Industrieumsätze im ersten Dreivierteljahr besser als erwartet

Die von den Unternehmen erwartete Abschwächung der Konjunktur schlägt sich noch nicht bei den Industrieumsätzen nieder, so kommentiert Hauptgeschäftsführer Franz J. Mockenhaupt die neuen Umsatzdaten der Industrie im Bezirk der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK). Im ersten Dreivierteljahr stieg der Umsatz aller Industriebetriebe mit mehr als 50 Mitarbeitern gegenüber dem Vorjahr um 2,8 Prozent. Sowohl der Inlandsabsatz als auch die Exporte legten dabei zu. Noch zur Jahresmitte hatte das Auslandsgeschäft einen ordentlichen Dämpfer erlitten. Bis zum Juni lag der Export noch um sieben Prozent hinter dem entsprechenden Vorjahreswert. Im dritten Quartal fiel dann der Export deutlich besser aus. Allein im Monat September wurde ein Jahreshöchstwert erzielt, so dass sich die Umsatzbilanz für das Auslandsgeschäft ins Positive drehte. So erfreulich diese Zahlen auch sind, sie können nicht verdecken, dass der Auftragseingang bei zahlreichen Industrieunternehmen derzeit schwächelt. Das gilt insbesondere für den Maschinenbau. Die Unsicherheit, in welche Richtung das Pendel letztlich endgültig ausschlägt, ist noch relativ hoch. Eine Lösung der globalen Krisen, von der Ukraine bis in den Nahen Osten, ist derzeit nicht in Sicht. Den einzigen Lichtblick für die exportierende Wirtschaft liefert derzeit die gute Entwicklung in den Vereinigten Staaten, die zu den wichtigsten Handelspartnern der deutschen Wirtschaft gehören. „Schön wäre es, wenn es jetzt schon das derzeit noch verhandelte Handelsabkommen gäbe, damit könnten die Absatzchancen auf dem nordamerikanischen Markt noch besser genutzt werden“, so Mockenhaupt.

In den einzelnen Branchen und Teilregionen des IHK-Bezirks fällt die Umsatzentwicklung unterschiedlich aus. In der Metallerzeugung und -bearbeitung, hierzu zählen vor allem die Gießereien und Rohrhersteller, ging der Umsatz bis zum dritten Quartal 2014 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,1 Prozent zurück. Das Inlandsgeschäft schwächelte mit minus 2,2 Prozent noch mehr als der Export mit minus 1,9 Prozent. Der regionale Maschinenbau verzeichnete bis September ein Plus von 2,0 Prozent, Der Inlandsumsatz trug mit plus 2,8 Prozent dazu stärker bei als das Auslandsgeschäft (plus 1,5 Prozent). Noch im Vormonat fiel die Gesamtbilanz der Branche aufgrund schwacher Exportzahlen negativ aus. Im September folgte dann im Maschinenbau ein sehr starker Auslandsumsatz, der die nun positive Entwicklung maßgeblich ermöglichte.

Angesichts der langen Produktionszeiten im Maschinen- und Anlagenbau ist der Umsatz aber kein zuverlässiger Maßstab für die tatsächliche Auftrags- und Beschäftigungslage in dieser Branche. Die Umsatzdaten sind nur ein Spiegel der Vergangenheit. Sie haben keine Aussagekraft für die künftige Auslastung der Betriebe. Bei den Herstellern von Metallerzeugnissen, hierunter werden auch die vielen Autozulieferer der Region erfasst, fällt das Umsatzplus mit 6,9 Prozent hinsichtlich der Hauptindustriebranchen in der Region am höchsten aus. Der Export (plus 7,2 Prozent) trug dazu mehr bei als das Inlandsgeschäft (plus 6,7 Prozent). Da dieser Zweig vor allem im Kreis Olpe sein Hauptgewicht hat, fällt der Industrieumsatz dort auch insgesamt mit plus 3,6 Prozent besser aus als im Kreis Siegen-Wittgenstein mit plus 0,7 Prozent. Hier liegt das Schwergewicht mehr auf der Stahlerzeugung und -bearbeitung beim Maschinenbau.

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