Kommunalranking NRW – Bauen und Wohnen in Siegen-Wittgenstein

Wohnen und Arbeiten gehören zusammen und bilden gemeinsam die Grundlage für Wohlstand und Wachstum. Insofern zählen beide zu den wichtigen Indikatoren für den wirtschaftlichen Erfolg einer Region und einer Kommune. Sicherlich sind die Voraussetzungen dafür im ländlichen Raum anders angelegt als in den Ballungsgebieten an Rhein und Ruhr. Aber gerade in einem ländlich strukturieren Wirtschaftsraum wie Siegen-Wittgenstein gewinnen diese Faktoren zusätzlich an Bedeutung. Genügend preiswerter Wohnraum zieht Menschen an oder lässt sie nicht abwandern. Davon profitieren die Unternehmen, die auf gut qualifizierte Fachkräfte angewiesen sind.

„Baugenehmigungen“

Der vorhandene Wohnungsmarkt ist einer der wichtigsten Standortfaktoren zur Anziehung von Fachkräften. Positive Bedingungen am Wohnungsmarkt spiegeln sich unter anderem auch in der Anzahl der Baugenehmigungen relativ zur Anzahl der vorhandenen Wohnungen wider. Im Kreis Siegen-Wittgenstein fällt die Zahl der Baugenehmigungen größtenteils gering aus. 7 der 11 Kommunen erreichen im NRW-Vergleich nur Platzierungen im unteren Drittel.
Die Zahl der Baugenehmigungen fällt im Vergleich zum Durchschnittswert in NRW nur in 2 Kommunen des Kreises überdurchschnittlich aus – nämlich in Kreuztal und Netphen. In den anderen Kommunen war diese in den vergangenen Jahren teilweise sogar rückläufig. Am stärksten konnten Kreuztal und Hilchenbach die Zahl ihrer Baugenehmigungen erhöhen.

„Wohnungsneubau“

Neben der Anzahl der Baugenehmigungen ist auch die Anzahl der Wohnungsneubauten ein wichtiger Indikator zu Beurteilung des regionalen Wohnungsmarktes. Auch diese werden in Relation zu den vorhandenen Wohnungen gesetzt. Bei diesem Indikator schneiden die Kommunen des Kreises Siegen-Wittgenstein überwiegend schwach ab. 10 der 11 Kommunen des Kreises landen im NRW-Vergleich auf Plätzen im unteren Drittel.
Die Zahl der Wohnungsneubauten liegt in fast allen Kommunen des Kreises unter dem Durchschnittswert in NRW. Nur in Wilnsdorf werden etwas mehr neue Wohnungen gebaut. Dabei war die Zahl der Neubauten in 8 der 11 Kommunen in den vergangenen Jahren auch rückläufig. Gleichwohl gibt es im gesamten Kreisgebiet nach wie vor zu wenig bezahlbaren Wohnraum, weshalb hier Handlungsbedarf bestehen dürfte.

„Wohnfläche“

Neben neuen Wohnungen ist aber auch ein ausreichender Platz an Wohnraum für viele Menschen ein immer bedeutsamerer Faktor bei der Wahl ihres Wohnsitzes. Daher werden die NRW-Kommunen auch hinsichtlich ihrer verfügbaren Wohnraumfläche je Einwohner verglichen. In den Kommunen des Kreises Siegen-Wittgenstein steht verhältnismäßig viel Wohnfläche je Einwohner zur Verfügung. 8 der 11 Kommunen können sich im NRWVergleich im oberen Drittel platzieren.
In allen Kommunen im Kreis steht im Vergleich zum NRW-weiten Durchschnittswert überdurchschnittlich viel Wohnfläche je Einwohner zur Verfügung. Den verhältnismäßig wenigsten Platz bieten die beiden einwohnerstärksten Städte im Kreis – Siegen und Kreuztal. Damit zeigt sich auch innerhalb des Kreises der Zusammenhang, dass die Wohnfläche je Einwohner umso knapper ausfällt, je größer eine Kommune ist.

„Private Breitbandversorgung“

Eine gute Breitbandversorgung ist auch für private Anwender mittlerweile ein wichtiges Standortkriterium. Das hat sich nicht zuletzt in der Corona-Krise gezeigt, bei der viele Arbeitnehmer von zu Hause gearbeitet haben. Daher wird auch im Bereich Wohnen die Versorgung mit Breitbandverbindungen mit mindestens 50 Mbit/s betrachtet. Zwischen den Kommunen des Kreises Siegen-Wittgenstein bestehen dabei teils große Unterschiede.
Während Siegen und Wilnsdorf eine fast flächendeckende Breitbandversorgung mit 50 Mbit/s vorweisen können, liegen die Versorgungsraten in Erndtebrück und Freudenberg noch bei unter 50 Prozent. Hier besteht Aufholbedarf, um in der gesamten Region eine flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet zur Verfügung stellen zu können.