Alternatives Angebot vorgelegt

Die nordrhein-westfälischen Metallarbeitgeber haben in der 3. Tarifverhandlung für die 700.000 Beschäftigten des Industriezweigs mit der IG Metall unter der Prämisse veränderter Laufzeiten über Alternativen zum am 11. April vorgelegten Angebot gesprochen. Der Präsident des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen (METALL NRW), Arndt G. Kirchhoff, sagte am Donnerstag in Neuss, dazu sei der IG Metall ein aus den ursprünglichen Zahlen entwickeltes alternatives Angebot vorgelegt worden. Danach sollen die Beschäftigten ab dem 1. April 2016 eine tabellenwirksame Entgelterhöhung von insgesamt 2,1 Prozent in zwei Stufen für 24 Monate erhalten sowie als differenzierende Wettbewerbs-Komponente eine Einmalzahlung in Höhe von 0,3 Prozent – berechnet auf zwölf Monate. „Außerdem haben wir der IG Metall weitere Stellschrauben als Basis für konstruktive Verhandlungen genannt“, betonte er. Kirchhoff bezeichnete das Vorgehen der Metallarbeitgeber als „ernstzunehmendes Signal“ für eine friedliche Lösung der Tarifrunde 2016 am Verhandlungstisch.

Der NRW-Metallarbeitgeberpräsident forderte die Gewerkschaft erneut auf, zu einer realitätsnahen Tarifpolitik zurückzukehren. Der anhaltende Trend niedriger gesamtwirtschaftlicher Produktivitätsraten und minimaler Inflation erfordere ein Umdenken in der Lohnfindung. Öffne sich die Schere zwischen hohen Lohnkosten und magerer Produktivität noch weiter, werde dies nicht ohne Folgen für die Beschäftigung bleiben. Die Zukunftsprognosen zahlreicher Institute seien ausgesprochen skeptisch, weil weltwirtschaftliche Risiken zunähmen und das Vertrauen in die durch Sonderfaktoren gestützte Konjunktur in Deutschland abnehme. Das Jahr 2016 sei deshalb ein denkbar schlechter Zeitpunkt für harte Verteilungskämpfe. „Wir Tarifpartner tragen eine große Verantwortung für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen und die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter. Ihr müssen wir gerecht werden“, betonte er.

Kirchhoff warnte die IG Metall, mit massiven Warnstreiks nach Ende der Friedenspflicht den Druck auf die Arbeitgeber unverhältnismäßig zu erhöhen. „Kluge Lösungen werden am Verhandlungstisch vereinbart und nicht auf der Straße“, erklärte er. Es sei an der Zeit, die Erwartungshaltung der Beschäftigten zu dämpfen und nicht in falsche Bahnen zu lenken. Eine von der Gefühlslage der Gewerkschaft bestimmte Tarifpolitik werde nicht der Realität einer zunehmenden Erosion des M+E-Produktionsstandorts Nordrhein-Westfalen gerecht. „Unsere Mitarbeiter wollen vor allem einen sicheren Arbeitsplatz“, sagte Kirchhoff.

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