KMU können viele Herausforderungen meistern

Das Land NRW stellt auf Basis eines neuen Konzepts die Förderung des Modellvorhabens der Universitäten Bonn und Siegen (im Bild) in Aussicht.

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sehen sich aktuell mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert: Eine davon ist die Digitalisierung, eine andere das Thema Finanzierung – eine dritte Herausforderung liegt in der ungewissen weltweiten politischen Entwicklung. Auf dem „SME Policy Forum“ in Brüssel diskutierten jetzt hochrangige VertreterInnen unter anderem von Weltbank, OECD und EU Kommission mit international renommierten WirtschaftswissenschaftlerInnen über diese Herausforderungen. Die Veranstaltung war von der Universität Siegen, dem „Council of SME Research and Policy“ (COSMERP, Prof. Dr. Günter W. Beck und Prof. Dr. Petra Moog) und vom Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn (Prof. Dr. Friederike Welter) organisiert worden. Sie fand in der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen bei der Europäischen Union in Brüssel statt.

Für den britischen Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Robert Blackburn (Kingston University) stellt der Brexit für die KMU sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance dar: „Der Brexit-Verhandlungsprozess, seine Länge und die zukünftigen Konditionen der Vereinbarung haben ein ablehnendes Klima erzeugt. Dabei sind durchaus tiefergreifende Auswirkungen für einzelne Typen von KMU zu erwarten, beispielsweise, weil sich neue Chancen ergeben, wenn die KMU sich mit den veränderten Marktbedingungen beschäftigen.“

Nach Ansicht von Joaquim Oliveira Martins (OECD, Centre for Entrepreneurship, SMEs, Regions and Cities) hängt die Leistungsfähigkeit der KMU sehr stark von den regionalen Rahmenbedingungen ab, wie Infrastruktur, Logistik, Kultur, Regulierung und dem Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten.

Eine weitere Forderung des SME Policy Forums war es, hinter Schlagwörter wie „Digitalisierung“ oder „Künstliche Intelligenz“ zu blicken. So würden beispielsweise die „Digital Innovation Hubs“ der Europäischen Union weit über die am stärksten innovativen KMU hinaus zielen, berichtete Max Lemke von der Europäischen Kommission, Generaldirektion Kommunikation: „Die KMU sind das Rückgrat der europäischen Wirtschaft. Um auf den globalen Märkten bestehen zu können, müssen sie die digitale Transformation umsetzen. Das geplante Digital Europe Programm wird die Vorteile der digitalen Zukunft wie beispielsweise die künstliche Intelligenz an alle KMUs vermitteln.“

Auch Kristin Schreiber, Direktorin in der Generaldirektion Internationale Märkte, Industrie, Unternehmertum und KMU, hob in ihrem Statement hervor, dass die Internationalisierung der KMU nachweislich zum Wirtschaftswachstum beigetragen habe. „Und entgegen der weitverbreiteten Meinung profitieren sie von einer Politik, die sich innerhalb und außerhalb der EU für offene Märkte einsetzt“, so Schreiber.

„Das SME Policy Forum ist ein wichtiger Beitrag, um die Herausforderungen und Chancen aktueller mittelstandspolitischer Themen mit den relevanten Akteuren auf europäischer Ebene zu diskutieren“, resümierte Hans H. Stein, Leiter der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen in Brüssel, die Veranstaltung. Das SME Policy Forum soll zukünftig einmal pro Jahr stattfinden und eine herausragende Möglichkeit zum öffentlichen Meinungsaustausch zwischen renommierten Wirtschaftsexperten und Entscheidungsträgern bieten.

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