„Jobgarantie für Jugendliche in EU ein Zeichen der Hilflosigkeit“

Die Vorschläge der EU-Kommission zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit stoßen bei den Wirtschaftsjunioren Südwestfalen auf harsche Kritik. Eine Jobgarantie als Allheilmittel vorzuschlagen, sei vor allem ein „Zeichen der Hilflosigkeit“, erklärte der stellv. Vorsitzende der Wirtschaftsjunioren, Markus Weber. Alle Vorschläge, die darauf abzielten, den Mangel an Perspektiven junger Leute allenfalls besser zu verwalten statt die eigentliche Wurzel der hohen Jugendarbeitslosigkeit in Europa zu bekämpfen, zielten in die falsche Richtung. Sein Verband, in dem junge Unternehmer und Führungskräfte Mitglied sind, schlage stattdessen vor, einen „funktionierenden europäischen Arbeitsmarkt“ zu schaffen, indem in erster Linie die Rahmenbedingungen für mittelständische Unternehmen verbessert würden.

Gerade in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe lasse sich sehr gut beobachten, wie stark ein funktionierender Mittelstand jungen Menschen beim beruflichen Einstieg helfe. Allein in den IHK-zugehörigen Unternehmen würden in diesem Jahr abermals rund 2.550 Lehrverträge geschlossen – knapp 70 % mehr als noch Mitte der 90er Jahre. Markus Weber: „Die Bereitschaft Ausbildungsplätze zu schaffen und selbst in Krisenzeiten jungen Menschen Perspektiven zu bieten, ist gerade in unserer Region überdurchschnittlich hoch. Wir verfügen über eine außerordentlich hohe Ausbildungsdichte.“ Das Engagement der Unternehmen zeige sich aber auch darin, wie stark präventiv ausgerichtete Initiativen für leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler wie etwa das „Haus der Berufsvorbereitung“ durch Spenden gefördert würden. Das, was hier geschehe, sei beispielhaft. Dass dieser Weg richtig sei, zeige sich auch am Engagement der Gewerkschaften, die dieses Projekt ebenfalls massiv unterstützten.

Die Wirtschaftsjunioren Südwestfalen selbst verantworten auch eine Vielzahl von Angeboten, um junge Menschen fit für den Ausbildungsmarkt zu machen. Sie geben Bewerbungstipps an Schulen und prüfen Bewerbungsmappen. In einem eigens entwickelten Potenzialcheck helfen sie Schülern, „5vor12“ ihre Chancen zu erkennen und sich noch gezielt zu bewerben und vorzustellen, berichtet der Leiter des entsprechenden Junioren-Arbeitskreises, Patrick Ebel. Diese Maßnahmen werden umrandet vom deutschlandweiten Projekt des Berufswahlsiegels. Hier wird unter der Leitung der Wirtschafsjunioren Südwestfalen das Engagement der Schulen in den beiden Kreisen öffentlich gewürdigt, auch um die Schulen zu motivieren, immer wieder den engen Kontakt mit der ausbildenden Wirtschaft zu suchen. All das seien wirkungsvolle Mittel, Jugendarbeitslosigkeit wirkungsvoll zu bekämpfen und junge Menschen sehr gezielt auf das Berufsleben vorzubereiten. Eine Jobgarantie jedenfalls löse keines der aktuellen Probleme, so Markus Weber weiter, sie gaukle jungen Menschen allenfalls etwas vor.

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