Größter Ostsee-Windpark in Betrieb

Bundeskanzlerin Merkel eröffnet den Offshore-Windpark Arkona. Foto: Bundesregierung/Bergmann

35 Kilometer nordöstlich von Rügen ist der größte Offshore-Windpark in der deutschen Ostsee entstanden. „Arkona setzt Maßstäbe“, sagte Bundeskanzlerin Merkel bei der offiziellen Inbetriebnahme. Der Windpark hat eine Leistung von 385 Megawatt – so viel, wie für die Versorgung von 400.000 Haushalten mit Strom nötig ist. Für diesen Windpark hat EEW SPC, ein Unternehmen der EEW Group aus Erndtebrück, insgesamt 60 Monopiles mit einen Durchmesser zwischen 7,0 m und 7,75 m und einem Gewicht bis zum 1.200 Tonnen geliefert. Insgesamt wurden dafür etwa 53.000 Tonnen Stahl verarbeitet.

In Kooperation mit der Firma KREBS Korrosionsschutz GmbH wurde für diesen Auftrag die weltweit erste Anlage für das automatisierte Aufbringen von Thermal-Sprayed-Aluminium (TSA) in Betrieb genommen. In einer von Krebs extra dafür neu errichteten Halle wurden 60.000 m² mit einer vollflächigen Aluminiumschicht einschließlich Epoxy (Kunstharz)-Versiegelung beschichtet. Die Monopiles wurden zwischen August und November 2017 ausgeliefert.

Der Offshore-Windpark Arkona ist ein Projekt des norwegischen Anteilseigners Equinor und des deutschen Anteilseigners Eon. Über eine Meeresfläche von 39 Quadratkilometern bis zur Insel Bornholm verteilt, wird die optimale Windausbeute sichergestellt. Eon und Euqinor teilen sich die Investitionskosten von rund 1,2 Milliarden Euro. Etwa 70 Prozent der Summe flossen laut Eon in Aufträge in Deutschland. In den vergangenen Monaten wurden 60 Windanlagen mit einer Nabenhöhe von gut 100 Metern errichtet.

Mit den Rotoren, die einen Durchmesser von 154 Metern haben, ragen die Windräder etwa 175 Meter in den Himmel. Die Turbinen bestehen aus einem 100 Meter hohen Turm, drei Rotorblättern und dem Turbinenhaus. Zum Vergleich: Die Spitze der Rotorblätter ist etwa 30 Meter höher als der Kölner Dom. Die Windanlagen stehen auf Stahlfundamenten von EEW SPC in Wassertiefen von mehr als 35 Metern.

Den Netzanschluss besorgte der für Ostdeutschland verantwortliche Netzbetreiber 50Hertz, ein Tochterunternehmen des belgischen Eliakonzerns. Die Umspannstation auf See, das Herzstück des Windparks, stammt aus Frankreich. Sie wiegt 5.000 Tonnen und wurde über einen 2.500 Kilometer weiten Seetransit durch STX Europe aus St. Nazaire angeliefert.

An der Inbetriebnahme des Windparks Arkona nahmen auch die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, der Energieminister von Norwegen, Kjell Borge Freiberg, der französische Minister für Umwelt und Energie, Francois de Rugy sowie die Aufsichtsratsvorsitzenden Johannes Teyssen (Eon), Jon Erik Reinhardsen (Equinor), und Christiaan Peeters (50Hertz) teil.

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