Lohnpolitik darf Unternehmen nicht überfordern

Düsseldorf, 27. Januar 2012. Die nordrhein-westfälischen Metallarbeitgeber haben die IG Metall in NRW davor gewarnt, zu hohe Lohnerwartungen bei ihren Mitgliedern zu wecken. Eine Forderung in der Größenordnung von bis zu 6,5 Prozent wie in Baden-Württemberg könne kein Vorbild für Nordrhein-Westfalen sein. Der Präsident des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen, Horst-Werner Maier-Hunke, erklärte am Donnerstag in Düsseldorf, die Umsetzung einer solchen Forderung würde die mittelständisch geprägte M+E-Industrie an Rhein und Ruhr nur zwei Jahre nach der schwersten Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit überfordern. Nach dem Absturz von 2009 hätten die Unternehmen zwar  bei Umsatz und Beschäftigung das Vorkrisenniveau erreicht, nicht aber beim Ergebnis. Echtes Wachstum könne sich erst in den nächsten Monaten einstellen. Gemessen an den  Zuwachsraten von 2011 werde die Dynamik jedoch verhaltener ausfallen. „Nachdem wir in der letzten Tarifrunde gemeinsam der stürmischen See getrotzt haben, sollten wir auch jetzt einen verlässlichen und langfristig ausgerichteten Kurs fahren“, sagte Maier-Hunke.

Der Metallarbeitgeberpräsident betonte, Unternehmen und Beschäftigte hätten von der Tarifpolitik insbesondere der letzten vier Jahre profitiert. Ungeachtet des historischen Wirtschaftsabsturzes seien die Vergütungen in der deutschen Metall- und Elektroindustrie seit 2008 um fast sieben Prozent gestiegen. Zudem hätte ein Stellenabbau in der Krise weitgehend verhindert werden können. Dies sei die Basis für einen unerwartet schnellen Aufholprozess gewesen, der allein in NRW zu einem Zuwachs an Stammarbeitsplätzen von zuletzt vier Prozent in diesem Industriezweig geführt habe. In der Tarifrunde 2012 gehe es darum, den beschäftigungsorientierten Weg der letzten Jahre in einem zunehmend unruhigeren Umfeld fortzusetzen, erklärte Maier-Hunke.

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