Frohe Weihnachten

2018 war alles in allem ein gutes Jahr. Die Wirtschaft in Siegen-Olpe-Wittgenstein hat sich stabil entwickelt. Die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung geht immer weiter zurück. In einigen Regionen herrscht bereits Vollbeschäftigung.

Die Unternehmen konnten 2018 ihre Position auf den Weltmärkten halten und zum Teil sogar weiter ausbauen, obwohl sich die Rahmenbedingungen insgesamt verschlechtert haben. Seit nunmehr fast zehn Jahren erleben wir eine positive wirtschaftliche Entwicklung. Das hat es in der jüngeren Geschichte bislang in dieser Form noch nicht gegeben. Gleichwohl wächst die Skepsis, ob dies auch im kommenden Jahr noch so weiter geht.

Der zunehmende Protektionismus, die politischen Krisen in der Welt und der bevorstehende Brexit verunsichern Menschen und Unternehmen gleichermaßen. Hinzu kommenden die wachsenden Probleme der Euro-Zone, die desolate finanzielle Situation Italiens und neuerdings auch die finanziellen Konzessionen, die der französische Präsident Macron der Gelb-Westen-Bewegung zugestehen musste.

An der weitgehend reparaturbedürftigen Infrastruktur in unserer Region wird inzwischen gearbeitet, auch wenn in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch viel zu tun bleibt. Fachkräftemangel, Digitalisierung und ein modernes Bildungswesen sind weitere Herausforderungen, die auf uns zukommen.

In Nordrhein-Westfalen hat die Landesregierung wichtige Weichenstellungen vorgenommen, um den wirtschaftlichen Erneuerungsprozess einzuleiten und zu beschleunigen. Wenn sie jetzt noch ihre Verweigerungshaltung in Sachen Digitalpakt aufgibt, kann dies auch im Bildungswesen geschehen.

Auf Bundesebene hat sich die CDU eine neue Führung gegeben. Die Ära Angela Merkel neigt sich dem Ende entgegen. Ob es eine Ära Kramp-Karrenbauer geben wird, bleibt abzuwarten. Die „alte Dame“ SPD kränkelt weiter vor sich hin und verliert zusehends an Substanz. Davon profitieren derzeit nur die Populisten am rechten und linken Rand des politischen Spektrums, eine unschöne Entwicklung.

Der Klimawandel schreitet voran, und das nicht nur beim Wezzer oder in der Politik. Die Automobilindustrie wehrt sich vehement gegen die gerade von der EU beschlossenen, strengeren CO2-Grenzwerte. Kommission, Parlament und Ministerrat lassen sich eben nicht so einfach manipulieren, wie eine Motorelektronik.

Und was machen die vielen Diesel-Fahrer im Land, denen die Autokonzerne ein Produkt verkauft haben, dass die Erwartungen nicht erfüllt? Viele haben inzwischen den Klageweg beschritten. Man darf gespannt sein, ob die Gerichte das wieder gerade rücken, was die Bundesregierung bislang gemieden hat. Und wenn nicht, dann ist da ja noch die Deutsche Umwelthilfe.

Es war also richtig was los in 2018, auch in Siegen-Olpe-Wittgenstein. Hier reichten die Themen von der Infrastruktur mit der A 45 und der Route 57 über Aufträge und Investitionen heimischer Unternehmen bis hin zu spannenden Entwicklungen in Forschung und Technik. Überall an den Straßenrändern sah man und sieht man immer noch mehr oder weniger große Löcher mit rot-weiß-gestreiften Absperrungen. Kilometerweise wurden Glasfaserkabel verlegt. Das Digitalzeitalter mit schnellen Datennetzen hat auch in Siegen-Olpe-Wittgenstein endlich begonnen.

In den Unternehmen spielt das Thema Digitalisierung oder Industrie 4.0 ebenfalls eine immer größere Rolle. Wohin die Reise dabei geht, wird die Zukunft zeigen. Eines dürfte aber schon jetzt klar sein: Die Digitalisierung wird die Arbeitswelt auf Dauer grundlegend verändern. Alte Arbeitsplätze werden sich verändern oder ganz wegfallen, neue werden entstehen. Das alles bringt Herausforderungen nicht nur für die Unternehmen mit sich, sondern auch für die Beschäftigten. Qualifizierung und Weiterbildung sind hierbei die zentralen Elemente. Die Unternehmen investieren, das sollten auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beizeiten tun.

Die Tarifpartner haben zu Jahresbeginn den Weg freigemacht für ein flexibleres Arbeitszeitmanagement. Die Umsetzung in der Praxis kann aber nur gelingen, wenn auch die Betriebsparteien verantwortungsbewusste Lösungen finden. Dies ist bislang in den Unternehmen in Siegen-Olpe-Wittgenstein fast immer gelungen. Auch wenn die Kosten für den Tarifabschluss 2018 hoch waren, bietet er doch viele Möglichkeiten der Umsetzung. Die Tarifpartner haben damit gezeigt, dass sie zu konstruktiven und zukunftsorientierten Lösungen in der Lage sind. Das lässt für die kommenden Tarifrunden hoffen.

Über all das haben wir in Wirtschaft regional online und Wirtschaft regional (pdf) mal mehr, mal weniger ausführlich berichtet. Und die kontinuierlich steigenden Zugriffszahlen zeigen uns, dass wir damit meistens jedenfalls richtig gelegen haben. Dafür danken wir unseren Leserinnen und Lesern, aber auch den Unternehmen und Institutionen, die uns inzwischen regelmäßig mit Informationen versorgen.

Wir wünschen Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes und erfolgreiches neues Jahr 2019.

Wir werden auch im kommenden Jahr unsere Wirtschaftsberichterstattung aus Siegen-Olpe-Wittgenstein fortsetzen und hoffen auch weiterhin auf Ihr geschätztes Interesse.

Ihre Redaktion

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