Die EEW-Gruppe mit Stammsitz in Erndtebrück hat das zweite positive Rekordjahr in Folge abgeschlossen und kann damit nahtlos an die positive Auftragslage des letzten Geschäftsjahrs anknüpfen. Der Auftragsbestand und das Geschäftsvolumen bewegen sich in der gesamten Unternehmensgruppe wie auch am Standort Erndtebrück (EEW PPE) auf historisch hohem Niveau.

Christoph Schorge, geschäftsführender Gesellschafter der EEW-Gruppe, gibt im beigefügten Interview Einblicke in die aktuelle Geschäftslage.
Christoph Schorge, geschäftsführender Gesellschafter der EEW-Gruppe, gibt im Interview Einblicke in die aktuelle Auftragslage, auch am Standort Erndtebrück.
Herr Schorge, die EEW Group konnte trotz der aktuellen wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen ein positives Gesamtergebnis für das Geschäftsjahr 2023/24 erzielen. Welche Faktoren haben dazu beigetragen?
Christoph Schorge: Als wichtiger Zulieferer des Energiesektors profitieren wir von einer Belebung der Markt- und Projektsituation, insbesondere durch das anhaltende Wachstum der globalen Offshore-Wind-Branche. Trotz der diversen geopolitischen Widrigkeiten und des aktuell herausfordernden wirtschaftlichen Klimas haben wir ein erfreuliches Gesamtergebnis über alle Geschäftsfelder hinweg erzielt und einen Umsatzerlös in Höhe von 1,21 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das entspricht einer Steigerung von zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch beim EBIT konnten wir unsere Erwartungen übertreffen und einen Betrag im zufriedenstellenden dreistelligen Millionenbereich erreichen, mit einer Steigerung von 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Wie stellt sich die aktuelle Auftragslage der EEW-Gruppe dar?
Christoph Schorge: Die derzeitige Auftragslage ist sehr gut. Unser Auftragsbestand beläuft sich auf 2,2 Milliarden Euro über die gesamte EEW Group. Davon entfallen 780 Millionen Euro auf unseren Standort in Erndtebrück sowie 1,3 Milliarden Euro auf den deutschen Standort in Rostock. Zudem stehen Ende des ersten bzw. Anfang des zweiten Quartals die Vergabe größerer Projekte für alle Standorte unserer Gruppe an.
Der Standort Erndtebrück sah sich in der Vergangenheit eine Zeit lang mit einer herausfordernden Auftragslage konfrontiert, verzeichnet heute aber sehr gut gefüllte Auftragsbücher. Worauf ist diese Trendwende zurückzuführen?
Christoph Schorge: Die letzten Jahre waren eine schwierige Zeit, insbesondere für unseren Standort in Erndtebrück sowie für diejenigen Werke, die hauptsächlich in den Bereich der fossilen Energiegewinnung liefern. Nur durch eine knallharte Restrukturierung sowie die Erholung der Märkte konnten wir unsere aktuelle Position erreichen. Außerdem sind wir unserem Ziel, den Standort Erndtebrück zukünftig komplett in Richtung der grünen Energiebranche auszurichten, einen entscheidenden Schritt nähergekommen.
Das heißt, dass auch die EEW PPE in Erndtebrück vom wachsenden Offshore-Wind-Markt profitiert?
Christoph Schorge: Richtig, der Anstieg der Nachfrage im Offshore-Wind-Bereich wirkt sich unmittelbar positiv auf unser Stammwerk aus. In den vergangenen Monaten konnten wir unsere Marktposition in diesem Bereich deutlich ausbauen. Unter anderem durch den Abschluss von Rahmenverträgen haben wir uns eine solide Auslastung in diesem Geschäftsfeld gesichert.
In Erndtebrück werden damit also Rohre für verschiedene Einsatzgebiete gefertigt. Um welche Produkte handelt es sich genau?
Christoph Schorge: Wir fertigen in Erndtebrück Konstruktionsrohre, die in Fundamenten für Offshore-Plattformen, wie beispielsweise Umspannwerke, verbaut werden und so zur Energiewende beitragen. Anders als die sogenannten Monopiles – also riesige Gründungspfähle für Offshore-Windräder wie wir sie seit Jahren in Rostock produzieren – haben diese Bauteile einen kleineren Durchmesser. Das heißt sie können auch von Wittgenstein aus an die Küsten Europas transportiert werden.
Weiterhin sind wir in unseren angestammten Geschäftsfeldern tätig. Die Auftragsbücher für plattierte Leitungsrohre (Clad-Rohre) und Spezialrohre, zum Beispiel für den Transport von Flüssiggas (LNG), sind in Erndtebrück weiterhin gut gefüllt. Dadurch haben wir eine solide Ausgangslage geschaffen, um den Standort für die Zukunft sicher auszurichten.
Aus den USA gibt es aktuell keine guten Nachrichten für die Offshore Windbranche. US-Präsident Trump hat per Dekret den Ausbau der Offshore Windenergie gestoppt. EEW hat in den letzten Jahren Investitionen getätigt, um ein Monopile-Werk in den USA aufzubauen. Was bedeutet das für die Unternehmensgruppe?
Christoph Schorge: Der US-Markt ist für die Produktion von Monopiles auf absehbare Zeit weggebrochen. Projekte werden gestoppt, was für die Zukunft von unserem Werk EEW AOS eine große Herausforderung darstellt. Wie sich die politische Situation dort langfristig entwickelt, bleibt abzuwarten. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass unsere Investitionen und unser Engagement in den Standort nicht vergebens waren.
Da die EEW-Gruppe strategisch so aufgestellt ist, dass die Entwicklungen in den USA den Erfolg der anderen Standorte nicht gefährden können, wird die Situation in Amerika keinen Einfluss auf die beiden deutschen Werke haben. Sowohl EEW SPC als auch EEW PPE haben ein Rekordjahr abgeschlossen und wirtschaften erfolgreicher denn je. Wir blicken optimistisch in die Zukunft.
Stichwort Zukunft: Was ist in Erndtebrück für die kommenden Monate geplant?
Christoph Schorge: Wir investieren kontinuierlich in Technik und das Know-how unserer Belegschaft. Für das laufende Geschäftsjahr sind Investitionen in nahezu dreistelliger Millionenhöhe geplant. Der Schlüssel zu unserem Erfolg ist jedoch die Treue und das Engagement unserer Mitarbeitenden. Wir suchen stetig nach motivierten Kolleginnen und Kollegen sowie Auszubildenden in Produktion und Administration. Wir sind stolz darauf, dass wir nach entbehrungsreichen Jahren nun gestärkt in die Zukunft blicken können.
Text und Fotos: EEW Group
Dass dieser sehr positive Trend, der durch die entsprechenden, frühzeitig getroffenen Massnahmen zu dieser analog dazu entsprechenden Konsolidierung führte, ist sicherlich das Resultat von sehr detaillierten Recherchen etc.und freut mich um so mehr für die Zukunft Ihrer Standorte und Ihrer Fertigungsprodukte!