Familienbetrieb mit Know-How und Leidenschaft

Der Eichenhof in Kreuztal-Stendenbach. © S. Muslu

„Ein klassischer Bauernhof war früher mehr als ‚nur‘ ein Lebensmittelerzeuger. Es war ein Ort der Begegnung für Jung und Alt. Ein Treffpunkt der Dorfgemeinschaft zum Tratschen, gemeinsamen Essen und Einkaufen, oftmals zentral im Ort gelegen. Die Menschen hatten noch ein klareres Bewusstsein dafür, wie Lebensmittel erzeugt werden und ‚funktionieren‘“, erzählt Andrea Zimmermann vom Biolandhof Eichenhof in Kreuztal-Stendenbach. Heutzutage nennt man Höfe Betriebe. Diese sind oft fernab des Stadt- oder Ortskerns gelegen. Treffpunkt zum Einkaufen und Plaudern ist mittlerweile der Supermarkt und manche Menschen haben nach und nach das Bewusstsein für Lebensmittel verloren.

Bauernhöfe müssen wieder Treffpunkte sein

Im Kreuztaler Eichenhof versuchen Andrea Zimmermann und ihr Mann Thorsten Junge gegen diesen Trend zu arbeiten, indem sie einen Hofladen im ehemaligen Melkstand eröffnet haben. „Wir müssen wieder Treffpunkt sein und Aufklärungsarbeit leisten“, formuliert Thorsten Junge ihr gemeinsames Ziel.

Er ist Quereinsteiger und zieht seit einigen Jahren die Landwirtschaft dem Bürojob vor. Seine Frau Andrea Zimmermann hat den Hof von ihrem Vater übernommen. Als regionale Lebensmittelerzeuger und Direktvermarkter haben sie sich beim Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Kreises registrieren lassen und nutzen die Online-Plattform des Kreises um sich, ihren Hof und ihre Erzeugnisse vorzustellen.

Bewusstsein für Landwirtschaft und Lebensmittel fördern

„Viele Leute wissen gar nicht mehr genau, was Landwirte machen oder wie gewisse Lebensmittel erzeugt werden. Unser Hofladen ist zwischen unserem Rinderstall und unserer Bäckerei gelegen. Hier sind unsere Besucher also wirklich mittendrin, können sich alles genau angucken und wir erklären unsere Arbeit sehr gerne“, erklärt Junge.

„Durch unser Hofladen-Konzept wollen wir einen Beitrag dazu leisten, dass die Menschen wieder bewusster Lebensmittel einkaufen und sich informieren. Viele Supermarktprodukte werden nicht selten aus anderen Erdteilen eingeflogen, obwohl der Landwirt von nebenan sie auch anbietet“, bedauert Andrea Zimmermann.

Hofladen mit Bio-Sortiment auch von anderen Höfen aus der Region

Im Hofladen verkauft der Eichenhof die eigenen Lebensmittel, wie frisch gebackene Brotsorten und die Spezialität, das hochwertige Angus-Rindfleisch in vielen Variationen. Das Sortiment wird durch eine große Auswahl an Bio-Erzeugnissen wie Honig, Wein, Molkereiprodukte, Tee, Kaffee und Nudeln, zum Teil von benachbarten Höfen, ergänzt.

Obwohl es den Hofladen erst seit Ende letzten Jahres gibt, ist die Resonanz bereits sehr gut. Kunden können hier transparent einkaufen, erfahren vom Eichenhof-Team genau, wo die Produkte herkommen. Durch die Präsenz auf der Kreishomepage können Interessierte den Hof in Stendenbach nun als regionalen Direktvermarkter finden.

Das Team des Eichenhofs steht für einen genussvollen und nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln. Andrea Zimmermann ist nicht nur gelernte Agraringenieurin, sondern hat kürzlich erst eine Prüfung zur zertifizierten Bäckerin abgelegt. Außerdem kann sie auf die jahrzehntelange Erfahrung ihrer Familie mit der Rinderzucht zurückgreifen.

Workspace zwischen Rinderstall und Bäckerei

Eine Besonderheit des Eichenhofs ist der Workspace. Dieser helle Seminarraum bietet abgeschirmt im Hofladen einen weitläufigen Blick auf das Littfetal und sorgt für ein außergewöhnliches Ambiente. Dank Medientechnik und flexibler Einrichtung wird er allen Anforderungen an einen modernen Arbeitsraum gerecht und kann über die Internetseite des Eichenhofs gebucht werden.

Eine Übersicht über regionale Lebensmittel und ihre Erzeuger hat der Kreis Siegen-Wittgenstein auf seiner Homepage in der Sparte „Die Region“ zusammengestellt. Mittlerweile sind dort 36 Betriebe aufgelistet. Sie alle sind als Direktvermarkter beim Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Kreises registriert und werden als solche auch regelmäßig kontrolliert. Auf einer interaktiven Karte sehen Verbraucher dort alle relevanten Informationen.

Interessierte Lebensmittelerzeuger melden sich dafür bei Anke Winkler vom Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt (E-Mail: a.winkler@siegen-wittgenstein.de, Telefon: 0271 333-2865).

Autor/in: Manuel Freudenstein

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