Erste „Zukunftswerkstatt Ausbildung“ im Kreis Olpe

Im Kreishaus Olpe fand die erste "Zukunftswerkstatt Ausbildung" statt.

Was macht gute Berufsorientierung aus? Muss ich wirklich studieren, wenn ich Abitur mache? Brauche ich wirklich einen höheren Abschluss um beruflich erfolgreich zu sein? Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt der ersten „Zukunftswerkstatt Ausbildung“ zu der der Kreis Olpe gemeinsam mit weiteren Institutionen wie Industrie- und Handelskammer, Arbeitgeberverband; Agentur für Arbeit, Gewerkschaften, Handwerkskammer, Südwestfalen Agentur und Universität Siegen eingeladen hatte. Ziel der Veranstaltung war es, persönliche Erfahrungen zu den Themen Berufsorientierung und Ausbildung auszutauschen, Probleme, aber auch Chancen aufzudecken und Impulse für eine gemeinsame Strategie zur Attraktivitätssteigerung der dualen Berufsausbildung im Kreis Olpe zu entwickeln.

„Die duale Berufsausbildung in Deutschland hat weltweit einen guten Ruf. Insbesondere die Verbindung von praktischer Arbeit und theoretischem Unterricht macht sie zum Flaggschiff des deutschen Bildungssystems. Durch den starken Praxisbezug sind Jugendliche von Beginn an bestens für die sich wandelnden Anforderungen in der Arbeitswelt gerüstet. Das schafft für junge Menschen – vor allem hier in der nordrhein-westfälischen Industrieregion Nr. 1 – einen erfolgversprechenden Weg von der Schule in das Erwerbsleben“, machte Landrat Frank Beckehoff in seiner Eröffnungsrede den rund 90 Teilnehmern der Zukunftswerkstatt deutlich und betonte: „Für den Kreis Olpe hat die Attraktivitätssteigerung der dualen Ausbildung hohe Priorität. Denn wir sind besonders auf gut ausgebildete, beruflich qualifizierte Fachkräfte angewiesen.“

Simone Stuhrmann, Bereichsleiterin der Agentur für Arbeit Siegen, referierte über die aktuelle Situation am hiesigen Ausbildungsmarkt und zeigte auf, dass die Wirtschaft im Kreis Olpe auf das duale System baue und sehr viel in die Ausbildung von jungen Menschen investiere. „Aber bereits jetzt ist die Situation so, dass Betriebe zwar ausbilden wollen, aber offene Ausbildungsstellen oftmals aufgrund geringer werdender Nachfrage der Jugendlichen nicht mehr besetzen können“, so Stuhrmann. Lukas Kroll von der Kommunalen Koordinierungsstelle des Kreises knüpfte mit seiner Blitzumfrage Ausbildung daran an: „Festzustellen ist, dass immer mehr Schüler im Prozess der Berufsorientierung nur noch einen Weg als erstrebenswert ansehen: Den Weg über das Abitur an die Hochschule und dann in den Beruf.“

Ausbildungsleiter, Betriebsräte, Auszubildende, Lehrkräfte und Eltern widmeten sich in einem ersten Workshop der Frage, was gute Berufsorientierung ausmacht. Sowohl die Berufsfelderkundungen und Schülerpraktika, als auch die intensiven Kooperationen zwischen Schulen und Unternehmen kamen bei den Beteiligten gut an. Die Zusammenarbeit und Unterstützung der Eltern im Berufsorientierungsprozess der jungen Menschen sollte jedoch künftig verstärkt in den Blick genommen werden.

Erste Anhaltspunkte zur Attraktivitätssteigerung der dualen Berufsausbildung lieferten die Anwesenden ebenfalls: Die Wertigkeit der Ausbildung sowie die vielfältigen Karrieremöglichkeiten und Perspektiven mit einer dualen Ausbildung müssten insgesamt bekannter werden. Jedoch zeigten auch Rückmeldungen einzelner Lehrkräfte, dass die Bereitschaft von Unternehmen, Bewerber mit Hauptschul- und Realschulabschluss einzustellen, verstärkt werden müsse.

„Mit der „Zukunftswerkstatt Ausbildung“ ist es uns gelungen, viele gute Impulse für eine Ausbildungsoffensive zu bekommen. Jetzt gilt es, den nächsten Schritt zu gehen und ein konkretes Handlungsprogramm zu entwickeln“, so das Fazit von Lukas Kroll.

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