Fachkräfte durch soziale Netzwerke gewinnen

Die Monatsfrage Februar der Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein hat ergeben, dass rund zwei Drittel der befragten Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie in Siegen-Wittgenstein soziale Netzwerke zur Rekrutierung von Fachkräften nutzen.

Unternehmen erhalten immer häufiger keine geeigneten Bewerbungen auf ihre Stellenanzeigen, sodass viele Stellen unbesetzt bleiben. Trotzdem suchen nur die wenigsten Personalabteilungen in sozialen Netzwerken aktiv nach geeigneten Kandidaten.

Eine Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter Personalverantwortlichen in Unternehmen ab 50 Mitarbeitern kommt zu folgendem Ergebnis: Gerade einmal 3 von 10 Personalern (30 Prozent) aus mittelständischen und Großunternehmen geben an, in sozialen Netzwerken wie Xing, LinkedIn oder auch Facebook nach Mitgliedern zu suchen, deren Profil passend für zu besetzende Stellen sein könnte.

„Die Zeiten, in denen Unternehmen ein standardmäßiges Stelleninserat veröffentlichen konnten, um dann unter einer Vielzahl passender Bewerber aussuchen zu können, sind endgültig vorbei. Zur Kernkompetenz von Personalabteilungen muss es heute gehören, aktiv geeignete Kandidaten zu identifizieren und anzusprechen. Dafür eignen sich gerade Business-Netzwerke hervorragend“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Von einer direkten Online-Ansprache können besonders kleinere Unternehmen profitieren, die sonst oftmals unter dem Radar potenzieller Bewerber bleiben.“

Allerdings hätten hier gerade kleinere Unternehmen den größten Nachholbedarf. Laut der Bitkom-Befragung nutzt nur jeder vierte Personaler (24 Prozent) in Unternehmen mit 50 bis 99 Mitarbeitern soziale Netzwerke für die aktive Kandidatensuche, bei Unternehmen mit 100 bis 499 Mitarbeitern ist es bereits jeder Dritte (33 Prozent). In Großunternehmen mit 500 oder mehr Beschäftigten gaben sogar 4 von 10 (44 Prozent) Personalverantwortlichen in der Bitkom-Befragung an, gezielt in Netzwerken potenzielle Bewerber anzusprechen.

Ob die hiesigen Unternehmen soziale Netzwerke zur Rekrutierung von Fachkräften nutzen, haben die Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein in ihrer Monatsfrage im Februar untersucht. Sie lautete: „Nutzen Sie soziale Netzwerke, um Fachkräfte für Ihr Unternehmen zu gewinnen?“ Die meisten der befragten Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie in Siegen-Wittgenstein sind sozialen Netzwerken gegenüber sehr positiv eingestellt. Rund zwei Drittel von ihnen gaben an, dass sie soziale Netzwerke nutzen. Für alle anderen Befragten sind soziale Netzwerke noch keine Option zur Gewinnung von Mitarbeitern.

Insgesamt bieten soziale Netzwerke den Unternehmen bei der Kandidatensuche verschiedene Vorteile. So ist die jüngere Zielgruppe der Bewerber über klassische Kanäle wie Printprodukte kaum noch zu erreichen. Umso wichtiger ist ein starker Auftritt in den sozialen Netzwerken. Weiterhin erreicht ein Stelleninserat in sozialen Netzwerken auch meist eine breitere Leserschaft als wenn es ausschließlich auf der Unternehmenshomepage geschaltet wird. Der geringe Kostenaufwand ist ein weiterer Grund, der für das Recruiting über soziale Netzwerke spricht. Ein nicht zu unterschätzender Punkt bezieht sich auch auf das Employer Branding eines Unternehmens. Mithilfe von sozialen Netzwerken können sich Unternehmen der Öffentlichkeit auch als attraktive Arbeitgeber präsentieren und so ihre Markenidentität stärken. Wer weiß, vielleicht wird der neue Kollege gerade im Netz auf ihr Profil aufmerksam.

Trotzdem gibt es noch Unternehmen für die soziale Netzwerke noch keine Option zur Mitarbeitergewinnung sind. Möglicherweise ist ihnen der personelle Aufwand zu hoch. Rechtliche Unsicherheiten können ein weiterer Grund sein, warum soziale Netzwerke bei manchen Unternehmen noch nicht zum Einsatz kommen. Vielleicht haben sie auch einfach noch nicht die notwendige fachliche Expertise, um über soziale Medien zu kommunizieren.

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