Deutsch-Chinesischer Austausch ging in die nächste Runde

Im Rahmen des Deutsch-Chinesischen Austauschs des Instituts Biggesee in Attendorn, besuchen Azubis von Unternehmen im Sauer- und Siegerland jedes Jahr junge Chinesen in China. Dieses Mal hatten auch die Azubis David Schukowski und Dennis Freyling der Albrecht Bäumer GmbH & Co. KG aus Freudenberg die Möglichkeit, sich mit den Collegeschülern aus Qingdao – einer Stadt in der Provinz Shangdong im Osten Chinas, auszutauschen. Durch die deutschen Wurzel Qingdaos ist dieser Jugendaustausch nicht der erste, sondern der Kontakt wird stetig aufrechterhalten und gefördert.

Jeweils etwas mehr als eine Woche verbringen die jungen Erwachsenen im Land des Anderen und erleben dabei ein vielseitiges Rahmenprogramm, mit dem sie sich besser kennen lernen und mehr über die andere Kultur erfahren können. Für Bäumer ist es sehr wichtig, das interkulturelle Verständnis und die Akzeptanz des „Andersseins“, sowie die persönliche Entwicklung der Azubis zu fördern und mit in die Ausbildung einfließen zu lassen.

Das gegenseitige Kennenlernen startete in lockerer und entspannter Atmosphäre in der Unterkunft des Instituts Biggesee. In bunt gemischten Gruppen wurde sich untereinander erstmal „Gon Dach“ gesagt, über die verschiedenen Länder, Kulturen, das Alltagsleben, Hobbys, Interessen und persönliche Eigenschaften ausgetauscht. Die Scheu war schnell verloren, wie David berichtet: “Die Schüler aus China machten einen offenen Eindruck, wir haben uns alle schnell angefreundet, sodass gar kein befremdliches Gefühl entstehen konnte.“

Ein paar Hürden gab es für die Jugendlichen natürlich trotzdem: „Das einzig schwierige war die Verständigung, da die meisten Schüler nicht besonders gut Englisch sprachen. Das Problem war aber schnell eingedämmt, da die Chinesen eine interessante App für Übersetzungen hatten, mit der wir uns dann besser verständigen konnten. Ein paar Missverständnisse blieben nicht aus, die klärten sich dann aber schnell auf und endeten meistens in einem gemeinsamen witzigen Gelächter.“, erzählt David.

Großes Interesse zeigten die Chinesen am Besuch des Freilichtmuseums in Hagen, da sie so etwas überhaupt nicht kennen. Dort ist alles über deutsche Handwerkskunst ausgestellt und die Jugendlichen konnten aktiv Dinge mitgestalten. Besucht wurde auch die Berufsschule Olpe, um den jungen Chinesen unser Schulsystem zu zeigen. Ein weiterer Programmpunkt war eine Werksführung durch die Firma „Kemper“, „Es war eine wirklich interessante und spannende Führung“ erzählt Dennis begeistert. Eine Shopping- und Sightseeingtour durch Siegen und Münster durfte natürlich auch nicht fehlen. Ein ganz besonderes Erlebnis für die Chinesen war der Familientag, an dem alle gemeinsam den Panoramapark besuchten und anschließend bei einer netten Familie mit Kaffee und Kuchen beisammen saßen. Die Austauschwoche ging mit einem gemeinsamen Barbecue und herzlicher Verabschiedung zu Ende.

Die nächste Austauschwoche startete mit dem Empfang der Azubis am Flughafen in Qingdao. In China stand der Besuch des Stadtarchivs an, um mehr über die deutsche Geschichte der Stadt zu lernen. In den futuristischen Unternehmen „TGOOD“ und „Hisense“ konnten die Jugendlichen viele verschiedene technologische Erfindungen ausprobieren. Auf dem „Shibey-Campus“ der Hochschule wurden die deutschen Azubis eingeladen, die traditionellen Knettechniken für Nudeln, Teigtaschen und Gebäck sowie das richtige Essen mit Stäbchen zu lernen. Am Chinese Family Day zeigten die Collegeschüler den Azubis gemeinsam mit einer Familie die Stadt, einen Tempel und beendeten den Abend mit einem Abendessen in einem traditionell chinesischen Restaurant. Innerhalb der gemeinsamen Zeit haben sich einige gute Freundschaften gebildet. „Während des Abschieds am Flughafen flossen bei manchen sogar ein paar Tränen“, erzählt Dennis.

Die Azubis haben während des Austauschs viel gelernt und empfanden die Zeit als eine sehr wertvolle Erfahrung: “Ich habe gelernt, dass man sich, selbst wenn die Sprache ein großes Hindernis ist, mit ein bisschen Kreativität gut verständigen kann und dass unsere Interessen und Hobbys trotz unterschiedlicher Kultur, Sprache und Religion größtenteils dieselben sind“, berichtet Dennis. Auch David hat einiges aus dem Austausch mitnehmen können: „Ich finde es wertvoll, andere Kulturen zu kennen, um im späteren Leben, sei es privat oder beruflich, damit umgehen zu können. Wenn es zu einem solchen Aufeinandertreffen kommt, herrscht gleich eine andere Stimmung, weil es nicht völlig neu ist.“

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