Geschäftsreisen sind kein Zuckerschlecken

„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben.“ Wenn es aber eine Geschäftsreise ist, dann ist das Ganze weit weniger ereignisreich und erholsam als bei einer Urlaubsreise. Das jedenfalls hat eine Umfrage von American Express Global Business Travel  unter Geschäftsreisenden aus Deutschland ergeben.

Rund zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) sagten deutlich, dass sie unterwegs schlechter ausruhen – die Reise beeinflusse ihren Schlaf „negativ“ (17 Prozent) oder „kaum, aber tendenziell negativ“ (49 Prozent). 31 Prozent sagte, der Schlaf werde „nicht“ beeinflusst. Nur drei Prozent nannten „kaum, aber tendenziell positiv(en)“ Einfluss – und kein einziger der Befragten meinte, er oder sie schlafe unterwegs deutlich besser als zu Hause.

Der schnelle Burger am Flughafen, das umfangreiche Mittagessen mit den Geschäftspartnern oder das aus Zeitmangel ausgefallene Frühstück scheinen keine Klischees zu sein: 57 Prozent der Geschäftsreisenden in der Umfrage gaben offen an, sie äßen unterwegs „ungesund oder unregelmäßig“. Immerhin 41 Prozent sehen keinen Unterschied zur Ernährungsweise zu Hause. Und es gibt etwa zwei Prozent, die auf Reisen „ausgewogener“ essen als sonst – möglicherweise ein Verdienst zum Beispiel der umfangreichen Müsli- und Obstangebote an den Frühstücksbüffets selbst der Budgethotels.

Wer unterwegs ist, kann nicht mit Freunden ins Stammlokal – die Umfrage bestätigt diese Binsenweisheit mit deutlichen Trendzahlen: 61 Prozent der befragten Geschäftsreisenden fühlt sich unterwegs mehr oder weniger abgehängt, denn Geschäftsreisen beeinflussen das soziale Leben „negativ“ (26 Prozent) oder „kaum, aber tendenziell negativ“ (35 Prozent). Keine Auswirkungen spüren 24 Prozent. Ein nicht geringer Teil der Befragten, nämlich 15 Prozent, scheint Geschäftspartner als Teil des Soziallebens zu sehen und gab „kaum, aber tendenziell positiv(en)“ Einfluss zu Protokoll. Unterwegs besser ins soziale Netz eingebunden fühlt sich allerdings kein einziger der Befragten.

Mehr als ein Drittel der Geschäftsreisenden findet nicht sofort in den Rhythmus des Zielorts: 32 Prozent akklimatisieren sich nach einem bis drei, vier Prozent erst nach mehreren Tagen. Die Mehrheit allerdings (64 Prozent) kommt gut mit veränderten Umfeldern zurecht und akklimatisiert sich sofort.

Was also tun Geschäftsreisende, um die Auswirkungen von Geschäftsreisen auf Schlaf, Ernährung und soziales Umfeld zu mildern? Einiges. 62 Prozent der Befragten zum Beispiel nutzen während einer Geschäftsreise neue Kommunikationsmittel, um mit Freunden und Familienmitgliedern in Kontakt zu bleiben. 45 Prozent treiben Sport, um für Geschäftsreisen fit zu bleiben, und die Angebote der Hotels sind ebenfalls willkommen – seien es Wellnessangebote (für 34 Prozent) oder Entertainment-Programme am Reiseziel (für 18 Prozent). Informationen über das Reiseziel sind für 46 Prozent das richtige Mittel, damit das Wohlbefinden unterwegs nicht beeinträchtigt wird. Und 25 Prozent wählen ein radikales Mittel, damit Geschäftsreisen nicht stressen: Sie versuchen, in der Zeit zwischen zwei Geschäftsreisen wenig privat zu reisen.

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