Schnelles Internet für Bad Berleburger Ortsteile und Unternehmen

In Girkhausen werden zurzeit Glasfaserkabel für das schnelle Internet verlegt. Reiner Hirschhäuser, Daniel Caspari (innogy bzw. Westnetz), Markus Menn (Kreis Siegen-Wittgenstein), Landrat Andreas Müller, Martin Schreier (Kreis), Manuel Spies (Stadt Bad Berleburg), Bürgermeister Bernd Fuhrmann sowie Dirk Tönges (Westnetz) informierten sich an der Baustelle über den aktuellen Ausbaustand (v.l.).

Die Bauarbeiten für das schnelle Internet in Bad Berleburg sind voll im Gange. Der Kreis Siegen-Wittgenstein hat die innogy TelNet beauftragt, das Breitbandnetz in ausgewählten Ortsteilen und zwei Gewerbegebieten von Bad Berleburg weiter auszubauen. Verantwortlich für den Ausbau des Glasfasernetzes ist die Innogy-Tochter Westnetz. „Dies ist für Wittgenstein der Einstieg ins neue Gigabit-Zeitalter“, sagte Landrat Andreas Müller. Er machte deutlich, dass Hausanschlüsse per Glasfaserkabel technisch Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde ermöglichen.

Landrat Andreas Müller und Bürgermeister Bernd Fuhrmann informierten sich in Girkhausen mit Vertretern von innogy und Westnetz über den aktuellen Ausbaustand des Netzes. Hier werden zurzeit mit einer Spezialfräse Gräben ausgehoben, in die später Leerrohre gelegt und durch die dann die Glasfaserleitungen unter hohem Druck eingeblasen werden. „Schnelles Internet ist für die meisten Menschen von großer Bedeutung und macht Bad Berleburg und seine Dörfer als Wohn- und Gewerbestandorte nachhaltig attraktiver“, hob Fuhrmann hervor. Es sei gleichzeitig auch die Basis für weitere wichtige Projekte, zum Beispiel im Zuge der Südwestfalen REGIONALE 2025, die sich speziell dem Thema Digitalisierung widmet. Der Beauftragte der Stadt für den Breitbandausbau Manuel Spies betonte: „Schon in den Jahren 2012 und 2013 haben wir in den Ausbau des schnellen Internets in fünf Ortsteilen investiert, weitere Ausbauprojekte sind von uns begleitet worden.“

Das neue Förderverfahren ermöglicht nun den Ausbau weiterer Bereiche. Dazu erklärte innogy-Kommunalbetreuer Reiner Hirschhäuser: „Beim Ausbau der Breitband-Infrastruktur beschränken wir uns nicht nur auf die Interessen der größeren Städte und Gemeinden, sondern blicken auf eine Flächenversorgung und tragen damit unserer Verantwortung als verlässlicher Partner der Kommunen bei diesem wichtigen Thema Rechnung.“ Durch die Förderrichtlinien des Bundes verbessert sich die Situation leider nicht in allen Ortsteilen – zumindest nicht in diesem Schritt. „Wir werden natürlich weitere Förderprogramme nutzen, der Ausbau wird weitergehen“, versprach Bürgermeister Bernd Fuhrmann und Landrat Andreas Müller bekräftigte: „Am Ende soll keiner leer ausgehen.“

Insgesamt wird Westnetz in den nächsten Wochen rund 40 Kilometer Leerrohre in Bad Berleburg verlegen und circa 780 Adressen einbinden. Davon werden 178 Hausanschlüsse direkt mit Glasfaser angeschlossen. In den Gewerbegebieten Raumland, Industriestraße, und Berghausen, in der Trufte, wird ein so genannter FttB-Ausbau durchgeführt, das heißt „Fiber to the Building“, Glasfaser bis ins Haus. Etwa 20 Gewerbebetriebe erhalten einen Glasfaseranschluss bis ins Gebäude; auch die Grundschule Elsoff profitiert von einem direkten Anschluss. So werden bisher unterversorgte Haushalte und Gewerbeadressen an das schnelle Breitbandinternet angeschlossen, teilweise werden dazu auch die vorhandenen Kupferleitungen der Telekommunikation mit deutlich höheren Geschwindigkeiten genutzt.

