150 Jahre Gebr. Kemper GmbH + Co. KG: „Ein Familienunternehmen geht seinen Weg“

Unser Bild zeigt einen Blick in die moderne Armaturenfertigung der Gebr. Kemper GmbH + Co. KG in Olpe. (Foto: Gebr. Kemper)
Unser Bild zeigt einen Blick in die moderne Armaturenfertigung der Gebr. Kemper GmbH + Co. KG in Olpe. (Foto: Gebr. Kemper)

Unser Bild zeigt einen Blick in die moderne Armaturenfertigung der Gebr. Kemper GmbH + Co. KG in Olpe. (Foto: Gebr. Kemper)

Wenn man ein Unternehmen gründet und die Werkstatt mitten im Gemüsegarten der eigenen Ehefrau er­richtet, dann muss man entweder ziemlich gute Argumen­te da­für haben oder eine ebenso zün­dende Idee. Johann-Anton Kemper hatte wohl beides, als er 1864 ge­meinsam mit seinem Bruder Eduard diesen Schritt wagte und die Scharnierfabrik „Gebr. Kemper“ eröffnete. Er legte da­mit den Grundstein für eine unternehmerische Er­folgs­ge­schichte, die bis heute anhält. Ende September feierte die Gebr. Kemper GmbH + Co. KG in Olpe ihr 150-jähriges Bestehen. Als einer der führenden Anbieter von Ar­maturen und Systemen für die Gebäudetechnik, Rotgussteilen nach spezifischen Kunden­anforderungen und Walzprodukten hat sich das mittelständische Familienunternehmen inzwischen international einen Namen gemacht.

Das Geschäftsfeld Armaturen entwickelte sich in den 1960er Jahren aus der Gießerei heraus, die 1884 gegründet worden war. Der entscheidende Marktdurchbruch gelang dann Anfang der 1970er Jahre mit dem sogenannten „We­ser-Ventil“, einer korrosionsbeständigen Haustechnik-Ar­matur aus Rotguss für aggressive Trinkwasser-Qualitäten. Heute zählen Gebäudetechnik-Armaturen und Sy­steme sowie Industriearmaturen zum Fertigungsprogramm. Außerdem hat sich das Unternehmen seit 2007 zunehmend als System­anbieter profiliert. Damals wurde das „Kemper Hygienesystem“ (KHS) für die Herstellung und Aufrechterhaltung der Trinkwasserhygiene eingeführt. Seit 2012 wird darüber hinaus auch ein Thermosystem für die hygienische und energieoptimierte Trinkwassererwärmung angeboten.

Die Geschäftsbereiche Ge­bäudetechnik, Gusstechnik und Walzprodukte bilden heute die wirtschaftlichen Säulen des Unternehmens. Mit seiner „Trinkwasser Hygiene-Sy­stemtechnik für die technische Gebäudeausrüstung“ und den „gewalzten Bändern aus Kupferlegierungen für Hochleistungsanwendungen in der elektronischen Industrie“ darf sich Kemper sogar als Weltmarktführer bezeichnen. Das Ausgangs­material in allen drei Fertigungsbereichen ist Kupfer. „Dass wir mit diesen drei Bereichen auf völlig unterschiedlichen Märkten unterwegs sind, hat uns eine enorme Stabilität verliehen“, unterstreicht Rupprecht Kemper, ge­­schäftsführende Gesellschaf­ter. In Kombination mit einer mehr als soliden Eigenkapitalausstattung konnten so auch wirtschaftlich schwierige Zeiten, wie beispielsweise die große Krise der Jahre 2008 und 2009 relativ unbeschadet überstanden werden. Mit weltweit 856 Beschäftigten, davon 773 in Olpe, so­wie 60 Auszubildenden hat das Unternehmen den anfänglichen „Kraut und Rüben“-Status aus seiner Gründerzeit längst hinter sich gelassen.

Diese Luftaufnahme zeigt das Werksgelände der Gebr. Kemper GmbH + Co. KG in Olpe-Rüblinghausen. (Foto: Gebr. Kemper)

Diese Luftaufnahme zeigt das Werksgelände der Gebr. Kemper GmbH + Co. KG in Olpe-Rüblinghausen. (Foto: Gebr. Kemper)

Mitte der 1970er Jahre waren die räumlichen Möglichkeiten am ur­sprünglichen Standort in der Martinstraße – dort, wo einst der Gemüsegar­ten der Ehefrau von Johann-Anton Kemper ge­legen war – ausgeschöpft. Deshalb entschloss man sich, den gesamten Betrieb nach Rüblinghausen an den Rand von Olpe zu verlegen. Dort be­stand be­reits das eigene Walzwerk. „Der Standortwechsel war ein finanzieller und organisatorischer Kraftakt“, erinnert sich Seniorchef Herbert Kemper. „Wir sind damals ein großes Risiko eingegangen, aber es hat sich ge­lohnt.“ Heute befinden sich alle drei Werke in Rüblinghausen. Und ein viertes Werk ist im Bau. Gut 20 Millionen Euro investiert Kemper in die neue Fertigungsstätte. Auf einem insgesamt 20.000 Quadratmeter großen Gelände entsteht bis 2015 eine komplett neue Ar­maturenfertigung. „Wir werden in einem ersten Schritt auf 7.500 Quadratmetern mit der Produktion beginnen“, erläutert Werksleiter Dipl.-Ing. Frank Leistritz. Ein Teil der neuen Hallen wird vorerst leer bleiben, denn der Neubau ist auf Zuwachs ausgelegt. Die bisher im Werk 1 angesiedelte Ar­maturenfertigung soll dorthin um­ziehen. „Wir haben dann wesentlich mehr Platz für die Gießerei und die mechanische Bearbeitung. Ebenfalls im neuen Werk 4 entsteht ein vollautomatisches Warenlager. Die dafür vorgesehene Halle ist 20 Meter hoch. Sie wird über 36.000 La­gerplätze verfügen. „Damit sind zukünftig rund 700 Ein- und Auslagerungen pro Stunde möglich.“

Ein nicht gerade alltägliches Firmenjubiläum und ein neues Werk sind eigentlich Gründe genug für eine ordentliche Feier. Und die fand denn auch an einem Wochenende im Sep­tember statt. Rund 300 Gäste kamen zum Empfang des Unternehmens in die Ol­per Stadthalle. Die Festrede hielt Seniorchef Herbert Kemper. Einen Tag später öffnete das Unternehmen seine Werks­tore für einen Familientag. Da­bei hatten vor allem die Angehörigen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Ge­legenheit zu einer Betriebsbesichtigung. Insgesamt kamen rund 3.000 Besucher. Am Abend stand dann eine zünftige Party mit 1.400 Gästen auf dem Programm. An allen Veranstaltungen zum 150-jährigen Firmenjubiläum war auch der Kemper-Werkschor beteiligt, der in diesem Jahr auf sein 25-jähriges Bestehen zurückblicken kann. Schließlich stellte das Unternehmen im Vorfeld des Jubiläums auch ein „Bilderbuch“ vor, das den Weg der Gebr. Kemper GmbH + Co. KG seit ihrer Gründung bis heute nachzeichnet. Renommierte Fotografen haben dabei nicht nur Unternehmen und Mitarbeiter porträtiert, sondern auch intensive Eindrücke von Land und Leuten gesammelt. „Ein Familienunternehmen geht seinen Weg“, so lautet der Ti­tel des ebenso ungewöhnlichen wie beeindruckenden Bildbandes.

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