungen vollumfänglich an die Kunden weitergeben. Angesichts der großen Herausforderungen zur erfolgreichen Transformation der Industrie treffe die schlechte Versorgungslage die Unternehmen zur Unzeit, so Dr. Mallmann. Im Schnitt hätten die Betriebe allein im laufenden Jahr 13 Prozent weniger Umsatz zu verkraften. Auf die Engpässe würden bereits 15 Prozent der Betriebe mit Kurzarbeit reagieren. Zur Linderung der angespannten Situation überprüften die Unternehmen gegenwärtig ihre internationalen Lieferketten. Allein 61 Prozent der Betriebe meldeten Lieferprobleme mit China. Um die Auswirkungen der Engpässe abzumildern, könne auch die Politik helfen, betonte Dr. Mallmann. Dazu gehörten aus Sicht der Betriebe die Optimierung der Zollabfertigung, die temporäre Aufhebung von LKW-Fahrverboten an Sonn- und Feiertagen sowie des Nachtflugverbots für Transportflüge an betroffenen Flughäfen und die Verlängerung der Regelungen zur Kurzarbeit.

Info: METALL NRW

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