Der Breitbandausbau wird von Westnetz in Elsoff, Girkhausen, Hemschlar, Rinthe, Sassenhausen, Stünzel, Weidenhausen und Oberes Hüttental sowie Teilbereichen von Berghausen und Raumland durchgeführt. Daniel Caspari, Projektleiter für Breitbandprojekte bei Westnetz, erklärte: „Der Bauplan sieht zwei Baulose vor. Voraussichtlich im Mai 2019 geht das Breitbandnetz in Betrieb.“

Bedingungen für den kostenlosen Glasfaserhausanschluss:

Die innogy gewährleistet einen offenen und diskriminierungsfreien Netzzugang („open access“). Durch den zu gewährenden Netzzugang können weitere Anbieter ihre Dienste auf dem Netz der innogy anbieten. Der kostenlose Bau des Hausanschlusses bedingt allein die rechtzeitige Einreichung der unterschriebenen „Grundstückseigentümererklärung“ für die Erlaubnis zum Bau auf dem Privateigentum.

Um die leistungsstarken Breitbandnetze der innogy nutzen zu können, müssen rechtzeitig die Grundstückseigentümererklärung und ein Dienstevertrag bei einem Telekommunikationsunternehmen abgeschlossen werden. Rechtzeitig ist die Erklärung dann, wenn es innogy möglich ist, die zur Herstellung des Hausanschlusses erforderlichen Baumaßnahmen im Rahmen der im jeweiligen Ausbauabschnitt ohnehin erforderlichen Bauarbeiten durchzuführen. Für jeden Ausbauabschnitt wird den betroffenen Grundstückseigentümern sowie dem Kreis und Kommune frühzeitig ein konkreter Termin genannt, bis zu dem die Erklärung des Grundstückseigentümers auf alle Fälle rechtzeitig abgegeben werden kann.

Sollte es dazu kommen, dass kein Abschluss eines Dienstevertrages erfolgt und allein die unterzeichnete Grundstückseigentümererklärung vorgelegt wird, erstellt die innogy trotzdem den Glasfaserhausanschluss. Wird dann nach Abschluss der Baumaßnahmen im jeweiligen Bauabschnitt ein Dienstevertrag mit innogy oder einem der Mitbewerber geschlossen, erhebt innogy aufgrund des entstehenden Mehraufwands eine Aktivierungsgebühr – zum Zeitpunkt der Schaltung des Glasfaserhausanschlusses.

Die spätere Herstellung eines Hausanschlusses verursacht besondere Kosten für den Grundstückseigentümer. Ein späterer Abschluss eines Endkundenvertrages und dadurch bedingt eine spätere technische Aktivierung verursacht ebenfalls besondere Kosten.

Hintergrund:

Die Innogy TelNet baut das Breitbandnetz im Auftrag des Kreises Siegen-Wittgenstein und in Zusammenarbeit mit den Kommunen weiter aus. Beim kreisweiten Vergabeverfahren hat Innogy das Los für Wittgenstein (Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück) gewonnen. Innogy investiert in Bad Berleburg rund drei Millionen Euro. Ein Teil wird vom Kreis über die Fördergelder von Bund und Land abgedeckt, den größten Teil finanziert Innogy selbst. Mit dem Projekt soll einerseits der Wirtschaftsstandort Wittgenstein zukunftsfähig gemacht und andererseits die Zahl der so genannten weißen Flecken, also jener Haushalte und Betriebe, die mit keiner oder sehr langsamer Internetverbindung ausgestattet sind, gesenkt werden. Ziel ist, dass Mitte des nächsten Jahres 98 Prozent aller Haushalte in Siegen-Wittgenstein über schnelles Internet verfügen. Damit ist gemeint: Downloadgeschwindigkeiten größer als 30 Mbit/s nach Abschluss des Bundesförderverfahrens und der eigenwirtschaftlichen Ausbauten der Telekommunikationsunternehmen.

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